Einzelne neu gepflanzte Himbeeren sterben plötzlich ab
Wir haben vor rund 2 Monaten Himbeeren in unserem Garten gesetzt. Im Vergleich zu anderen Sorten gedeihen diese recht gut. Es kommt aber immer wieder vor, dass ein Stock serbelt. Der Stängel ist nicht verfärbt, wie ich das von der Rutenkrankheit her kenne, aber die Blätter welken von unten her und dorren ab. Was ist das? Was kann man dagegen tun?
Unsere Antwort
Wie auf Ihrem Foto gedeutet werden kann, muss nicht davon ausgegangen werden, dass Ihre Pflanze von der gefürchteten Phytophthora-Wurzelfäule (Phytophthora sp.) befallen wurde. Dafür sind die Triebe noch zu grün. Auch erwähnen Sie, dass ab und zu eine Pflanze serbelt, jedoch nicht, ob eine eingeht oder ob das Schadbild innerhalb einer Vegetationszeit sich auch auf benachbarten Pflanzen zeigt. Dies wäre bei der Phytophthora-Wurzelfäule jedoch der Fall.
Um gut zu gedeihen, benötigen Himbeeren unbedingt einen humusreichen, tiefgründigen und gut durchlässigen Boden. Ein guter Wasserabzug ist ebenfalls besonders wichtig, da sonst die Wurzeln gerne zu faulen beginnen. Ideal ist eine Damm- oder Hügelkultur, was zudem die Gefahr von Wurzelfäulnis deutlich vermindert. Bei Ihnen scheint dies nicht gegeben zu sein. Hingegen zeigen die nebenstehenden Pflanzen deutliche Anzeichen eines Eisenmangels, was ebenfalls darauf schliessen lässt, dass der Boden zu kalkhaltig und eventuell auch verdichtet sein dürfte. Wir empfehlen Ihnen daher vorerst, die befallenen Pflanzenteile zurückzuschneiden, den Boden grosszügig zu lockern und mit viel Komposterde zu verbessern. Sollten im Laufe des Sommers benachbarte Pflanzen dasselbe Schadbild aufweisen und sogar eingehen, so ist anzunehmen, dass es sich doch um die gefürchtete Wurzelfäule handelt. In diesem Falle müssten die Pflanzen sofort entfernt und mit dem Hauskehricht entsorgt werden.
Am gleichen Standort lassen sich in den nächsten, mindestens 5 Jahren keine Himbeeren mehr halten. Sie würden sofort wieder von der Krankheit befallen.