Seidelbast mit kränkelndem Ast
Ich habe seit ungefähr 15 Jahren einen prächtigen Seidelbast-Strauch. Leider ist vor rund einem Jahr ein dicker Ast wegen starkem Schneefall gebrochen. Ich habe ihn mit einem Isolierband sofort eingebunden, da noch ungefähr 20% der Faserverbindung bestand. Nun befürchte ich, dass meine "Operation" nicht viel fruchtete. Besteht eine Chance, ihn zu retten?
Bei mir im Garten ist es grundsätzlich sehr kalkhaltig. Deshalb gedieh er viele Jahre prachtvoll. Nun lässt die gegenüberstehende Fichte regelmässig ihre Nadeln auf ihn und den Boden fallen. Ich denke, dass deshalb der Boden immer saurer wurde. Könnte es sein, dass es ihn dermassen krank macht? Falls ja, was kann ich dagegen tun?
Unsere Antwort
Falls es sich bei Ihrem Seidelbast um den echten Seidelbast (Daphne mezereum) handelt, so kann ich Sie beruhigen. Dieser benötigt einen kalkhaltigen und nährstoffreichen Boden und kommt in der Natur unter anderem in Buchenmisch- oder Nadelmischwäldern vor. Daher wird, auch wenn Nadeln der benachbarten Fichte dauernd auf den Boden fallen, der Seidelbast kaum Schaden nehmen. Schäden durch Schneebruch kommen hingegen leider immer wieder vor. Sollte Ihre "Operation" nicht fruchten, so bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als den abgestorbenen Ast mit einem sauberen Schnitt zu entfernen und die Wunde mit einem Wundverschlussmittel, erhältlich im Gartencenter, zu verschliessen. Ein leichter Rückschnitt nach der Blüte im Frühling fördert zudem den Neuaustrieb. Entfernen Sie dabei vor allem ältere Äste.