Aprikose und Birne am alten Standort pflanzen
In meinem Garten hatte ich als Spalier an der sonnigen, geschützten Hauswand einen sehr alten Aprikosenbaum, der leider vor zwei Jahren eingegangen ist. An der gleichen Stelle möchte ich dieses Jahr zwei neue Obstbäume pflanzen. Die Länge von der Hauswand ist ungefähr 4 m. Ich würde die beiden Bäume, eine Birne und eine Aprikose, nebeneinander setzen mit rund 1 m Abstand zwischen den beiden Stämmen und wieder als Spalier hochziehen. Geht das überhaupt, die beiden so nahe zueinander zu setzen? Vertragen sich Aprikose und Birne gut?
Unsere Antwort
Grundsätzlich vertragen sich Birne und Aprikose gut. Bei der Familie der Rosengewächse, wozu neben den Rosen unter anderem auch Apfel, Quitte, Birne, Pfirsich, Kirsche, Zwetschge und Aprikose gehören, stellt sich mit der Zeit eine gewisse Bodenmüdigkeit ein. Diese zeigt sich nicht nur beim Nachbau der gleichen Pflanzenart, in Ihrem Falle der Aprikose, sondern ebenso, wenn auch weniger stark, beim Nachbau von verschiedenen Arten der Familie, wie beispielsweise Birne nach Aprikose.
Dabei geben im Boden verbleibende, lebende wie auch abgestorbene Wurzeln der vorangehenden Pflanze laufend Stoffe ab, welche eine einseitige Förderung, aber auch Unterdrückung bestimmter Nematoden, Bodenbakterien oder Bodenpilze bewirkt. Zudem wurden gewisse Nährstoffe besonders stark, andere kaum abgebaut. Eine Folgepflanzung derselben Pflanzenfamilie an solch geschwächten Standorten, bildet in der Regel ein weniger gutes Wurzelwerk aus. Die Folge kann Kümmerwuchs sein.
Will man den Folgebaum dennoch an denselben Ort oder im Umkreis von zwei Metern pflanzen, so sollte der Boden auf einer Fläche von zwei mal zwei Metern und einer Tiefe von achtzig Zentimetern vollständig ausgewechselt werden. Dadurch kann der neu gepflanzte Baum seine Wurzeln gut entfalten.
Ist ein Mindestabstand zum entfernten Baum oder ein Auswechseln der Erde nicht möglich, so empfehlen wir eine Pflanzung einer anderen Pflanzenfamilie. Für einen geschützten, sonnigen Standort eignen sich beispielsweise auch gut Trauben. Vor der Pflanzung sollte der Boden jedoch mit einer Gabe gut verrottetem Kompost verbessert werden.