Kletterpflanze an Fichte
Wir möchten im südlichen Teil des Gartens an einer toten Fichte eine Kletterpflanze hochziehen. Sie muss für unsere einheimischen Tierarten von Nutzen sein, z.B. Beispiel Vögel, Wildbienen und Hummeln bewirten. Damit wir weiterhin eine gute Aussicht haben, soll sie nicht zu buschig werden. Nach langer Suche haben wir uns für das Geissblatt entschieden. Ist das die richtige Wahl? Wann pflanzt man es am besten und haben Sie im Gartencenter eine einheimische, starkwachsende Sorte? Sind Wildsorten überhaupt erhältlich? Und was muss man über das Geissblatt noch alles wissen?
Unsere Antwort
Eins vorweg, bei uns echt heimisch sind nur Strauchformen des Geissblattes wie beispielsweise die Gemeine Heckenkirsche (Lonicera xylosteum). Alle kletternden Formen sind eingewandert. Eines ist das Wald-Geissblatt (Lonicera periclymenum), welches über weite Teile Europas verbreitet, aber nicht heimisch ist. Besonders schön ist die Gartenform ?Serotina? mit gelblich weissen, oft purpurn getönten Blüten, die stark duften. Dieses wie auch das Gartengeissblatt (Lonicera caprifolium), auch Jelängerjelieber, Echtes Geissblatt oder Wohlriechendes Geissblatt genannt, gilt nicht als invasiv. Beide sind eine durchaus gute Bienenweide, die aber auch Schwärmern und Nachtfaltern Nahrung bieten. Geissblätter bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, jedoch mit kühlem, beschattetem und leicht feuchtem Wurzelbereich. Sie sind mit ihrer Wuchskraft von 4 ? 6 m oder mehr durchaus befähigt einen abgestorbenen Baum zu begrünen. Da die Geissblätter in Töpfen bei uns erhältlich sind, können sie während der gesamten Vegetationszeit gepflanzt werden. Wichtig ist, dass der Boden unter der Fichte gut gelockert und mit Kompost aufgebessert wird. Reichliche Wassergaben sind in den ersten Monaten unverzichtbar. Auch eine Düngung bis spätestens Ende Juni ist zu empfehlen.