Schwarzer Holunder
Wir haben im Garten einen schwarzen Holunder. Dieses Jahr trägt er fast keine Früchte. Ich denke, dass das unser Fehler ist, weil wir den Baum im Winter stark zurück schneiden. Müssen wir die Jahrestriebe stehen lassen, gibt es nur an ein- oder mehrjährigem Holz Blüten?
Zweite Frage: Heute habe wir im Wald direkt am Weg schwarze Holunderfrüchte von niedrigen Sträuchern abgeschnitten. Die Stiele der Früchte sind rot wie bei unserem Baum im Garten. Aber die Blätter sind anders, nicht rundlich-oval, sondern schmal und länger. Ist das eine andere Art Holunder und sind die Früchte (für Konfitüre) gleichwertig und geniessbar?
Unsere Antwort
Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra) blüht tatsächlich am mehrjährigen Holz. Dies bedeutet, dass die in diesem Sommer gewachsenen Triebe im nächsten Mai blühen und im Sommer Früchte tragen. Damit dies jährlich garantiert ist und der Strauch trotzdem laufend verjüngt wird, entfernt man ältere Triebe jährlich nach der Ernte ganz. Wurde dies über Jahre unterlassen, so kann man im Spätwinter oder nach der Blüte den Strauch auf den 'Stock' schneiden, dass heisst, alle Triebe etwa 10 Zentimeter über dem Boden abschneiden. Im Laufe des Sommers bilden sich dann neue Triebe, zu einer Blüte mit nachfolgend Früchten kommt es jedoch erst im folgenden Sommer.
Ohne Bilder ist es relativ schwierig genau zu eruieren, um was für eine Pflanze oder Art Holunder es sich genau handelt, die Sie im Wald gefunden haben. Laut Ihrer Beschreibung könnte es sich jedoch um den Zwergholunder, auch Attich (Sambucus ebulus) handeln. Diese einjährige, krautig wachsende Pflanze hat schmalere Blätter als der Schwarze Holunder, ist in allen Teilen giftig, insbesondere der Samen, also keinesfalls für Konfitüre verwenden und hat einen unangenehmen Geruch. Auch stehen die Dolden immer aufrecht. Um jedoch ganz sicher zu gehen, wäre es dennoch gut, wenn Sie uns noch ein Foto senden könnten.