Mehltau oder Pilz
Wir haben eine viermetrige Lorbeerhecke nach unserem Hauskauf abgesägt und teilweise mit neuem Lorbeer bestückt.
Die alten Lorbeerstauden zeigen bei den Neutrieben so etwas wie Mehltau, welchen wir immer wieder abschneiden. Die neuen Pflanzen sind zum Glück davon befreit.
Wissen Sie, worum es sich handeln könnte, resp. warum nur die alten Stauden befallen sind? Wenn ja, ist es sinnvoll, die neuen befallenen Triebe regelmässig zurückzuschneiden oder was empfehlen Sie?
Unsere Antwort
Beim Befall der Blätter Ihres Kirschlorbeers handelt es sich um echten Mehltau (Podosphaera tridactyla), welcher in den letzten Jahren bei diesem Gehölz vermehrt auftritt und dies mit für einen Mehltaubefall untypischen Symptomen, denn der weisse Mycelbelag an der Blattoberseite fehlt gänzlich. Aufgrund dessen wird die Krankheit oft mit falschem Mehltau verwechselt. Dabei ist anfänglich an anfälligen, wie den wüchsigen oder breitblättrigen Sorten 'Rotundifolia', 'Etna' oder 'Macrophylla', welche oft für Hecken verwendet werden, eine Deformationen der Blätter an jungen Trieben erkennbar. Hingegen bleiben ältere Blätter meist verschont. Später wird an den Blattunterseiten ein feiner, weisser Pilzbelag sichtbar. Zudem bilden sich auf der Epidermis nekrotische Risse und Verkorkungen.
Da nach einem Rückschnitt im Sommer insbesondere junge Triebe bei trockenem Wetter befallen werden, sollte man die Pflanzen zur Vorbeugung mit ausreichend Wasser versorgen. Eine überhöhte oder gar einseitige Stickstoffdüngung fördert ebenfalls einen Befall und muss daher unbedingt vermieden werden. Bei einem Befall reicht es oft die befallenen Triebe zu entfernen und zusätzlich mit Auslichten zu dichter Pflanzen für eine gute Durchlüftung und somit schnellem Abtrocknen der Pflanzen nach Regengüssen zu sorgen.