Kirschen fallen unreif vom Baum
Wir haben einen 10-jährigen Kirschbaum, der gut gewachsen ist. Jedes Jahr hat er viele Blüten. Die Ernten sind aber in der Regel sehr mager. Häufig fallen die Früchte gelb bis rot herunter, bevor sie reif sind. In den runtergefallenen Früchten sind grosse helle Steine, aber keine Würmer. Auch die Blätter sehen gesund aus. Das Lausproblem haben wir mit Ameisenfallen im Griff. Ich schneide den Baum jedes Jahr. Weiter verwende ich einen Obstbaumdünger. Warum fallen die Früchte trotzdem herunter?
Unsere Antwort
Beim beschriebenen Schaden handelt es sich um das sogenannte Röteln. Das ist eine nicht parasitäre Erscheinung, an der keine Schädlinge oder Krankheiten beteiligt sind. Im Juni färben sich die Früchte vorzeitig gelb bis rot und fallen dann ab.
Im Mai/Juni durchläuft die Kirsche die kritische Phase der Steinhärtung. Hierzu benötigt der Baum sehr viel Energie. Die rapid wachsende Kirschfrucht hat grosse Probleme diesen Bedarf zu decken. Folgende Gründe können in dieser Phase das Röteln fördern: kühle Witterung, nasser Boden, Bodenverdichtung, Nährstoffmangel, mangelndes Sonnenlicht, Schädlingsbefall (Kirschenläuse), Überbehang und Trockenheit.
Gegenmassnahmen sind einzig die gute Pflege des Baumes und die Optimierung von Wasser- und Nährstoffversorgung. So wie es scheint, haben Sie viele dieser Massnahmen schon ergriffen. Auf ungünstige Witterung haben wir leider keinen Einfluss. Sie können also nicht viel mehr machen, als das Bisherige und eventuell bei starken Dürreperioden nach der Blüte mit Wasser nachhelfen.