Die Feige diente schon immer als Nahrungsmittel und Zeichen für Wohlstand und Fruchtbarkeit. Sie sind, am richtigen Ort gepflanzt, wüchsig, reich im Ertrag und äusserst schmackhaft. In warmen Sommer- und Herbstmonaten reifen oft sogar zwei Generationen Früchte heran. Haben wir Sie auf den Geschmack gebracht?
Die Feige gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Welt. Als Herkunft nimmt man heute Vorderasien an, von wo aus sie viele Jahrhunderte vor Christus in die Mittelmeerländer gekommen sein soll. Heute ist sie im Mittelmeerraum weit verbreitet und hat als Kulturpflanze nach wie vor grosse Bedeutung. Das zunehmende Bewusstsein einer gesunden Ernährung macht auch in unseren Breiten die Feige als Frucht immer populärer. Im Vergleich mit anderen Früchten kann sich die Feige ohne weiteres sehen lassen. So stecken in 100 Gramm Feigenfrucht gut 270 mg Kalium. Damit hält sie dem Vergleich mit Aprikosen und Hagebutten locker stand. Auch mit der Erdbeere und der Stachelbeere kann sie sich messen in puncto Calcium (pro 100 g Frischsubstanz sind 23 mg Calcium enthalten). Menschen, die Kilos zum Schmelzen bringen wollen, bedienen sich immer öfter der Feige als Schlankfrucht. Sie ist allgemein gut für die Verdauung. Manche Leute schreiben dieser Frucht noch andere Dinge zu. So soll sie die Sinnlichkeit fördern.
Was aussieht wie eine Frucht, ist eigentlich ein Fruchtstand, d.h. ein Fruchtverband von kleinen Steinfrüchtchen, die von einem fleischigen Mantel umhüllt sind. Die Blütenanlagen befinden sich im Innern. So wird man also vergeblich nach Blüten Ausschau halten. Die Feigensorten aus unserem Sortiment brauchen keine Fremdbestäubung, resp. -befruchtung. Der Botaniker nennt das partenokarpisch; es bilden sich keine oder nur verkrümmte Samenkernchen. Die Feigenbäume tragen in unseren Breitengraden bis zu zweimal pro Jahr Früchte.
Die Feige mit ihren verschiedenen Sorten hat einen breiten, aufrechten Wuchs und kann gut 3–4 Meter und mehr an Höhe erreichen. Feigen vermitteln das Flair des Südens, was sicherlich auch mit der ungewöhnlichen Blattform zu tun hat. Die Blätter sind gross und handförmig gelappt. Im Herbst nehmen sie ein helles Gelb an, bevor sie abfallen. Die Haupternte beginnt je nach Sorte meistens Ende Juli / Anfang August. Die zweite Ernte erfolgt im Oktober bis November, je nach Klima und Jahr. Dann wird aber nur ein kleiner Teil dieser Früchte noch reif, wenn überhaupt.
Auch wenn die Feigen bei uns im Sortiment als winterhart gelten, sollten sie an geschützte, vollsonnige und warme Orte gepflanzt werden. Ein vor kaltem Wind geschützter Standort ist ideal. Der Hauptanspruch an den Boden ist Durchlässigkeit, d.h. keine Staunässe. Die Pflanzen können an Hauswänden auch als Spalier gezogen werden. Nicht nur bei begrenzten Platzverhältnissen ist das eine sehr attraktive Verwendung. Ursprünglich wurden Feigen in unserem Klima als Kübelpflanzen gezogen, bis neue, frosthärtere und robustere Sorten auf den Markt kamen. Nach wie vor ist eine Verwendung als Kübelpflanze aber eine lohnenswerte Alternative. Hier ist jedoch zu beachten, dass die Pflanzen frostfrei überwintert werden.
Die Feigen sind sehr robust, Krankheiten und Schädlinge sind selten ein Thema. Während der Vegetationszeit benötigen sie viel Wasser. Ein Wassermangel kann zum Abwerfen der Früchte führen. Vor allem bei Kübelpflanzen kann Wassermangel und die damit einhergehende Überhitzung der Wurzeln die ganze Ernte vernichten und die Pflanze stark schwächen. Der Topf sollte deshalb möglichst gross sein. Eine automatische Tröpfchenbewässerung kann sich durchaus lohnen. Nicht nur der Zeitersparnis wegen, sondern auch deshalb, weil diese Bewässerungsart zu den effizientesten in Sachen Wasserverbrauch gehört. In unseren Gartencentern ist alles Nötige dazu an Lager – Beratung inklusive!
Wer viel Durst hat, hat auch grossen Hunger. Na ja, so ist das auf jeden Fall bei
den Pflanzen! Also empfiehlt es sich, im April eine Gabe eines organischen
Beerendüngers zu verabreichen. Wird die Feige als Kübelpflanze gezogen, kann
auch Langzeitdünger verwendet werden; spätestens ab August sollten die Pflanzen
aber keinen Dünger mehr erhalten.
Da die Früchte am letztjährigen Holz fruchten, sollte ein Formschnitt bei Spalierpflanzen oder ein allfälliger Rückschnitt direkt nach der Ernte erfolgen. Auf einen Rückschnitt im Frühling sollte verzichtet werden.
Junge Pflanzen sollten in den ersten Jahren über den Winter mit Vlies und Tannenästen geschützt werden. Empfehlenswert ist, den Wurzelbereich mit einer dicken Mulchschicht in Form von Laub oder Stroh zu bedecken. Ideal ist die Pflanzung im Frühjahr bis Frühsommer. So hat die Feige genügend Zeit, sich an ihren neuen Standort zu gewöhnen, und sie geht gut eingewachsen in den ersten Winter.
Sinken die Temperaturen unter -15º C, benötigen auch ältere Pflanzen einen
Winterschutz. Auch Spalierpflanzen sollten dann geschützt werden. Am besten à
la "Christo", d.h. vollständig mit Vlies einpacken oder verhüllen.
Der Überwinterungsraum für Feigen im Topf kann dunkel sein, da die Blätter im
Herbst komplett abfallen. Temperaturen von +2º C bis +5º C sind ideal. Ein
kurzzeitiger Frost ist kein Problem, ein Dauerfrost sollte aber verhindert
werden. Vorteilhaft sind ein spätes Einräumen und ein frühes Ausräumen der
Pflanzen in das resp. aus dem Winterquartier.
Weiteres Wissenswertes zur Überwinterung von Kübelpflanzen finden Sie unter dem Thema «Überwinterungstipps».
Es gibt viele raffinierte Feigen-Rezepte. Um den wunderbaren Geschmack der Feige zu geniessen, braucht es aber keine grossen Kochkünste oder viele Zutaten. Ein Gaumenschmaus der Extraklasse ist die Kombination mit einem cremigen, milden Ziegenfrischkäse. Die frischen Feigen aufschneiden, halbieren oder vierteln und mit einer oder zwei Scheiben Ziegenfrischkäse anrichten. Dieses äusserst einfache Dessert wird Ihnen garantiert viel Lob eintragen. Genuss pur und so einfach!
Alles über Feigen finden Sie anschaulich im folgenden Video.
Ficus carica Brown Turkey®
Standort: Sonnig, windgeschützt
Verwendung: Frischkonsum, Konfitüre
Besonderes: Selbstfruchtbar, in warmen Sommern ist eine zweite Ernte möglich, bienenfreundlich, Vogelnährpflanze
Höhe / Wuchs: Aufrecht, strauchartig bis 4 m hoch werdend
Frucht: Braun-purpur, grossfruchtig, süss birnenförmig
Essreife: August–September
Feige Firoma®
Standort: Sonnig, für geschützte Lagen
Verwendung: Frischkonsum, Dörrobst, Konfitüre
Besonderes: Für milde Lagen oder in Gefässe, gesund und pflegeleicht
Höhe / Wuchs: Strauch-baumartig
Frucht: Grün-violett, birnenförmig, aromatisch
Essreife: Ende August / August–September
Reifezeit: August (evtl. 2. Ernte Oktober / November bei warmem Herbst)
Bayernfeige Violetta® (S)
Standort: Sonnig, für geschützte Lagen
Verwendung: Frischkonsum, Dörrobst, Konfitüre
Besonderes: Für milde Lagen, sehr winterhart, auch für Gefässe geeignet, gesund und pflegeleicht
Höhe / Wuchs: Strauch-baumartig, bis 3 m hoch, auch als Stammform
Frucht: Violettrot verwaschen, gross süss, aromatisch
Pflückreife: Ende August
Reifezeit: August (evtl. 2. Ernte Oktober / November bei warmem Herbst)