Einige Pflanzen in unseren Gärten benötigen während den Wintermonaten etwas Unterstützung, damit sie erfolgreich über die kalte Jahreszeit kommen und im Frühjahr freudig weiterwachsen und blühen.
Es kann bei der Pflanzung (z. B. korrekter Standort, richtige Bodenwahl) und der Pflege (z. B. zurückhaltende Düngung, korrekter Schnitt) schon viel zum Wohle der Pflanze getan werden, womit man die Voraussetzungen für eine problemlose Überwinterung schafft. Genaueres über die Überwinterung von winterharten Kübelpflanzen finden Sie anschaulich und detailliert im Video.
Aber trotz diesen vorbeugenden Massnahmen benötigen einige Pflanzen unsere Hilfe. Dabei spielt die geographische Lage und der spezifische Standort im Garten eine erhebliche Rolle. Unterschiedliche Standorte sind z. B. windgeschützt – windausgesetzt, schneereich – schneearm, trocken – feucht, Seeklima – Voralpenklima, u.s.w. Das hat zur Folge, dass die folgenden Empfehlungen an idealen Standorten unter Umständen nicht nötig sind.
Die Zahlen hinter den Pflanzen-Namen beziehen sich auf den Überwinterungstip.
Bambus (teilweise) | – | 1, 2, 3 |
Bartfaden | Penstemon | 1, 2 |
Bergminze | Calamintha | 6 |
Citrus (diverse) | – | 8 |
Engelstrompete | Datura | 8 |
Fackellilie | Kniphofia Hybride | 5 |
Feige | Ficus carica | 1, 2, 3 |
Fuchsie (Freiland-) | Fuchsia magellanica | 1, 2, 3 |
Granatapfel | Punica granata | 8 |
Herbstanemone | Anemone japonica / hupehensis | 1, 2 |
Herbstaster | Aster dumosus-Hybride | 6 |
Kamelie | Camelia | 8 ev. 1, 2, 3 |
Kübelpflanzen (mediterrane) | – | 8 |
Laubgehölze immergrün | – | 7 |
Oleander | Nerium oleander | 8 |
Olive | Olea europaea | 8 |
Palmen (diverse) | – | 8 ev. 1, 2, 3 |
Pampasgras | Cortaderia selloana | 5 |
Passionsblume | Passiflora | 8 |
Prachtkerze | Gaura | 6 |
Rose | Rosa | 3 |
Rose (Stammrose) | Rosa | 3, 4 |
Rosmarin | Rosmarinus officinalis | 1, 2, 3 |
Salbei | Salvia officinalis | 3 ev. 1, 2 |
Schaublatt | Rodgersia | 1, 2 |
Schmucklilie | Agapanthus | 8 ev 1, 2 |
Verweine | Lippia citriodora | 8 |
Winteraster | Chrysanthemum indicum | 1, 2 |
Ziergräser (diverse) | – | 6 |
Falllaub eignet sich ausgezeichnet, um Pflanzen vor Kahlfrösten und extremem Winterfrost zu schützen. Es gibt kaum ein anderes natürliches und in der Regel in jedem Garten anfallendes Material, welches eine solch gute Isolationswirkung hat.
Das Laub wird grosszügig an die Basis der Pflanze geschüttet. Damit gefriert der Wurzelbereich der Pflanzen sehr wenig bis gar nicht und zusätzlich sind die Triebe an der Basis optimal geschützt. Beschwert mit ein paar Tannästen bleibt das Laub den ganzen Winter am gewünschten Ort.
Stroh eignet sich ähnlich gut wie Laub für den Schutz des Wurzelbereiches und der Basis der Pflanzentriebe. Nachteil ist höchstens, dass die Farbe des Strohs sehr hell ist und dadurch im Garten störend wirken kann.
Deckreisig (Tannäste) eignet sich bestens um Pflanzen vor der Wintersonne und kalten Winden zu schützen. Die Tannäste werden über die Pflanzen gelegt oder bei grösseren Gehölzen seitlich angelehnt. Letzteres sollte mit einer Schnur gesichert werden.
Durch diese Massnahme reduzieren sich die für die Pflanze schädlichen extremen Temperaturschwankungen. Allfällige Temperaturschwankungen geschehen nur langsam. Im Frühjahr muss das Deckreisig vor dem Austrieb entfernt werden.
Jute ist ein guter Sonnenschutz oder in Kombination mit Laub und Stroh auch ein gutes Isolationsmaterial. Es eignet sich für Pflanzen, welche eingebunden werden können, z. B. Stämme, dicke Äste, u.s.w.
Es gibt verschiedene Pflanzen, welche im Winter leicht faulen und dadurch im Frühjahr nicht mehr austreiben. Der Grund liegt darin, dass durch die in der Regel reichlichen Niederschläge und die geringe Verdunstung zuviel Wasser ins "Herz" (Mitte der Einzelpflanze) gelangt. Dass kann verhindert werden, indem die Halme resp. Blätter im Herbst zusammengebunden werden.
Sehr viele Stauden und Ziergräser sollten erst im Frühjahr zurückgeschnitten werden. Das ist bei etlichen zwingend, welche im Herbst keine oder wenige Bodentriebe gebildet haben. Als angenehmer Nebeneffekt haben Sie im Winter einen viel interessanteren Garten (z. B. Raureif und Schnee auf den Samenständen) und erst noch eine grössere Anzahl verschiedener Singvögel.
Oft werden Schäden an Gehölzen mit "erfroren" diagnostiziert. Das ist möglich, muss aber nicht die Hauptursache sein. Häufig ist es der Fall, dass die Pflanzen nicht erfroren, sondern vertrocknet sind. Dies trifft vor allem bei immergrünen Gehölzen zu, speziell wenn sie in Kübeln und Trögen stehen.
Warum passiert das?
An sonnigen Wintertagen verdunstet die Pflanze über Blätter oder Nadeln Wasser. Weil der Boden resp. Wurzelbereich gefroren ist, kann die Pflanze kein Wasser nachführen oder nur in einem reduzierten Masse. Das Resultat ist, dass die Pflanze vertrocknet. Dem kann teilweise vorgebeugt werden, indem mit zusätzlichen Wassergaben im Spätherbst und an milden Wintertagen (nicht gefrorener Boden) die Pflanze und der Boden gut mit Wasser gesättigt werden. Die Verdunstung kann durch schattieren der Pflanze mit Tannästen eingeschränkt werden.
Nicht winterharte Pflanzen d. h. mediterrane Pflanzen, welche in unserem Klima in den Wintermonaten erfrieren würden, müssen an einem frostfreien Ort überwintert werden. Dazu eignen sich kühle (5 – 10 ° Celsius), möglichst helle Räume wie z. B. Wintergärten, Treppenhäuser, Keller, Garagen, ungeheizte Zimmer, u.s.w. Laubabwerfende Pflanzen können in den Monaten November bis Februar auch in dunklen Räumen gehalten werden. Im März müssen sie aber zwingend ans Licht gebracht werden. Immergrüne Gehölze benötigen den ganzen Winter über genügend Licht.
Räumen Sie die Pflanzen nicht zu früh ein. Die kühleren Temperaturen im Herbst helfen mit, dass das Wachstum stoppt und die Triebe gut ausreifen. Das ist die Voraussetzung für eine gute Überwinterung. Allfällige Schädlinge und Krankheiten sollten selbstverständlich noch im Herbst bekämpft werden.
Hier steht eine grosse Auswahl von Vlies-und Jutegeweben zur Verfügung. Sie lassen sich leicht an den Pflanzen befestigen, sind luftdurchlässig und in verschiedenen Farben erhältlich. Für den Schutz von Gefässen respektive dem Wurzelbereich eignen sich Noppenfolie oder Kokosgewebe hervorragend. Gerne beraten Sie unsere Fachleute in den Hauenstein Gartencentern.
Als absolut ungeeignet haben sich Materialien erwiesen, welche luftundurchlässig sind. Allen voran sind hier Plastikfolien erwähnt. Diese lassen keinen Luftaustausch zu. Dadurch erwärmt sich die Luft innerhalb der Plastikfolie bei jedem Sonnenschein. Die Pflanze verdunstet Wasser und treibt unter Umständen bereits im Winter aus. Der Schock bei Frost schlägt sich dann ins Gegenteil dessen was beabsichtigt war um. Die Pflanze erfriert.