Die Rose gilt als die Königin der Blumen, aber die Magnolie ist die Königin der Gehölze. Magnolien zaubern eine einzigartige Blütenfülle in jeden Garten, wo sie mit ihren grossen, üppigen und fantastischen Blüten einen Hauch von Exotik verbreiten. Sie sind fast schon untrennbar mit dem Aufkommen der ersten zarten Frühlingsgefühle verknüpft.
Mittlerweile gibt es eine beträchtliche Anzahl von Magnolien-Sorten für jeden Geschmack und für unterschiedliche Platzverhältnisse. Lassen Sie sich in einem der Hauenstein Gartencenter über die Vielfalt der Magnolien informieren und beraten.
Die Magnolien (Magnolia) sind eine Pflanzengattung, welche zur Familie der Magnoliengewächse (Magnoliaceae) gehört. Es ist eine uralte Pflanzenfamilie, deren Entwicklungsbeginn wohl über 100 Millionen Jahre zurückliegt.
Die etwa 230 bekannten Magnolienarten stammen allesamt aus Ostasien, Nordamerika und dem nördlichen Südamerika. Vor den Eiszeiten waren die Magnolien auch in unseren mitteleuropäischen Wäldern vertreten.
Die überwiegende Zahl der bei uns kultivierten Arten stammt aus Ostasien. Sie unterscheidet sich von den in Nordamerika heimischen Arten durch ihre sehr auffallenden Blüten, die sich vor oder mit der Laubentfaltung öffnen. Alle nordamerikanischen Magnolien-Arten blühen erst, nachdem sich die Blätter entfaltet haben.
Neben den natürlichen Arten stehen uns eine Fülle von Hybriden (Kreuzungen) und Sorten zur Verfügung. Erste Kreuzungen mit Magnolien wurden um 1820 in Frankreich durchgeführt, woraus unter anderem die Kreuzung „Tulpen-Magnolie“ (Magnolia x soulangeana) entstanden ist. Die Sorten dieser Kreuzung gehören heute noch zum Standardsortiment der Baumschulen.
Neben der Tulpen-Magnolie finden wir in unseren Breitengraden vor allem folgende, bekannte Arten: Stern-Magnolie (Magnolia stellata), Baumartige Stern-Magnolie (Magnolia loebneri), Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora) und Sommer-Magnolie (Magnolia sieboldii).
Der französische Botaniker Plumier hatte die Magnolie in den USA entdeckt, als er dort im Auftrag von Louis XIV. nach neuen Pflanzen forschte. Er widmete sie dem Botaniker Pierre Magnol und gab ihr den Namen „Magnolie“.
Die erste Magnolie kam erst 1740 durch einen Händler, der zwischen Europa und Amerika hin- und herreiste, nach Frankreich.
Magnolien sind sommer- oder immergrüne Sträucher oder Bäume von verschiedenen Wuchsformen und Wuchshöhen. Sie können, je nach Art und Sorte, eine Höhe von 1,5 bis 10 m erreichen mit einer Breite von 1 bis 5 m.
Die grossen und auffallenden Winterknospen sind von einer behaarten oder kahlen Schuppe umgeben und von silbriger, grüner oder grauer Farbe.
Die mehrheitlich grossen Blätter der Magnolien sind breit elliptisch bis eiförmig und ganzrandig.
Die Magnolien fallen auf durch ihre überdurchschnittlich grossen stern-, glocken-, schalen- oder tulpenförmigen Blüten. Die wunderschönen Blüten zeigen sich je nach Art und Sorte in weisser, rosa, purpurner gelber oder grünlicher Farbe von März bis August. Arten- und sortenabhängig erscheinen die Blüten schon vor dem Blattaustrieb, was die Pflanze als Ziergehölz besonders attraktiv macht. Farbe und Duft der Blüten ziehen vor allem Käfer und Insekten an.
Nach der Blüte bleiben an vielen Magnoliensorten zapfenähnliche Fruchtstände von 3 bis 12 cm Länge stehen. Die darin verpackten Samen werden durch die Vögel verbreitet.
Alle Magnolien-Arten und-Sorten gedeihen am besten an sonniger bis halbschattiger Lage. Sie bevorzugen einen humosen, nahrhaften und gut durchlässigen Boden.
Ob Baum oder Strauch, ein Akzent im Vorgarten oder in Szene gesetzter Hingucker im Garten, die Magnolie ist immer eine Augenweide. Das Ziergehölz bietet natürlich vor allem während der Blüte im Frühjahr bis Sommer einen fantastischen Anblick. Aber auch nach der Blüte ist die Magnolie mit ihren grossen Blättern attraktiv und ein willkommener Schattenspender.
Die weissblühende Stern-Magnolie (Magnolia stellata) eröffnet den Blütenreigen im März vor dem Blattaustrieb. Sie ist mit ihrer kleinen Wuchsform bestens geeignet für Gefässe, auf Dachgärten und für engere Platzverhältnisse im Garten. Ab April/Mai blüht die bekannte Purpur-Magnolie (Magnolia liliiflora). Ihre rosa- bis weinroten Blüten erscheinen zeitgleich mit den Blättern. Wer auch im Winter an der Magnolie Freude haben will, sollte die immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) pflanzen. Ihre grossen und fein nach Zitrone duftenden Blüten zeigen sich ab Juni. Sie ist ein perfekter Sichtschutz, in dem die weissen Blüten wie Juwelen schimmern. Im Vergleich zu den sommergrünen Magnolien benötigt die immergrüne Magnolie einen geschützten Standort, da sie während den Wintermonaten empfindlich auf tiefe Minustemperaturen reagieren kann.
Magnolien können auch als Alleebäume verwendet werden. Dazu kommen folgende Arten in Frage: Yulan-Magnolie (Magnolia denudata), Immergrüne Magnolie (Magnolia grandiflora) und Baumartige Stern-Magnolie (Magnolia loebneri).
Für ihren Auftritt braucht die prächtige Solitärpflanze die entsprechende Bühne. Wichtig ist die Wahl des richtigen Hintergrundes. Vor dunklen immergrünen Gehölzen und Hecken, vor dunklen Mauern (z. B. aus Ziegel oder eingefärbtem Beton) oder begrünten Mauern kommen hellblütige Magnolien am besten zur Geltung.
Die Magnolie ist ein äusserst attraktives Solitärgehölz. Und deswegen soll das Blütengehölz, wenn immer möglich, in Einzelstellung verwendet werden. Nur so kommt der doch sehr charakteristische Wuchs der Magnolie zur Geltung, vorausgesetzt, dem Gehölz wird der nötige Platz zur vollen Entfaltung zur Verfügung gestellt. Zum Beispiel kann die kleinwüchsige Stern-Magnolie (Magnolia stellata) auch in einem genügend grossen Gefäss auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten werden, wo sie die Blicke auf sich zieht.
Magnolien sind ausserordentlich gesunde Pflanzen und werden kaum von Schädlingen und Krankheiten befallen.
Die fleischigen Wurzeln der Magnolien liegen flach im Oberboden. Deswegen sind tiefgreifende Bodenbearbeitungen im Wurzelbereich zu vermeiden.
Während den kalten Wintermonaten sollten im Gefäss gehaltene Magnolien vor der Kälte geschützt werden, indem das Gefäss zum Beispiel mit einer Noppenfolie eingepackt wird.
Erziehungs- und Rückschnitte sind bei Magnolien nicht nötig und nicht zu empfehlen. Mit einem Rückschnitt werden in der Regel keine Verbesserungen der Wuchsform erzielt. Deswegen ist es wichtig, dass man bei der Pflanzung einer Magnolie den richtigen Standort wählt, wo sich das wunderschöne Gehölz voll entfalten kann und nicht in Bedrängnis gerät.
In ihrer chinesischen Heimat sind Magnolien alte Kulturpflanzen. Die Yulan-Magnolie (Magnolia denudata) wurde schon in der Tang-Dynastie (chinesische Kaiser-Dynastie von 618 bis 908 n. Chr.) als Tempelbaum geschätzt. Magnolien standen ursprünglich nur dem Kaiser zu. Er verschenkte sie als besondere Auszeichnung.
Magnolien sind für Chinesen das Symbol weiblicher Schönheit, Reinheit und Süsse.
Mit dem Buddhismus kamen Magnolien im 7. Jahrhundert nach Japan. Sie fanden dort rasch Eingang in die Gartenkultur, in die Literatur und die Malerei.
Magnolien dienten seit alters her aber auch medizinischen Zwecken. Ein Extrakt aus der Rinde der Echten Magnolie (Magnolia officinalis) liefert ein Medikament mit stark belebender Wirkung.
Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.
Weiss, Rosa, Purpur, Gelb, Grün
1,5 bis 10 m
Sonnig bis halbschattig