Eine Blüte mit exotischem Flair, Früchte mit tropischem Geschmack, eine einmalige Herbstfärbung und erst noch winterhart – gibt es das? Ja, die Indianerbanane (Asimina triloba) besitzt all diese Eigenschaften.
Die Indianerbanane ist in Nordamerika eine beliebte Frucht, während sie bei uns in relativ wenigen Gärten zu finden ist. Die robuste und pflegeleichte Indianerbanane passt als Frucht- oder Ziergehölz in jeden Garten und hat es deshalb auch verdient, noch mehr verwendet zu werden.
Mit ihren purpurroten Glockenblüten und der wunderschönen, leuchtend goldgelben Herbstfärbung besitzt das Gehölz auch einen hohen Zierwert und ist ein Blickfang in jedem Garten.
Die Indianerbanane (Asimina triloba), in der deutschen Sprache manchmal auch Papau oder Dreilappiger Papau genannt, ist eine der grössten in Amerika heimischen Früchte und gehört, wie einige tropische Fruchtbäume, zur Familie der Annonaceae (Flaschenbaumgewächse).
Sie ist im östlichen Nordamerika, (südliches Kanada bis südöstliche USA), also in der gemässigten Klimazone beheimatet. Dort wächst die Indianerbanane vor allem in Flusstälern, an feuchten und nährstoffreichen Standorten. Im Tal des Mississippis bildet die Art besonders dichte Bestände. Zeitweise sind diese Standorte auch überflutet.
Schon seit langer Zeit nutzten einige Indianerstämme wie die Cherokee und die Irokesen die Früchte der Pflanze roh sowie verarbeitet als Lebensmittel. Sie schätzten diese exotisch anmutende Frucht sehr und verbreiteten sie fast auf dem ganzen Kontinent, von Texas bis zu den grossen Seen.
Indianerbananen werden seit Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA gezüchtet. Bei den meisten heute erhältlichen Sorten handelt es sich allerdings um ursprünglich wilde Exemplare, die aufgrund ihrer besonderen Fruchtqualitäten aufgefallen sind und darum vermehrt wurden. In den USA existieren etwa 600 Sorten. Davon haben nur etwa 20 Sorten eine überregionale Bedeutung erlangt.
Indianerbananen haben eine aufrechte und pyramidale Wuchsform. Die winterharten und sommergrünen Sträucher oder kleinen Bäume erreichen in unseren Breitengraden eine Höhe von 3 bis 5 m. Am heimatlichen Standort erreicht das robuste Gehölz eine Höhe von etwa 12 m.
Die relativ kleinen, glockenförmigen, 2 bis 4 cm grossen, purpurroten Blüten der Indianerbanane entfalten sich in den Blattachseln vorjähriger Triebe von April bis Anfang Mai vor dem Laubaustrieb, der erst spät im Mai erfolgt. Die hübschen Blüten werden von Fliegen und Käfern bestäubt.
Sehr attraktiv sind auch die bis 25 cm langen, ovalen, zugespitzten, dunkelgrünen und leicht hängenden Blätter, die sich im Herbst leuchtend goldgelb verfärben. Sie zeigen damit den Beginn der Fruchtreife.
Das Aussehen, der von den Bewohnerinnen des nordamerikanischen Kontinents als Pawpaw oder auch Paw-paw bezeichneten Frucht, ähnelt einer Mango. Die wurstförmige und mittig verdickte Indianerbanane ist im reifen Zustand 7 bis 9 cm lang (je nach Sorte variierend) und hat einen Durchmesser von 3 bis 5 cm.
Das weiche, cremige Fruchtfleisch ist mit zahlreichen, etwa 2 cm langen und braunen Samen durchsetzt. Die Färbung des Fruchtfleisches kann zwischen orange und weisslich variieren. Der Fruchtgeschmack erinnert an einen Cocktail tropischer Früchte aus Banane, Mango, Ananas und Vanille, also eine grandiose tropische Geschmacksmischung!
Indianerbananen reifen über einen Zeitraum von etwa vier Wochen von Ende August bis Anfang Oktober. Sie verbreiten zur Reifezeit einen sehr charakteristischen süsslichen Duft tropischer Früchte. Zuerst sind die Früchte grünlich und hart. Aber mit zunehmender Reife werden sie heller und weicher, und die Fruchthaut bekommt im voll reifen Zustand manchmal dunkle Flecken. Reife Früchte lassen sich mit einem leichten Dreh einfach ernten. Sie werden roh gegessen, indem man sie halbiert und, ähnlich wie bei der Kiwi, das weiche, cremige Fruchtfleisch mit einem kleinen Löffel auslöffelt. Die Kerne entnimmt man am besten während des Auslöffelns. Die dünne Haut wird nicht gegessen. Das Fruchtfleisch der Indianerbanane hat einen hohen Nährwert und viel Vitamin C.
Man kann die Frucht aber auch zu Marmelade, Fruchtcocktails, Glace oder Süssspeisen verarbeiten. Reife Früchte sind nicht lange haltbar. Die Frucht kann 2 bis 3 Tage bei Zimmertemperatur und im Kühlschrank bis zu einer Woche gelagert werden.
Die Indianerbanane verlangt einen tiefgründigen, mässig feuchten und gut mit Nährstoffen versorgten Boden, welcher gut durchlässig sein muss. Staunässe erträgt das winterharte Ziergehölz nicht. Leicht saure Böden und ein sonniger Standort werden bevorzugt.
Indianerbananen entwickeln eine Pfahlwurzel und reagieren empfindlich, wenn diese verletzt wird. Deshalb sollte sie am endgültigen Platz gepflanzt werden, um ein späteres Umpflanzen zu vermeiden. Die besten Pflanzzeiten sind zwischen März und Mai sowie im August und September. Grundsätzlich kann die Indianerbanane das ganze Jahr hindurch gepflanzt werden, insbesondere wenn sie im Topf gewachsen ist.
Der erste Fruchtertrag setzt etwa nach 4 Jahren ein. Nach 5 bis 6 Jahren kommen die Bäume in die Vollertragsphase. Je wärmer der Sommer und je optimaler der Standort ist, umso besser reifen die Früchte aus.
Auch wenn man die Früchte nicht nutzen will, empfiehlt sich die Indianerbanane für den Garten, ist sie doch ein überaus attraktives Ziergehölz. Am besten pflanzt man die Indianerbanane als Solitärpflanze an einer Stelle des Gartens, an der die Herbstfärbung am besten zur Geltung kommt. Die fantastische, goldgelbe Herbstfärbung sowie die hübschen, purpurroten Blüten im April vermögen jeden Gartenliebhaber zu entzücken!
Die Indianerbanane kann auch als Kübelpflanze auf dem Balkon oder der Terrasse, als Solitär oder im Ensemble mit anderen Pflanzen gehalten werden.
Sagen der Indianerbanane die Standortbedingungen zu, so ist sie eine problemlose Gartenpflanze. Allgemein gelten Indianerbananen als sehr widerstandsfähig gegenüber Schädlingen und Krankheiten, so dass keine besonderen Pflanzenschutzmassnahmen erforderlich sind.
Ein regelmässiger Schnitt ist in der Regel nicht nötig. Allenfalls kann gelegentlich die Krone etwas ausgelichtet oder zu lange Jahrestriebe eingekürzt werden, was die Ausbildung von neuem Fruchtholz fördert. Jedoch sollte das vorjährige Holz geschont werden, da dieses Fruchtholz der Träger von Blüte und Frucht ist. Schnittmassnahmen werden am besten unmittelbar nach der Ernte ausgeführt, denn bei einem Frühjahrsschnitt kann es zu Blütenverzögerungen oder gar Blütenausfällen kommen.
Es kommt vor, dass Indianerbananen Wurzelausschläge entwickeln, die man ohne weiteres möglichst tief im Erdreich abschneiden kann.
Pyramidal
3 bis 5 m
Sonnig