Alpenveilchen zählen zu den Stars unter den Zimmerpflanzen. Es gibt aber einige Arten, die bei uns winterhart sind und draussen gut gedeihen. Ihre farbenfroh strahlenden Blüten machen die Staude zu einem charmanten Blickfang in jedem Garten und bringen als leuchtender Blütenteppich Farbe in weniger helle Gartenecken.
Ausserdem sind die bunten Blüten des Vorfrühlings-Alpenveilchen ein Lichtblick in der kalten Jahreszeit. Bei anderen Arten wie dem Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) oder dem Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) fällt die Blütezeit in den Sommer und den Herbst. Sie werden jedoch stets von der tollen Schmuckwirkung der Blätter, die oft lebhaft und formenreich gemustert sind, begleitet.
Das Alpenveilchen (Cyclamen), auch unter dem Namen Zyklamen bekannt, gehört zur Familie der Primelgewächse (Primulaceae). Die Gattung Cyclamen beinhaltet etwa 22 Arten, wovon die meisten dieser Arten im Mittelmeerraum heimisch sind. Einige wie zum Beispiel das Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) sind in Mitteleuropa jedoch winterhart.
Der Gattungsname des Alpenveilchens ist vom griechischen Wort kuklos, Kreis oder Scheibe, abgeleitet. Damit ist die scheibenförmige Knolle gemeint, welche mit zunehmendem Alter einen Durchmesser von bis 20 cm erreichen kann. Die Knolle ist für den menschlichen Verzehr nicht geeignet. Schweine jedoch fressen sie sehr gerne, weshalb Sauscheibe oder Saubrot weitere Bezeichnungen für das Alpenveilchen sind.
Das Alpenveilchen ist eine ausdauernde, krautige Knollenpflanze. Die Blüten bestehen aus 5 in sich gedrehten, elegant nach hinten geschwungenen Blättern, die an der Basis oft etwas dunkler gefärbt sind. Ihre unverwechselbare Blütenform hat sogar einige Künstler des Jugendstils inspiriert. Das Farbenspektrum der Blüte reicht von weiss über die verschiedensten Rosanuancen bis hin zu kräftigem karminrot. Das gestielte Laub der Staude ist ebenfalls sehr dekorativ. Die rundlichen bis herzförmigen Blätter weisen oft schöne, silbergraue Muster oder eine hell- bis dunkelgrüne Zeichnung auf.
Nach der Blüte bilden sich Kapselfrüchte, die mit zunehmender Reife durch Wachsen und Einkrümmen des Stieles in den Boden versenkt werden. Die Kapseln öffnen sich erst, wenn sie sich in der Erde befinden. Die scheibenförmige und namensgebende Knolle ist das Überdauerungsorgan der Staude und zusammen mit den Blättern giftig.
Das bei uns frostharte Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum) hat eine Blütenfarbe von reinweiss über rosa bis dunkelkarmin. Seine Blätter sind rund bis nierenförmig und erscheinen gemeinsam mit der Blüte je nach Witterung meist von Februar bis März, wenn der Winter noch gar nicht richtig vorbei ist. Seine Wuchshöhe beträgt 10 cm. Die Sorte 'Album' des Vorfrühlings-Alpenveilchens hat eine weisse Blüte und Blätter mit silbriger Zeichnung. Dessen Besonderheiten sind, dass es sich an geeigneten Standorten leicht versamt und so grosse Flächen bilden kann, welche einen dezenten Duft verströmen.
Ideal für das Vorfrühlings-Alpenveilchen ist ein humoser, gut wasserdurchlässiger Gartenboden im Wurzelbereich von Laubbäumen und Sträuchern an halbschattiger Lage. Dort erhalten sie an sonnenarmen Wintertagen genügend Licht für ein gesundes Wachstum und einen reichen Blütenansatz. Wenn der Standort optimal ist, versamt sich die Staude von selbst und bildet im Laufe der Zeit dichte, blühende Teppiche.
Das aparte Vorfrühlings-Alpenveilchen ist ein Lichtblick für halbschattige Gartenbereiche. Obwohl diese Staude sehr zierlich wirkt, trotzt sie Eis und Schnee.
Als Unterpflanzung von Bäumen und Sträuchern eignet sich die halbschattenliebende Pflanze bestens. Gegen Wurzeldruck von Gehölzen sind Alpenveilchen in der Regel unempfindlich. Jedoch sind konkurrenzstarke und ausbreitungswillige Stauden als Nachbarn des Vorfrühlings-Alpenveilchens nicht geeignet. Somit lassen sie sich bestens mit anderen Frühlingsblühern wie beispielsweise Schneeglöckchen, Winterlingen, Leberblümchen oder Christrosen kombinieren. In den Hauenstein Gartencentern hilft Ihnen gerne das Fachpersonal beim Auswählen von weiteren geeigneten Begleitpflanzen.
Das Vorfrühlings-Alpenveilchen ist am richtigen Standort gepflanzt sehr anspruchslos und pflegeleicht. Nach der Blüte ziehen alle Pflanzenteile ein. Nach dem Einzug empfiehlt es sich, eine Mulchschicht über der Staude auszubringen, damit sie im nächsten Jahr wieder mit voller Kraft gedeihen kann. In den ersten zwei Jahren ist ein zusätzlicher Winterschutz mit Falllaub oder Tannenzweigen zu empfehlen. Möchte ein dichter Bestand erreicht werden, sollte auf das Hacken zwischen den Pflanzen verzichtet werden, so dass die Samen gut keimen und wachsen können.
Früher schrieb man den Wurzeln des Alpenveilchens heilende Eigenschaften zu. Ihrer Blüte wurde Zauberkraft und die Fähigkeit, Unheil abzuwenden, nachgesagt. In der Sprache der Blumen ist das Alpenveilchen Symbol des Misstrauens. Anzunehmen ist, dass dieses Sinnbild, welches ganz im Gegensatz zu den generell positiven Eigenschaften steht, auf die giftige Wurzelknolle zurückzuführen ist.
Volksmedizinisch hat man die Wurzelknolle als drastisches Abführmittel genutzt. In der Homöopathie galt das Alpenveilchen als Nervenmittel gegen Gicht, Rheuma und Migräne. Heute wird das Alpenveilchen in der Medizin nicht mehr genutzt, da es unter anderem geschützt ist.
Rund bis nierenförmig
Bis 10 cm
Halbschattig