Wer möchte nicht in seinem eigenen Garten Früchte und Beeren ernten?
Wenn sich im Herbst die Pflanzen zur Ruhe setzen und das Laub abgefallen ist, hängt noch immer an den Zweigen der Wildobstgehölze eine bunte Palette von Früchten und Beeren. Sie bilden im Spätherbst und Winter Nahrung für jene Vögel, die bei uns überwintern, aber auch für kleine Säugetiere, die keinen Winterschlaf kennen.
Die bunt gefärbten, prallen Früchte und Beeren erfreuen auch unser Auge und wecken bei manchen gar die Lust, ein altes Konfitürenrezept auszuprobieren.
Wildobstgehölze glänzen oft durch Blatt-, Blüten- und Fruchtzierde und sind häufig pflegeleichter als die bekannten Obstklassiker. Die optischen und kulinarischen Leckerbissen der Wildgehölze sind für den hauseigenen Garten durchaus interessant.
Unter dem Begriff «Wildobst» fasst man eine bunte Mischung verschiedenster Gehölze zusammen. «Wildobst» sind Wildgehölze, deren Früchte essbar und verwertbar sind sowie Kultursorten, deren Früchte noch einen «wilden» Charakter zeigen. Die Grenze zu den eigentlichen Obstarten, wie zum Beispiel dem Apfel (Malus), verläuft fliessend.
Im Gartenbau und der Landschaftsgestaltung hat Wildobst einen hohen Stellenwert gewonnen. Das Interesse an Wildobst nimmt stetig zu, was verschiedene Gründe hat. Der Wunsch vieler ernährungsbewusster Menschen nach gesunder und vitaminreicher Nahrung liegt im Trend, ebenso die stetige Suche nach neuen Produkten und Obstarten. Dazu kommt die Sensibilisierung für die Erhaltung bzw. Renaturierung unserer Landschaft. Der Trend nach Ursprünglichem, Natur und Nostalgie ist im Wildobst ideal verkörpert.
Die meisten Wildobstarten sind reich an Mineralien, Vitaminen und anderen bioaktiven Stoffen und dadurch besonders wertvoll für die menschliche Ernährung.
Viele Wildobstarten und deren Sorten erfreuen durch ihren hohen Zierwert, zum Beispiel durch den Blütenschmuck der Kornelkirsche / Tierlibaum (Cornus mas) und der Scheinquitte (Chaenomeles japonica), die prächtige Herbstfärbung der Schwarzen Apfelbeere (Aronia prunifolia) und der Kupferfelsenbirne (Amelanchier lamarckii) oder den leuchtenden Fruchtschmuck der Mährischen Eberesche (Sorbus aucuparia 'Edulis') und des Sanddorns (Hippophae rhamnoides).
Wildobstgehölze sind sehr anspruchslos und können je nach Gefallen und Gestaltungssinn sehr vielseitig im hauseigenen Garten eingesetzt werden. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.
Nicht zu vergessen ist der hohe tierökologische Wert von Wildobst. Fast alle Wildobstarten und -sorten sind eine Nahrungsquelle für viele Vogelarten, Kleinsäuger und auch Insekten. So dienen zum Beispiel in Mitteleuropa die Früchte der Eberesche (Sorbus aucuparia) 63 Vogelarten als Nahrung. Die Früchte des Sanddorns (Hippophae rhamnoides) werden im Winter von 42 Vogelarten angenommen. Auch die Früchte vom Schwarzen Holunder (Sambucus nigra), der Schwarzen Apfelbeere (Aronia prunifolia) und der Edel-Ölweide (Elaeagnus angustifolia) gehören zur Lieblingsspeise vieler Vögel.
Die Blüten vieler Wildobstarten sind für Bienen, Hummeln und andere Insekten gute Pollen- und Nektarspender. Dornige Wildobstarten wie die Berberitze (Berberis vulgaris), der Sanddorn (Hippophae rhamnoides), die Schlehe (Prunus spinosa) und die Scheinquitte (Chaenomeles japonica) bieten vielen Tierarten bevorzugte, geschützte Brutplätze und Rückzugsmöglichkeiten.
Folgend finden Sie eine Zusammenstellung von Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten einiger interessanter und nicht giftiger Wildobstarten:
Hier eine Auflistung weiterer Wildobstarten, die sich als Zier- und Nutzpflanze für den Hausgarten eignen:
Reich an Mineralien, Vitaminen und bioaktiven Stoffen.
Wertvoll für die Ernährung