Die Verwendungsmöglichkeiten vom Frauenmantel sind sehr vielseitig. Die attraktive und pflegeleichte Blütenstaude hat nicht nur ein hübsches, sommergrünes Laub, sondern besticht auch durch ihre gelbgrüne Blütenfarbe. Sie ist ein guter Kombinationspartner im Staudenbeet, aber auch wertvoll als Bodendecker oder als Schnittblume in natürlichen Arrangements.
Der Frauenmantel (Alchemilla), im Volksmund je nach Art auch Silbermantel, Alchemistenkraut, Frauenhilf, Liebfrauenmantel, Silberchrut, Röckli, Dächlichrut oder Marienkraut genannt, gehört zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Die Blütenstaude ist in Europa, Asien und Afrika verbreitet und wächst dort vorwiegend in den Gebirgen. Etwa 1'000 Arten der Pflanze sind bekannt, wovon 300 in Europa heimisch sind. Wenige Arten werden heute als Zierpflanzen kultiviert.
Diese Blütenstaude ist eine geheimnisvolle Pflanze. Bei hoher Luftfeuchtigkeit bilden sich an den Rändern der fein behaarten Blätter Wassertropfen, die über Blattdrüsen ausgeschieden werden. Im Mittelalter versuchten die Alchemisten aus diesen Wassertropfen, welche bei Sonnenaufgang glänzen, Gold herzustellen. Daher kommt der Gattungsname Alchemilla und die deutsche Bezeichnung Alchemistenkraut.
Die deutsche Bezeichnung Frauenmantel bezieht sich auf die gefalteten Staudenblätter, welche dem wehenden Mantel einer Frau ähneln.
Der Frauenmantel ist eine sommergrüne, ausdauernde und krautige Blütenstaude und wird je nach Art 15 cm bis 50 cm hoch. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind häufig behaart.
Viele, kleine, grünlichgelbe Einzelblüten zeigen sich von Juni bis August in lockeren, endständigen Trugdolden. Sie riechen zart nach Honig und bilden im Gesamtbild einen feinen Blütenschleier über den dekorativen Blättern.
Das weich behaarte, rosettenartige und gestielte Blatt mit seinen fächerartigen Faltungen und Buchtungen ist sehr zierend. Die feine Behaarung sorgt für den leichten silbergrauen Schimmer, der über dem stumpfgrünen Blatt liegt.
Die Blütenstaude bevorzugt sonnige Standorte auf feuchtem und nährstoffreichem Gartenboden.
Der Frauenmantel überzeugt flächendeckend als Bodendecker oder geschickt kombiniert im Staudenbeet oder für sich alleine zum Beispiel in einer Streifenbepflanzung oder einem Gefäss.
Blau oder violett blühende Stauden wie zum Beispiel Storchschnabel (Geranium), Glockenblume (Campanula) oder Rittersporn (Delphinium) passen sehr gut zum Frauenmantel. Ebenso reizvoll ist eine Kombination mit Gelbtönen von Taglilie (Hemerocallis) oder Wolfsmilch (Euphorbia).
Das attraktive Laub des Frauenmantels kommt voll zur Geltung neben anderen Blattschmuckstauden wie Funkie (Hosta), Bergenie (Bergenia) oder Christrose (Helleborus).
Zudem eignet sich der Frauenmantel auch als Schnittblume und hat einen sehr hohen, floristischen Effekt.
In der Verwendung ist der weiche Frauenmantel (Alchemilla mollis) am bekanntesten. Er ist ein vorzüglicher Boden- und Flächendecker mit grossen, rundlichen und graugrünen Blättern. In den Hauenstein Gartencentern sind aber auch weitere Arten des Frauenmantels erhältlich. Zum Beispiel eignet sich der kleinere und schwachwüchsigere Karpaten-Frauenmantel (Alchemilla erythropoda) für Steingärten und kleine Gruppenpflanzungen. Für naturnahe Pflanzungen empfiehlt sich die Verwendung des Gelbgrünen Frauenmantels (Alchemilla xanthochlora), zumal er in der Schweiz heimisch ist. In kleineren Gärten findet der Zierliche Frauenmantel (Alchemilla epipsila) Verwendung. Er hat eine kompaktere Wuchsform als der Weiche Frauenmantel und bleibt damit kleiner. Der Alpen-Frauenmantel (Alchemilla alpina) eignet sich für jede Art von Verwendung. Speziell an dieser Art ist, dass die Blätter als Tee verwendet werden können. Ergänzende Informationen zum Frauenmantel-Sortiment sowie deren Eigenschaften gibt Ihnen gerne unser Fachpersonal in den Hauenstein Gartencentern.
Auch in der Volksmedizin ist der Frauenmantel eine angesehene Heilpflanze und hat auf sehr viele Bereiche im Körper einen positiven Einfluss. Wie es der Name der Pflanze erahnen lässt, ist der Frauenmantel ein grosses Frauenheilkraut, aber hilft genauso bei Atembeschwerden, Magen-Darm-Problemen, Hautkrankheiten und hat einen positiven Einfluss auf Herz, Blutgefässe und das Nervensystem.
In der Küche wird der Frauenmantel auch geschätzt. Es lohnt sich, das gesunde Kraut mit in den Speiseplan aufzunehmen. Junge, kleine Blätter dieser Blütenstaude können klein geschnitten unter den Salat gegeben werden. Grössere, junge Blätter können zum Beispiel Gemüsegerichten beigemischt werden. Die Blüten können als essbare Dekoration über den Salat oder Gerichte gestreut werden.
Gewisse Frauenmantel-Arten bilden gutes Mähfutter und werden auch frisch gerne vom Vieh gefressen.
Nach der Blüte empfiehlt sich ein kräftiger Rückschnitt der gesamten Pflanze. Somit wird eine unerwünschte Selbstaussaat verhindert. Die Blütenstaude treibt ihre Blätter schnell wieder aus und ist damit bis zum Frost attraktiv. Im Frühjahr vor dem Austrieb sollte das welke Laub des Vorjahres entfernt werden. Ansonsten ist die Blütenstaude sehr anspruchslos und pflegeleicht.
Grüngelblich
Bis 50 cm
Sonnig