Der Orientalische Mohn, auch Türkischer Mohn genannt ist die augenfälligste Mohnart. Kein anderer Mohn hat so riesige Blüten und ist in einer solchen Farbenvielfalt erhältlich. Ob gefüllt, gefranst oder vielfarbig – diese Blüten ziehen den Betrachter einfach in den Bann.
Der Name «Orientalischer Mohn» gibt die Heimat bereits an. Sie ist in der Region von Kleinasien, Armenien, Nord-Iran, Kaukasus. Dort wächst er auf mit Kalkschotter durchsetzten Hängen, aber auch auf Wiesen, oft angelehnt an spärlichen Sträuchern. Nach Mitteleuropa wurden im Jahre 1714 die ersten Pflanzen gebracht. Anfang des 20. Jahrhunderts kamen viele Sorten in den Handel, von denen bis heute nur noch wenige erhältlich sind. Ab ca. 1950 wurde wieder intensiver gezüchtet. So entstanden viele interessante Sorten. Heute ist eine grosse Vielfalt erhältlich.
Die Blüten sind beim Orientalischen Mohn (Papaver Orientale) nicht zu übersehen. Sie können, je nach Sorte, bis handgross werden. Das Farbenspektrum reicht von Weiss über alle Schattierungen von Rosa, Orange bis Rot. Verschiedene Sorten haben im Grunde der Blüte dekorative Flecken. Auch gefüllt blühende Sorten sind erhältlich. Ein sehr dekoratives Detail ist das Aufspringen der nickenden, borstigen Blütenknospen. Die seidig wirkenden, zerknitterten Blütenblätter stossen die umhüllenden Kelchblätter beim Öffnen ab und richten ihr schalenförmiges Gesicht der Sonne entgegen. Der Blick ins Innere der Blüte ist überwältigend. Die dunkle (schwarze) Mitte hebt sich eindrucksvoll von der Blütenfarbe ab. Die Blütezeit liegt in den Monaten Mai und Juni. Im Sommer zieht dieser Mohn bereits ein, das heisst, die Blätter dorren ein, ehe im Herbst wieder neue Blätter treiben.
Im reizvollen Kontrast zu den zarten Blüten stehen die rauhen, dünnen, blattlosen Stängel und die buschigen Blattschöpfe mit ihrem borstigen Laub.
Der Orientalische Mohn wird je nach Sorte 60 bis 120 cm hoch. Er bildet Pfahlwurzeln tief ins Erdreich. Der Wuchs ist horstbildend.
Der Standort muss zwingend sonnig und warm sein. Der Boden sollte tiefgründig (tiefwachsende Pfahlwurzeln), nährstoffreich und nicht zu nass sein. Schwere, lehmige Böden können mit Sand «mohntauglich» gemacht werden. Das sind die Voraussetzungen für eine ausgesprochene Langlebigkeit.
Der Orientalische Mohn eignet sich mit seinen auffälligen Blüten und dem beeindruckenden Habitus ideal für die Staudenrabatte oder als Gehölzvorpflanzung.
Die Pflanzen können einzeln oder in kleineren Gruppen im Abstand von 50 bis 80 cm gepflanzt werden. Gute Nachbarspflanzen sind Rosen, insbesondere aus der Gruppe der Englischen und Romantica®. Bei den Stauden lassen sich z.B. Rittersporn (Delphinium), Schleierkraut (Gypsophila), Ziergräser, Staudenphlox (Phlox paniculata), Goldrute (Solidago) gut kombinieren. Durch die vielmals leuchtenden und grossen Blüten erreicht der Orientalische Mohn eine ausgezeichnete Fernwirkung.
Da diese langlebige Staude nach der Blüte vollständig von der Erdoberfläche verschwindet, sollte er eher im Hintergrund gepflanzt werden.
Stimmt der Standort im Garten, dann ist der Orientalische Mohn sehr langlebig, gesund und pflegeleicht. Er muss respektive sollte nicht verpflanzt werden. Für eine gelegentliche Kompostgabe im Herbst oder Frühjahr ist er dankbar.
Mai bis Juni
60 bis 120 cm
Sonnig und warm