Welche und wie Pflanzen im Garten verwendet werden sollen, erhitzt die Gemüter seit alters her. Es gab und gibt grundsätzlich zwei einander gegenüberstehende Grundauffassungen. Auf der einen Seite die künstlerisch-ästhetische, auf der anderen Seite die wissenschaftlich geprägte, ökologische Vorstellung. Nach unserer Auffassung haben im Garten beide Ansichten ihre Berechtigung. In der freien Natur hingegen nur die letztere. Panaschierte Gartenpflanzen gibt es in einer grossen Auswahl. Dem Pflanzenfreund mit einer künstlerisch-ästhetischen Ader eröffnen sich mit dieser speziellen Pflanzengruppe interessante Möglichkeiten.
In der Natur entstehen unaufhörlich andersgestaltete Pflanzen. Dabei kann sich plötzlich die Wuchsform (z. B. Hexenbesen bei Nadelgehölzen), Wuchskraft (z. B. Kleinwüchsigkeit), Blütenfarbe, Blattfarbe usw. verändern. Die Gründe und der genaue Vorgang dieser Veränderungen zu erklären würde an dieser Stelle zu weit führen. Tatsache ist, dass in der Natur die meisten dieser Veränderungen rasch wieder verschwinden. Der Pflanzenkenner hingegen kann diese meist partiellen Mutationen vegetativ vermehren (z. B. durch Stecklinge, Veredlung, Teilung usw.). Das ist der Weg, um solche "neuen" Formen, Eigenschaften und Farben langfristig erhalten zu können.
Wie bereits einleitend erwähnt, sehen wir die Verwendung von panaschierten Pflanzen eher im Garten- oder Parkbereich, und nicht in der freien Natur. Dabei muss die Pflanzenwahl gut auf den Gartenstil, die Gebäudearchitektur und auf die Nachbarpflanzen abgestimmt werden. So kommen die panaschierten Pflanzen wie auch der gesamte Garten optimal zur Geltung.
Panaschierte Gehölze und Stauden, allen voran die weiss- und gelbbunten, haben die positive Eigenschaft, dass sie "Licht" in dunklere Gartenpartien bringen. Zumindest empfindet das der Betrachter so. Manch dunkle Gartenecke wurde durch eine gelbbunte Blattstaude oder einen weissbunten Strauch positiv aufgewertet.
Zu den weissbunten Pflanzen ist folgendes zu beachten: Sie sollten vorsichtig verwendet werden. Die "Farbe" Weiss hat grundsätzlich eine dienende Funktion im Garten. Sie hilft, die Leuchtkraft anderer Farben zu steigern. Als dominierende Blattfarbe ist sie in der Regel schlecht geeignet.
Fazit: Die Verwendung von panaschierten Pflanzen ist eine ganz persönliche Ansichtssache. Auch hier hat das "Wie" Vorrang vor dem "Was". Ob man panaschierte Pflanzen verwendet, ist nicht so entscheidend. Wie man sie verwendet, nämlich mit Bedacht und Überlegung, darauf kommt es an.
Laubgehölze
Schlingpflanzen
Stauden