Winterharte Pflanzen sind für jeden Balkon und jede Terrasse eine Bereicherung. Gut gehalten sowie regelmässig und richtig gepflegt, überstehen sie problemlos kalte Temperaturen. Winterharte Pflanzen können auf dem Balkon, der Terrasse, dem Sitzplatz oder beim Eingangsbereich ganzjährig stehen gelassen werden. Das ganze Jahr hindurch verschönern sie mit oder ohne Laub das «Draussen» auch auf kleinstem Raum.
Im folgenden Artikel weisen wir Sie auf einige wichtige Faktoren hin, die zu berücksichtigen sind, um sich viele Jahre an winterharten und vitalen Pflanzen im Gefäss erfreuen zu können.
Bei der Wahl der Pflanze gibt es verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Ist der Standort sonnig und heiss oder ist er eher im Schatten und kühl? Nicht jede Pflanze kommt mit dem Extremstandort Topf oder Gefäss gleichermassen gut zurecht. Hier haben wir eine Liste mit Pflanzen zusammengestellt, welche diesen doch sehr 'anstrengenden' Standort auch auf Dauer gut vertragen.
Damit die Pflanzen vital bleiben, sollten sie in einem für sie passenden Gefäss gehalten werden. Und zwar wird das Gefäss nach der Wahl der Pflanze ausgesucht. Grundsätzlich brauchen grosse Pflanzen grosse Gefässe und kleiner wachsende Pflanzen entsprechend kleinere. Beim Umtopfen sollte das neue Gefäss für die Pflanze etwa um einen Drittel grösser sein als das ursprüngliche, wenn nicht sogar grösser. Wichtig ist, dass das ausgewählte Gefäss frostfest ist und über einen Wasserabfluss verfügt (wie z.B. ein oder mehrere Löcher im Boden). Dadurch wird Staunässe verhindert. Das aus dem Gefäss austretende Wasser kann im Sommer mit einem Untersetzer aufgefangen werden. Im Winter muss dieser entfernt werden, um zu verhindern, dass der Topf bei Frost Schaden nimmt. Achten Sie auch auf eine gute Standfestigkeit des Gefässes; vor allem bei exponierten Terrassen ist dies von Vorteil.
Für Gefässbepflanzungen im Aussenbereich ist ein strukturstabiles Substrat zu empfehlen. So kann dem «Zusammensacken» der Erde (verursacht durch das Verrotten von organischem Material) entgegengewirkt werden und das Gefäss muss weniger aufgefüllt werden. Das Verhältnis von Wuchsgrösse der Pflanze zur Gefässgrösse sollte immer wieder überprüft werden. Sobald die Pflanze im Verhältnis zum Gefäss zu gross ist, empfiehlt es sich, die Pflanze umzutopfen oder auch zu schneiden.
Beim Umtopfen in ein grösseres Gefäss sollte auch wieder eine Drainageschicht mit Blähton angelegt werden. Mit Hilfe dieser Drainageschicht kann das überflüssige Wasser hindernisfrei durch die Löcher im Gefässboden abfliessen. Auf die Drainageschicht wird ein Stück Vlies gelegt, damit sich die Drainageschicht nicht mit der feinen Erde vermischt. So kann diese auch nicht ausgespült werden. Darauf folgt die eigentliche frische Erde bzw. das Substrat. Darüber, welches Substrat sich besonders eignet, gibt Ihnen unser fachkundiges Personal in den Hauenstein Gartencentern gerne Auskunft. Nun wird die Pflanze aus dem 'alten' Gefäss genommen. Der kompakte Wurzelballen soll ein wenig aufgelockert werden. Danach wird die Pflanze in das vorbereitete grössere Gefäss umgepflanzt. Anschliessend wird das neue Gefäss mit frischer Erde aufgefüllt und die Erde wird gut angedrückt. Als Abschluss kann eine dünne Schicht aus Mulch ausgestreut werden. Diese schützt auf natürliche Weise vor Unkrautbildung und Austrocknung. Es empfiehlt sich, beim Auffüllen des Gefässes dieses nicht ganz bis zum Rand zu füllen, denn so kann verhindert werden, dass die Erde beim Giessen aus dem Gefäss gespült wird.
Damit eine Pflanze im Gefäss gut gedeihen kann, braucht sie eine gezielte Wasser- und Nährstoffversorgung. Da eine Selbstversorgung im Gefäss nicht gewährleistet und der Wurzelraum für die Pflanze sehr begrenzt ist, ist die Pflanze stark von Ihrer Pflege abhängig. Der ideale Zeitpunkt zum Wässern sind die frühen Morgenstunden. Die Häufigkeit des Giessens hängt von der Pflanzenart und ihrem Standort ab. Gefässpflanzen an sonnigen Standorten brauchen grundsätzlich mehr Wasser als schattenliebende Gefässpflanzen. Wässern Sie regelmässig und durchdringend. Wichtig ist bei der Wassergabe, dass nur der Wurzelbereich mit Wasser versorgt wird. Bei einer Bewässerung über die Blätter drohen bei starker Sonneneinstrahlung Verbrennungen. Immergrüne Pflanzen müssen auch in der kalten Jahreszeit gewässert werden; Sonne und Wind können die Pflanze nämlich stark austrocknen. So kann der Wassermangel schnell zu Schäden führen.
Steigende Temperaturen fördern das Wachstum jeder Pflanze. In der Wachstumsphase wird demzufolge auch mehr Nährstoff benötigt. Im Gefäss sind die Nährstoffe begrenzt vorhanden und sollten deshalb ausreichend und regelmässig aufgefüllt werden. Geeignete Dünger und deren Anwendung erhalten Sie in unseren Gartencentern. In der Ruhephase oder wenn die Pflanzen ausreifen sollen, ist das Düngen nicht notwendig oder sogar schädlich.
Ein Rück- oder Formschnitt von winterharten Gefässpflanzen ist nötig, wenn es die Pflanzenart verlangt. So können die Blühfreudigkeit, aber auch die Form gewahrt werden. Es empfiehlt sich, den Rückschnitt je nach Pflanzenart entsprechend anzupassen. Formschnitte werden je nach Gehölzart auch im Sommer vorgenommen. Mehr dazu, welche Schnitte sich am besten für Ihre Gehölze eignen, erfahren Sie in unserem hier verlinkten Artikel.
Grundsätzlich können winterharte Pflanzen im Gefäss ganzjährig im Freien bleiben. Dennoch sollte die Pflege der Pflanze auch während der kalten Wintermonate nicht vernachlässigt werden. Immergrüne Pflanzen verdursten im Winter eher, als dass sie an der Kälte leiden. An sonnigen Wintertagen verdunstet (wie im Sommer) Feuchtigkeit über die wintergrünen Blätter. Deswegen sollte an frostfreien Tagen gegossen werden. Laubabwerfende Pflanzen sollten auch im Winter gegossen werden, jedoch verbrauchen sie dann weniger Wasser als wintergrüne Pflanzen. Achten Sie darauf, dass der Erdballen nicht komplett austrocknet.
Winterharte Pflanzen sind im Wurzelbereich sehr empfindlich. So empfiehlt es sich, auch bei winterharten Pflanzen die Wurzeln bzw. das Gefäss vor Frost zu schützen. Das Gefäss kann mit Luftpolsterfolie, Styropor oder aber auch mit einer Schicht aus Laub isoliert werden.
Mit der Verwendung von farbigen Materialien kann dies zur Weihnachtszeit durchaus dekorativ sein. Eine dünne Mulchschicht als Abschluss auf dem Substrat ist auch ein guter Winterschutz. Kronen von empfindlichen Pflanzen können mit einem Vlies abgedeckt werden, um so die Pflanze vor der Wintersonne und dem Wind zu schützen. Schneedruck sollte verhindert werden; schütteln Sie die Pflanzen frei von grossen Schneemassen, um Bruchschäden zu verhindern. Schnee, um und an die Töpfe geschaufelt, kann übrigens isolieren, und das tauende Wasser hilft bei der Wasserversorgung.