Die Frosthärte von «winterharten» Kübelpflanzen ist relativ. Das bezieht sich übrigens generell auch auf ausgepflanzte Gehölze. Sie ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Allen voran steht das Wetter, welches wir akzeptieren müssen, so wie es ist. Mit gezielten Massnahmen können wir hingegen die Bedingungen für die Pflanzen massiv verbessern, damit sie gut über den Winter kommen.
Damit meinen wir nicht nur typische Überwinterungstipps, sondern in erster Linie vorbeugende Massnahmen bei der Planung und Pflege.
Die Wahl des Standorts der Kübelpflanze hat einen entscheidenden Einfluss auf die absolute Winterhärte. Je besser der Standort auf die Pflanze abgestimmt ist, desto eher kommt sie auch gut durch den Winter.
Kübelpflanzenstandorte sind oft von viel Stein umgeben (Boden, Hauswand). Die Reflektierungswärme ist beträchtlich. Das hat zur Folge, dass die Temperaturdifferenz im Winter zwischen Tag und Nacht sehr extrem sein kann. Die Kübelpflanze muss diese extremen Unterschiede aushalten können. Dieser Aspekt ist nicht zu unterschätzen und sollte bei der Wahl der Pflanze, des Standortes und des Winterschutzes berücksichtigt werden.
Diese Massnahme beginnt bereits im Juli. Das ist der absolut letzte Termin für eine Düngung. Die Pflanzen benötigen die verbleibenden Monate, damit sie gut ausreifen können. Mit einer späteren Düngung im Sommer oder gar Herbst würde genau das Gegenteil erreicht. Die Pflanze würde bis zum Winter weiterwachsen, die Triebe und speziell Wurzeln wären weich und schlecht ausgereift. Das wären denkbar schlechte Voraussetzungen für eine erfolgreiche Überwinterung.
Die Gefässgrösse spielt eine wichtige Rolle. Je kleiner das Gefäss ist, desto geringer ist die Winterhärte der Pflanze, je grösser das Gefäss, desto länger ist die Zeitspanne, bis der ganze Wurzelballen durchgefroren ist. Genau gleich läuft es auch bei schnellen Temperaturwechseln (sonnige Tage, kalte Nächte).
Ein langsames Durchfrieren des Wurzelraumes ist meist zumutbar und verursacht viel weniger Schäden.