Es muss nicht immer Rasen sein! Mit attraktiven, flach wachsenden Bodendeckern können auch grössere Flächen begrünt und zum Blühen gebracht werden. Sie bedecken Flächen schnell und dauerhaft. Durch eine standortgerechte Pflanzenwahl sind mit Bodendeckern bepflanzte Flächen im eigenen Garten und in Parkanlagen schöner, pflegeärmer und attraktiver als «monotone» Rasenflächen.
Es gibt eine Vielzahl von attraktiven Pflanzen mit verschiedensten Eigenschaften betreffend Standort, Aussehen und Wuchskraft, die für eine flächige Begrünung im Garten, aber auch auf Dachgärten, Gräbern oder in grösseren Gefässen verwendet werden können.
Als Bodendecker bezeichnet man Pflanzen, die sich mit ihren Trieben, Ablegern oder Ausläufern lückenlos, flächig und dicht über der Bodenoberfläche ausbreiten. Zu den Boden deckenden Pflanzen zählen auch bis kniehoch wachsende Pflanzen, die sich flächig ausbreiten können. Sie werden häufig mit dem Begriff "Flächendeckende Pflanzen" bezeichnet.
In der Natur gibt es kaum unbewachsene Böden. Das sollten wir uns auch für den Garten als Vorbild und Massstab nehmen. Diese Tatsache kommt nicht von ungefähr und hat klare Vorteile. Pflanzen beschatten den Boden, schützen ihn vor starken Temperaturschwankungen, befestigen ihn (Erosionsschutz), binden die Nährstoffe, damit sie nicht ausgewaschen werden, lockern mit ihren Wurzeln das Erdreich, halten es feucht, liefern Humus und fördern das Bodenleben. Zusätzlich bieten Bodendecker Lebensraum für viele Kleintiere, z.B. Käfer.
Auch im eigenen Garten spricht einiges dafür, Bodendecker zu pflanzen – nicht nur als Schutz für den Boden, sondern auch gegen ein Aufkommen von Unkraut. Durch ihr Ausbreitungsvermögen und ihren dichten Wuchs begrünen sie Flächen schnell. Verschiedene Bodendecker können auch Wurzeldruck von Gehölzen gut ertragen.
Nicht zu vergessen ist, dass Bodendecker auch ein gern verwendetes, gestalterische Elemente sind und in verschiedensten Kombinationen mit Gehölzen, Rosen und Stauden ideal kombiniert werden können.
Um den Garten pflegeleicht zu gestalten, eignen sich als Bodendecker immergrüne Klassiker, aber auch blühende, buntlaubige und laubabwerfende Varianten. Die Auswahl ist sehr gross.
Voraussetzung für eine freudige und über Jahre pflegeleichte Pflanzung ist, dass vorgängig der Boden gänzlich von mehrjährigen Wurzelunkräutern gesäubert, und gut gelockert wird. Schwere Böden sollten mit Sand aufgebessert werden. Eine Gabe Kompost verbessert grundsätzlich den Boden, hilft aber auch den Bodendeckern in der Zeit nach der Pflanzung.
Selbstverständlich müssen die Bodendecker standortgerecht ausgewählt werden, z.B. Schattenpflanzen für schattige Standorte, stark wachsende Bodendecker für grössere Flächen, Trockenheit liebende Pflanzen für Standorte mit durchlässigem Boden usw. Die Fachleute unserer Gartencenter helfen Ihnen gerne bei der richtigen Wahl der Bodendecker für den vorgesehenen Standort. Auch können sie sich bei diesen Fachpersonen über die geeignete Anzahl Pflanzen pro Quadratmeter informieren. Eine Tatsache ist klar. Je dichter gepflanzt wird, in desto kürzerer Zeit ist die Fläche begrünt und präsentiert. Ein Nachteil für die einzelne Pflanze oder die Fläche ist nicht erkennbar.
Bodendecker haben im eigenen Garten oder in Parkanlagen viele Vorteile. Sie bilden rund ums Jahr geschlossene grüne oder zeitweise blühende Pflanzendecken mit natürlichem Charme. Sie sind äusserst pflegeleicht und verdrängen, respektive lassen mit ihrem dichten Wuchs, die meisten Unkräuter gar nicht erst aufkommen.
Richtig gewählt, eignen sich Bodendecker unter anderem besonders gut für "schwierigere" Gartenbereiche, wie zum Beispiel Böschungen, unter Gehölzen, in Randbereichen zwischen Rabatten und Rasen oder an schlecht zugänglichen Stellen. An solchen Standorten sind sie die klar bessere Alternative zu Rasen, da die Pflege viel weniger intensiv oder gar nicht nötig ist.
Bodendecker können gut in Kombination mit Gehölzen, Rosen, Bambus oder hoch wachsenden Stauden verwendet werden, welche die flächige Bepflanzung punktuell auflockern. Selbstverständlich sind auch Bepflanzungen mit verschieden Sorten von Bodendeckern denkbar. Dabei ist zu beachten, dass alle eine ähnliche Wuchskraft besitzen. So bleibt das Gleichgewicht in der Pflanzung erhalten.
Bei der Pflanzung der Bodendecker lassen sich Zwiebelpflanzen gut einstreuen, welche dann im Frühjahr den blumigen Auftakt der flächigen Bepflanzung bilden.
Auf Gräber empfiehlt es sich, schwach wachsende Bodendecker zu pflanzen, da die Grabfelder in der Regel flächenmässig klein sind. Stark wachsende Bodendecker würden sehr schnell zu gross. Das wirkt ästhetisch störend und ist nur mit sehr häufigem Schnitt im Zaum zu halten.
Schattenpartien im Garten können mit hell wirkenden Bodendeckern, zum Beispiel mit buntlaubigen oder panaschierten Pflanzen wie Krichspindel (Euonymus fortunei in Sorten) aufgehellt werden. Auch Pflanzen mit heller Blütenfarbe, z.B. der Frauenmantel (Alchemilla molils) bringen den gleichen Effekt.
Gewisse bodendeckende Pflanzen können in einem beschränkten Masse auch betreten werden. Das sollte aber nicht zu häufig geschehen und schon gar nicht bei nassem Boden, da sie sonst Schaden erleiden oder zumindest nicht mehr freudig wachsen. Relativ trittfeste Arten sind einige Thymian-Sorten, z.B. der Sand-Thymian Thymus serpyllum) und das Fiederpolster (Leptinella). Interessant ist beim Thymian, dass beim Betreten Duftstoffe freigesetzt werden, die den Gang durch den Garten zu einem unvergesslichen Dufterlebnis machen.
Während beim Efeu (Hedera hibernica), beim Haselwurz (Asarum europaeum), beim Teppich-Wacholder (Juniperus horizontalis) und auch beim Andenpolster (Azorella trifurcata) mehr das attraktive und dekorative Laub (Farbe und Struktur) im Vordergrund steht, haben viele andere Bodendecker optisch noch mehr zu bieten.
Diverse Sorten des niedrig wachsenden Fingerkrauts (Potentilla) bezaubern im Mai bis Juni mit kleinen, gelben Blüten. Die gleiche Blütenfülle in verschieden Blautönen ist bei verschiedenen Sorten der niedrigen Glockenblumen zu beobachten. Beim Stachelnüsschen (Acaena) entwickeln sich im Sommer aus eher unscheinbaren Blüten hübsche, stachelige Kugelfrüchte.
Die Pflege der Bodendecker beschränkt sich in der Regel auf gelegentliches jäten von Unkräutern. Bei einer Neupflanzung ist anfangs eine regelmässige Unkrautkontrolle nötig, bis die Pflanzendecke geschlossen ist. Unbedingt allfällige Unkräuter frühzeitig entfernen. So können sie sich nicht zu stark entwickeln oder gar versamen.
Bei Bedarf können starkwüchsige Arten wie zum Beispiel das grosse Immergrün (Vinca major) oder die Goldnessel (Lamiastrum galeobdolon 'Florentinum') von Zeit zu Zeit zurückgeschnitten werden. Das gleiche gilt bei immergrünen Pflanzen, bei denen die Blätter durch Frost Schaden erlitten haben, z.B. die Elfenblume (Epimedium). Bei letzterer werden durch diese Massnahme auch die Blüten wieder sichtbarer, weil sie nicht mehr so durch das Laub verdeckt werden. Bodendeckerrosen wie auch andere höher wachsende Flächendecker sollten alle 2 bis 3 Jahre zurückgeschnitten werden. Damit kann die Höhe reguliert werden, die Pflanzen vergreisen weniger, bleiben vitaler und blühen erst noch intensiver. Das kann mit der Baumschere, mit der Heckenschere oder bei grossen Flächen mit einem Trimmer oder Mähbalken geschehen.
Zwischen Bodendeckern ist Hacken grundsätzlich tabu, weil sonst das flache Wurzelwerk geschädigt werden könnte. Das würde das Zusammenwachsen der Pflanzen verzögern. Stattdessen kann eine nicht zu dicke Schicht Rindenmulch dafür sorgen, dass das Unkraut in den ersten Jahren nach der Pflanzung nicht überhand nimmt.
Eine Bewässerung der Bodendecker ist nur in speziellen Konstellationen, zum Beispiel unter einem Dachvorsprung und bei speziellen Sorten nötig.
Eine Düngung ist meistens nicht nötig. Sollte das Wachstum nachlassen oder die Blätter gelblich werden, dann ist eine gezielte Düngung angezeigt. Eine Düngergabe aus Kompost oder einem mineralischen Volldünger im Frühjahr ist ideal.
Boden- und flächendeckende Rosen (Rosa 'Heidefeuer') gibt es in vielen Farben. Alle sind pflegeleicht und blühen den ganzen Sommer lang.
Die Waldmarbel, auch Waldhainsimse (Luzula sylvatica) genannt, eignet sich herragend für halbschattige bis schattige Standorte. Sie ist in der Schweiz einheimisch.
Ein unverwüstlicher Bodendecker für halbschattige bis schattige Lagen ist der Ysander (Pachysandra terminalis). Er erträgt auch gut den Wurzeldruck von Gehölzen.
Das Frühlings-Fingerkraut (Potentilla neumanniana) deckt den Boden zuverlässig ab. Die gelben Blüten erscheinen im Mai/Juni.
Dieser kriechende Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus 'Mount Vernon') blüht und fruchtet nicht. Er ist ganzjährig glänzend frischgrün.
Fetthennen (Sedum) sind in vielen Sorten erhältlich. Diese Fetthenne (Sedum hybridum 'Weihenstephaner Gold') hat eine rötlichbraune Herbstfärbung.
Besonders für grössere Flächen eignet sich die die rosa blühende Sommer-Spiere (Spiraea japonica 'Little Princess'). Sie wird 50 – 60 cm hoch.
Der flachwachsende Thymian (Thymus praecox 'Purple Beauty') ist einigermassen trittfest. Die ganze Pflanze hat einen feinen Duft.
Bewährt für sonnige bis schattige Standorte ist das Immergrün (Vinca minor) ein häufig verwendeter Bodendecker. Es gibt auch weiss- und rotblühende Sorten.
Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.