Die Rose galt schon immer als die Königin der Blumen. Seit Jahrhunderten berührt sie mit ihrer Schönheit und ihrem Duft das Herz und die Sinne der Menschen. Die Rose sollte im Garten, auf dem Balkon oder Terrasse nicht alleine stehen, denn was ist schon eine Königin ohne Gefolge? Jedoch zu viel Aufmerksamkeit auf einmal entspricht auch nicht ihrer Bedeutung. Was bei der Begleitpflanzung von Rosen zu beachten ist, erfahren Sie im folgenden Artikel.
Bevor man sich überhaupt Gedanken zu Begleitpflanzen der Rose macht, sollte zunächst die Rolle der Rose in der Pflanzung festgelegt werden. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten:
Entweder ist die Rose eine Art unter vielen anderen Gehölz- oder Staudenarten. Sie steht also nicht im Mittelpunkt.
Bei der zweiten Möglichkeit spielt die Rose die Hauptrolle in der Pflanzung und wird von begleitenden Gehölzen und Blütenstauden, welche die Funktion der Statisten übernehmen, ergänzt und betont.
Die Vorteile einer Kombination von Rosen mit Zwiebelblumen, Blütenstauden, Gehölzen und einjährigen Pflanzen liegen vor allem in der höheren gestalterischen Wirkung sowie einer verringerten Ansteckungsgefahr für Rosenschädlinge. Dies ist jedoch nicht wissenschaftlich erwiesen. Aber viele Gärtner schwören zum Beispiel darauf, dass der Lausbefall von Rosen bei einer Begleitpflanzung mit Lavendel (Lavandula) verringert werden kann oder gar nicht auftritt.
Begleitende Gehölze können beispielsweise für einen ruhigen Hintergrund sorgen, vor dem die Rosen besonders gut zur Geltung kommen. Die Blüten der begleitenden Gehölze, Stauden oder Zwiebelblumen unterstützen die Rosen in ihrer Wirkung. Frühblühende Begleitpflanzen sorgen für Farbe und Abwechslung in der Zeit vor Beginn der Rosenblüten. Andere sommerblühende Pflanzen überbrücken allfällige Blühpausen der Rosen im Sommer und Herbst. Dies gilt vor allem für die einmal blühenden Rosensorten. Gräser bringen Leichtigkeit und Transparenz in die Pflanzung. Sorgfältig ausgesuchte und platzierte Nadelgehölze sowie immergrüne Laubgehölze setzen im Winter zwischen den laublosen Rosen Akzente.
Die Basis für eine erfolgreiche Kombination von Rosen mit Begleitpflanzen sind gleiche oder zumindest ähnliche Standortansprüche aller Pflanzen. Das betrifft vor allem die Bodenart, den Nährstoffbedarf, den Säure- oder Basengehalt sowie die Lichtansprüche.
Am Naturstandort sind Rosen an sonnigen und luftigen Standorten auf Böschungen, an Wald- und Gebüschrändern oder auf Magerwiesen zu finden. So müssen Rosen auch im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse verwendet werden. Insbesondere dann, wenn die Rosen die Hauptrolle spielen, dürfen die Begleitpflanzen sie nicht durch ihr Wachstum zu stark bedrängen oder beschatten. Von Anfang an sollte auf einen entsprechend grossen Pflanzabstand geachtet werden. Der Fuss der Rosenpflanzen muss auf jeden Fall frei bleiben, denn die Rosen ertragen keine unmittelbare Konkurrenz. Eine sorgfältige Abstimmung der Begleitpflanzen in Bezug auf Wuchshöhe, Blütezeit und Blütenfarbe sollte beachtet werden.
Es ist nicht möglich, für die grosse Anzahl von Rosenarten und -sorten eine Liste mit passenden Begleitpflanzen aufzustellen. Angesichts der unterschiedlichen Wuchsgrössen und -formen sowie den Blütenfarben von Rosen ist mit Hilfe der Rosenklassen eine verfeinerte Betrachtung notwendig.
Einheimische Wildrosen vertragen sich gestalterisch am besten mit heimischen Wildgehölzen wie zum Beispiel Felsenbirne (Amelanchier) Schwarzdorn (Prunus spinosa), Bluthartriegel (Cornus sanguinea), Heckenkirsche (Lonicera xylosteum), Liguster (Ligustrum vulgare). Auch einheimische Stauden der Lebensbereiche Freifläche, Felssteppe oder sonniger Gehölzrand lassen sich mit heimischen Wildrosen gut kombinieren. Hier eine kleine Auswahl: Ochsenauge (Buphthalmum), Moschusmalve (Malva moschata, Schafgarbe (Achillea), Sommeraster (Aster amellus), Knäuelglockenblume (Campanula glomerata).
Fremdländische Wildrosen lassen sich darüber hinaus ebenso gut mit fremdländischen Gehölzen wie Perückenstrauch (Cotinus coggygria), Ölweide (Elaeagnus angustifolia), Zwergmandel (Prunus tomentosa), Tamariske (Tamarix) aber auch mit Blütenstauden kombinieren.
Auch wenn Wildrosen nur einmal im Jahr blühen, so haben sie bei aller Bescheidenheit im Auftreten zur Blütezeit ihren ganz eigenen ästhetischen Reiz und einen hohen ökologischen Wert. Im Herbst schmücken sie sich dann noch einmal mit hübschen Hagebutten.
Dauerblühende Strauchrosen, Beet- und Kleinstrauchrosen sowie flächendeckende Rosen passen gestalterisch gut zu den klassischen Blütensträuchern wie zum Beispiel Flieder (Syringa), Zimtröschen (Philadelphus), Johanniskraut (Hypercium) oder Hibiskus (Hibiscus). Bei den Stauden sind es die Beetstauden und Wildstauden wie zum Bespiel Storchschnabel (Geranium), Aster (Aster), Bohnenkraut (Satureja), Salbei (Salvia), Schafgarbe (Achillea), Glockenblume (Campanula), Dost (Origanum), Präriekerze (Gaura), Verbene (Verbena bonariensis) oder Rittersporn (Delphinium), welche sich besonders gut für eine Kombination eignen. Auch Gräser wie Reiherfedergras (Stipa), Federborstengras (Pennisetum) oder immergrüner Blaustrahlhafer (Helictotrichon sempervirens) können sehr gut als Begleitpflanzung zu den oben erwähnten Rosenklassen verwendet werden.
Eine weitere Klasse sind die Kletterrosen, welche mit Waldreben (Clematis) eine interessante Kombination bilden und sich gleichzeitig auch gut gegenseitig ertragen. Zu beachten gilt, dass starkwüchsige Wildformen eher zurückhaltend verwendet werden sollten oder zumindest gut im Auge behalten werden müssen. So kann mit einem Schnitt frühzeitig eingegriffen werden.
Gerade in der Kombination der eben erwähnten Rosenklassen kommt es auf eine sorgfältige Abstimmung der Blütezeiten und -farben zwischen den Rosen sowie den Begleitpflanzen an, damit kein Farbenchaos entsteht.
Rosa blühende Rosen können mit ebenfalls rosa blühenden Stauden und Gehölzen kombiniert werden. Als Kontrast passen dazu sehr gut auch alle Gehölze und Stauden mit blauen oder violettfarbenen Blüten. Letzteres gilt grundsätzlich für alle Rosensorten, da diese Blütenfarbe im Rosensortiment fehlt. Die in blauen Tönen blühenden Begleitpflanzen, wie z.B. Mönchspfeffer (Vitex), Silberstrauch (Perovskia), Bartblume (Caryopteris), Lavendel (Lavandula), Rittersporn (Delphinium), Steinquendel (Calamintha), Salbei (Salvia nemorosa) Glockenblume (Campanula), Ysop (Hyssopus) werten eine Rosenpflanzung angenehm auf.
Als Ergänzung oder farblicher Übergang eignen sich hervorragend auch graulaubige Stauden, wie Immortelle (Anaphalis), Salbei-Arten (Salvia officinalis) oder Silberraute (Artemisia).
Gelb blühende Rosen sollten nur sparsam eingesetzt werden, da sie in einer gemischtfarbigen Pflanzung durch ihre leuchtende Farbe sonst leicht beherrschend wirken. Sehr gut wirken sie in einer Ton-in-Ton-Pflanzung, in der alle Abstufungen von Gelb bis hin zu Orange vertreten sind. Damit die Ton-in-Ton-Pflanzung nicht allzu langweilig wirkt, kann mit violettblühenden Stauden oder Sträuchern ein bisschen "Pep" in die Bepflanzung gebracht werden.
Einfarbige Pflanzungen aus Beet- und Strauchrosen mit ihrer langen Blütezeit können in verschiedenen Helligkeiten sehr elegant wirken. Streng genommen sind diese natürlich nicht einfarbig, denn zur Blütenfarbe tritt immer noch das Grün der Blätter hervor. Die Wirkung der einfarbigen Begleitpflanzungen hängt von der gewählten Farbe der Rosen ab: weiss wirkt hell und luftig, gelb wirkt heiter und sonnig, rot wirkt warm und kraftvoll und blau wirkt frisch und kühl. Damit die einfarbige Bepflanzung nicht zu langweilig wirkt, kann mit Texturen und Strukturen (grossblättrig, feinblättrig, geschlitztblättrig etc.) Spannung erzeugt werden.
Die ganze Rosen- und Begleitpflanzung kann mit einer Einfassung zum Beispiel aus Buchs (Buxus), Lavendel (Lavandula) oder Thymian (Thymus abgeschlossen werden. Gerade in formellen Gärten wirkt dieses gestalterische Element sehr schön.
Verringerte Ansteckungsgefahr für Rosenschädlinge
Farbenchaos vermeiden