Die Flaumeiche ist mit ihrer knorrigen Wuchsform ein malerisches Gehölz, das in jedem grossen Garten auffällt. Auch im Herbst und Winter im laublosen Zustand, wenn die Sonnenstrahlen zwischen den nackten Zweigen hindurchscheinen, kommt die interessante Gestalt des Baumes mit seinen gebogenen Ästen sehr gut zum Ausdruck. Den Namen Flaumeiche verdankt die Pflanze den anfangs filzig-flaumig behaarten Trieben, Knospen und Blättern. Das anspruchslose Gehölz besitzt einen hohen, ökologischen Wert. Unter anderem bietet die lockere, breite und lichtdurchflutete Baumkrone vielen Reptilien sowie Insekten und Vögeln einen Lebensraum im Sommer wie auch im Winter.
Die Flaumeiche (Quercus pubescens)
ist eine Gehölzart, die zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) gehört. Sie
ähnelt der in Mitteleuropa verbreiteten Traubeneiche (Quercus petraea).
Einheimisch ist die Flaumeiche in West-,
Mittel-, und Südeuropa sowie in Kleinasien und im Kaukasusraum. In der Schweiz
gibt es einige natürliche Flaumeichenbestände im Jura, Tessin und Wallis.
In Süd- und Osteuropa ist das Gehölz
noch heute eine bedeutende Forstbaumart. Das Holz ist schwer, dauerhaft und
elastisch. Es wird zum Möbelbau und als Bauholz verwendet. Die Eicheln, die
Früchte des Baumes, dienen als Schweinefutter. Vor mehr als hundert Jahren wurden
die Flaumeichenwälder als Brennholzlieferant genutzt. Zudem wurden aus dem
Kernholz dauerhafte Holzgewinde produziert. Diese dienten für die Obst- und
Weinpressen.
Die
Flaumeiche ist ein sommergrüner, oft mehrstämmiger Baum. Er hat eine
breitaufrechte, gut verzweigte und knorrige Wuchsform. Die Wuchshöhe beträgt 6
bis 12 m mit einer Kronenbreite von 5 bis 6 m. Der Baum fällt auf durch seine
graue bis schwarze Borke.
Seine
Blätter sind bis zu 10 cm lang, oberseits von dunkelgrüner Farbe und unterseits
graufilzig behaart. Auch die jungen Triebe sind graufilzig behaart. Die
Herbstfärbung der Flaumeiche ist von gelbbrauner Farbe. Das Herbstlaub kann den
Winter über langhaftend sein. Die
Früchte des Gehölzes zeigen sich in Form von eiförmigen Eicheln und sind 1,5
bis 2 cm lang. Sie stehen einzeln oder in Gruppen bis zu viert an den Zweigen und
sind von einem halbkugeligen Becher umgeben. Die braunen Eicheln reifen von
September bis November. Die
Blüten erscheinen von April bis Mai. Sie sind jedoch unscheinbar.
Die Flaumeiche bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort auf normalem Gartenboden. Sie ist ausgesprochen anspruchslos und kommt auch mit extremen Bedingungen wie Trockenheit, flachgründigen Böden oder steilen Hanglagen zurecht. Das Gehölz kommt als Solitär in parkartigen Anlagen, auf grossen und öffentlichen Plätzen, auf Friedhöfen, in Industriegebieten sowie in grossen Gärten sehr gut zur Geltung. Passende Kombinationen mit anderen Baumarten ergeben sich mit der Elsbeere (Sorbus torminalis) oder der Blumen-Esche (Fraxinus ornus). Im hauseigenen Garten passen zu einer Unterbepflanzung der Flaumeiche Stauden wie die Glockenblume (Campanula), der Blaurote Steinsame (Buglossoides purpurocaerulea), der Palmblatt-Nieswurz (Helleborus foetidus), das Alpenveilchen (Cyclamen) oder Gräser wie zum Beispiel die Berg-Segge (Carex montana).
Die Flaumeiche ist ein überaus pflegeleichtes und anspruchsloses Gehölz. Am richtigen Standort gepflanzt mit genügend Platz für die natürliche Entfaltung benötigt das Gehölz keine spezielle Pflege. Falls ein Gehölzrückschnitt unumgänglich ist, dann soll dieser im Herbst oder Frühjahr gemacht werden.
April bis Mai
6 bis 12 m
Sonnig bis halbschattig