Die in der Schweiz heimische und sehr anspruchslose Purpurweide mit ihren rotbraun gefärbten Zweigen ist vielseitig verwendbar und gedeiht auf fast allen Böden. Robustheit und Anpassungsfähigkeit zeichnen das frostharte und hitzeverträgliche Pioniergehölz aus. Erfahren Sie hier mehr über die Eigenschaften des ganzjährig attraktiven und pflegeleichten Gehölzes, das auch mit einer Sorte (Salix purpurea 'Nana' = Kugelweide) für kleine Platzverhältnisse erhältlich ist.
Die Purpurweide (Salix purpurea) oder auch Korbweide genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Gattung der Weiden (Salix) gehört.
Der Gattungsname purpurea ist auf die auffällig rote Rinde der Zweige und die anfangs purpurfarbenen Kätzchen zurückzuführen.
Das in der Schweiz einheimische Gehölz ist auch in Europa und Asien verbreitet. Es ist von der Tiefebene bis in Höhenlagen von 1'200 m in Auenwäldern, auf feuchten Böschungen und in Flussbetten zu finden.
Die Purpurweide ist ein Pioniergehölz, also eine Pflanzenart, die besondere Anpassungen an die Besiedelung neuer, noch vegetationsfreier Gebiete besitzt. Ein Pioniergehölz tritt demzufolge häufiger in neu geschaffenen Lebensräumen, z. B. Kiesgruben auf, als in alten, reiferen Lebensräumen.
Das Gehölz zeichnet sich durch seine Anspruchslosigkeit sowie seine Hitze- und Trockenheitsverträglichkeit aus. Es gilt als die Weide mit der breitesten Standortamplitude.
Die Purpurweide ist ein breitbuschig, aufrechter Strauch, der eine Wuchshöhe von 2 bis 3 m erreicht. Die Rinde der biegsamen, dünnen Zweige ist von rotbrauner Farbe. Die Zweige sind durch ihre biegsame und zähe Eigenschaft als Bindeweide sehr beliebt und wertvoll.
Die oft gegenständig an den Zweigen angeordneten Laubblätter sind lanzettlich und bis zu 12 cm lang. Die Blattoberseite ist mattgrün, während die Unterseite des Blattes bläulich gefärbt ist.
Während der Blütezeit, kurz vor dem Austrieb von März bis April, zeigen sich lange, schlanke und zylindrisch geformte Kätzchen von 2 bis 5 cm Länge. Die männlichen Kätzchen haben anfangs eine rötliche, dann eine gelbliche Farbe und locken viele Bienen an.
Das frostharte Pioniergehölz bevorzugt einen nährstoffreichen, mässig trockenen bis feuchten und durchlässigen Boden. Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist optimal. Die Purpurweide erträgt vorübergehende Trockenheit und Nässe, Stadtklima sowie Standorte auf Schotter-, Kies- und Sandböden.
Das Gehölz kann im Garten in Einzelstellung oder aber auch in Gruppen gepflanzt werden. Als frei wachsende Hecke wird die Purpurweide gerne verwendet, da sie sehr dicht und buschig wächst und so den Wind bricht und vor fremden Einblicken schützt.
Als lebender Baustoff ist die Weide geeignet für Hang- und Ufersicherungen. Sie schützt das Ufer und den Hang vor Abtragungen und Erosion, indem ihr Wurzelwerk erheblich zur Stabilität des Untergrundes beiträgt.
Die biegsamen Zweige der Purpurweide eignen sich hervorragend für lebende Flechtzäune und Weideskulpturen. Der Kreativität beim Bauen mit Purpurweiden sind keine Grenzen gesetzt. Ob Weidentipi, Torbogen, lebendiger Zaun oder Weidenskulptur; man braucht dazu nur ein paar Weidenstecklinge oder -setzlinge, einen geeigneten Standort und etwas Geduld. Schon bald ist man im Besitz eines lebendigen Bauwerks.
Für kleine Platzverhältnisse eignet sich die Purpurweidensorte ‘Nana‘ (Salix purpurea 'Nana') bestens. Die Kugelweide hat, wie es ihr Name schon sagt, eine dicht verzweigte und kugelige Wuchsform. Diese Sorte ist vor allem für Flächenbepflanzungen, Einfassungen und niedrige Hecken geeignet, aber auch in Gruppen gepflanzt attraktiv. Die Kugelweide mit einer Wuchshöhe von 1.2 bis 1.5 m kann im Gefäss gehalten auf dem Balkon oder der Terrasse mit weiteren, bepflanzten Gefässen geschmackvoll kombiniert werden.
Rinde und Blätter der Weide finden heute noch in der Medizin Verwendung gegen Fieber, Grippe und Darmkrankheiten.
Für die Griechen war die Weide der Baum des Todes. Andererseits symbolisierte sie wiederum Leben und Geburt. So kam die Göttin Hera unter einer alten Weide zur Welt.
Die sehr robuste und unempfindliche Purpurweide ist äusserst pflegeleicht. Eine Wassergabe ist nur bei lang anhaltender Trockenheit nötig. Staunässe sollte verhindert werden.
Ein regelmässiger Rückschnitt des Gehölzes im Herbst oder Frühjahr ist sinnvoll. Denn durch einen regelmässigen Schnitt wird die Purpurweide umso buschiger.
Rötlich bis gelblich
2 bis 3 m
Sonnig bis halbschattig