Zartes Blau schmückt im Mai triste Hauswände und so manch starres Eisengerüst verwandelt sich in einen romantisch anmutenden Laubengang, wenn der Blauregen (Wisteria) seine Blüten öffnet. Diese hängen in Trauben im Mai am mehrjährigen Holz und werden etwa zehn bis 30 Zentimeter lang.
Beachtlich ist auch die Wuchskraft des Blauregens. Es ist nicht allein die Höhe von bis zu 10 Metern (in Ausnahmefällen auch bis zu 15 Metern), mit der der Schlinger Pflanzenfreunde in Erstaunen versetzt. Auch die Kraft mit der er Klettergerüste "in die Zange" nimmt, ist ungewöhnlich. Dabei fällt auf, dass der Schlinger seine Kletterhilfe immer gegen den Uhrzeigersinn umwickelt. Er wird daher auch als linkswindend bezeichnet. Finden die Triebe keinen Halt, winden sie sich umeinander. Dieser Seileffekt verhilft ihnen zu einer höheren Stabilität ähnlich der eines Stammes. Er löst sich auf, sobald die Triebe wieder genug Halt durch ein Klettergerüst, Spanndrähte oder ähnliches finden. Grundsätzliche Informationen finden Sie im Video 'Kletterpflanzen'.
Die Heimat des Blauregens ist China. Das deutet auch der botanische Artname der Pflanze an, denn "sinensis" läßt sich als "aus China kommend" übersetzen. Dort ist er in Bambusgebüschen und Laubmischwäldern zu finden.
Besonders auffallend sind die violettblauen Blüten, die in dichten Trauben vor dem Blattaustrieb erscheinen und einen schwachen, angenehmen Duft verströmen. Nach der Blüte entwickeln sich Früchte in Form von länglichen, grünen Bohnen, die giftig sind. Die Blätter des Blauregens werden bis zu 30 Zentimeter lang, bestehen allerdings aus zahlreichen, kleinen Einzelblättchen. Ihre Farbe wechselt von hellgrün im Frühjahr über dunkelgrün im Sommer bis zu goldgelb im Herbst.
In sonnigen bis halbschattigen Lagen fühlt sich der Blauregen besonders wohl. Er bevorzugt frische bis feuchte Böden, vor allem wenn sie locker und durchlässig sind. Bodenverdichtung und stehende Nässe mag er nicht.
Der Wasserbedarf des Blauregens ist in der Zeit des Anwachsens leicht erhöht. Gerade im Sommer, vor allem, wenn er vor Südwänden und unter Vordächern steht, benötigt er mehr Wasser.
Einen Rückschnitt macht der Schlinger durchaus mit. Als günstig bietet sich hierfür die Zeit nach der Blüte an.
Violettblau
Länglich und grün (giftig)
Sonnig bis halbschattig