Die Hortensie erfährt heute eine neue Popularität. Lange Zeit galt dieser ausdauernd blühende Strauch als altmodisch. Aber gerade dieses alte romantische Flair macht die Hortensie heute wieder sehr beliebt. Allen voran die Gartenhortensie, aber auch andere Arten wie die Rispenhortensie, werden zunehmend mehr geschätzt.
Gerade im Spätsommer, wenn die meisten anderen Blütensträucher schon verblüht sind, setzt die wunderschön blühende Rispenhortensie Akzente in den grünen Garten und bleibt auch nach dem Abblühen durch ihren Blütenstand bis weit in den Winter attraktiv.
Die Hortensien (Hydrangea) sind eine Pflanzengattung, die zur Familie der Hortensiengewächse (Hydrangeaceae) gehört. Ihren Ursprung hat die Hortensie in China und Japan, wo sich das natürliche Verbreitungsgebiet auf wärmere Klimazonen und höhere Lagen beschränkt. Dort wächst der überwiegende Teil der Hortensien-Arten als Unterwuchs in Wäldern und kann, je nach Art, eine Höhe von über 7 m erreichen.
Ende des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Kulturformen der Hortensie aus Japan nach England eingeführt. Weltweit gibt es ca. 70 Hortensien-Arten. Auch die bei uns heute verbreiteten Arten stammen überwiegend aus Ostasien, doch kommen einige Hortensien auch in Amerika vor. Mittlerweile gibt es zahlreiche Zuchtsorten, die durch Kreuzungen mehrerer asiatischer Arten entstanden.
Neben der wohl bekanntesten und bei uns am häufigsten in den Gärten anzutreffenden Gartenhortensie (Hydrangea macrophylla) gibt es auch die weniger bekannte, aber sehr attraktive Rispenhortensie (Hydrangea paniculata) mit diversen Sorten wie zum Beispiel 'Grandiflora', 'Pinky Winky', 'Kyushu' oder 'Limelight'. Im folgenden Abschnitt wird auf diese Art und deren Sorten näher darauf eingegangen.
Die Rispenhortensie ist ein laubabwerfender breit aufrecht wachsender und verzweigter Blütenstrauch mit glänzend dunkelgrünem Laub. Die eiförmigen Blätter sind 7 bis 15 cm lang, spitz und gesägt. Sie zeigen im Herbst nur kurz eine gelbe Färbung. Je nach Sorte kann die Pflanze bis zu 2 m hoch werden.
Die Rispenhortensie ist die Hortensienart, welche als letzte im Jahr blüht. Die sterilen Blüten erscheinen je nach Sorte verteilt in einer bis zu 30 cm langen, kegelförmigen und endständigen Rispe vom Spätsommer bis Herbst (August und September).
Die Sorte 'Grandiflora' bildet 15 – 30 cm lange, reinweisse Blütenrispen, die sich beim Verblühen ins Rosa verfärben. Ihre Wuchshöhe beträgt 2 m.
Eine kompaktere Wuchsform bildet die Sorte 'Kyushu'. Sie hat kräftig gedrungene Triebe. Die weiss blühenden Rispen erscheinen in eleganter und lockerer Form. Die Wuchshöhe beträgt nur 1,5 m. Sie soll einen schönen Blütenduft besitzen und wird daher stark von Insekten besucht.
Eine weitere Sorte ist 'Pinky Winky', deren Wuchshöhe sich von 'Grandiflora' nicht unterscheidet. Jedoch sind die Triebe kräftiger, sodass die Rispen aufrecht stehen. Ihre weiss erscheinenden Blüten verfärben sich beim Verblühen sogar bis ins Rote.
Grosse und kompakte, creme- bis limonenfarbige Blütenrispen bildet die Sorte 'Limelight'. Diese Sorte hält sehr lange ihre grünlich-weisse Farbe und verfärbt sich dann wie die anderen Rispenhortensien-Sorten beim Verblühen ins leichte Rosa.
Bevorzugt wird von der Rispenhortensie ein halbschattiger Standort in einem nährstoffreichen, humosen Boden. Volle Sonne wird meist vertragen, sofern der Boden ausreichend feucht ist. Jedoch verblüht die Rispenhortensie dann schneller.
Im Vergleich zu vielen anderen Hortensienarten toleriert die Rispenhortensie eher Trockenheit. Trotzdem sollte der Boden stets feucht gehalten werden.
Die Rispenhortensie wirkt gut in Gruppen, aber auch als Solitärgehölz in Vorpflanzungen, Rabatten oder in grösseren Gefässen.
Schöne Pflanzkombinationen bilden Rispenhortensien mit Bambus, Gräsern und anderen Stauden des Halbschattens wie zum Beispiel Funkie (Hosta), Prachtspiere (Astilbe), Farne oder Herbstanemonen (Anemone). Sie können hier Farbtupfer in die Pflanzung einbringen und mit ihrer Eigenschaft der Rosaverfärbung im Verblühen fantastische Farbspiele erzeugen. Aber auch in Nachbarschaft von japanischem Ahorn (Acer palmatum) lassen sich im Garten wirkungsvolle Akzente setzen.
Lässt man im Herbst die getrockneten Blütenstände der Hortensien stehen, zieren sie auch im Winter noch jeden Garten. Ein besonders schöner Anblick ist es, wenn die Blütenrispen mit Schnee oder Raureif überzogen sind.
In voller Blüte wie auch als getrockneter Zweig ist die Rispenhortensie ein schöner Vasenschmuck. Daher wird sie in der Floristik gerne in Blumensträussen oder Trockengestecken verwendet.
Die Rispenhortensie blüht an den Trieben, die dieses Jahr gewachsen sind. Darum ist ein kräftiger Rückschnitt im Frühjahr wichtig. Das kann 40% bis 70% sein. Es ist darauf zu achten, dss man nicht zu stark ins alte Holz zurück schneidet, da der Austrieb dann unter Umständen schwächer sein könnte. Mit diesem jährlichen Rückschnitt werden grössere und mehr Blüten erreicht. Würden sie nicht zurück geschnitten, dann sind sie weniger standfest, fallen aus der Form und können im unteren Bereich verkahlen.
Das Wässern des Strauches ist nur bei längerer Trockenheit nötig.
Im Frühling bei Austriebsbeginn ist es von Vorteil, wenn man eine dünne Schicht Kompost (= mulchen) auf den Boden verteilt, was der Pflanze Kraft und Nährstoffe für die neue Blütezeit liefert. Anstelle von Mulchen kann man auch einen organisch-mineralischen Dünger für Rhododendren oder Ziergehölze verwenden.
Da die Rispenhortensie gut winterhart ist, braucht der Blütenstrauch keinen Winterschutz.
Die in dem Artikel beschriebene Pflanze können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.
Weiss, Rosa
Bis 2 m
Halbschattig