Im Garten gehört die frostharte Schneeheide zu den beliebtesten Winterblühern, die als Dauerblüher oft monatelang in voller Blüte stehen. Ihre rosafarbenen, roten oder weissen Blüten erfreuen und bringen Fröhlichkeit in die trüben Wintertage. Mit ihrer Blütenpracht setzt das Zwerggehölz nicht nur auffällige Farbtupfer in den schlafenden Garten, es lässt sich auch hervorragend in Gefässen auf dem Balkon oder der Terrasse verwenden.
Ob als Gruppe oder kombiniert mit anderen Zwerggehölzen oder Stauden; die Schneeheide kommt immer gut zur Geltung.
Die Schneeheide (Erica carnea), auch Winterheide oder Frühlingsheidekraut genannt, gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Mittlerweile sind im Handel zahlreiche Sorten erhältlich, die sich im Wesentlichen durch die Farbe ihrer Blüten und Blätter unterscheiden.
Die einheimische Schneeheide kommt in den Gebirgen Mittel- und Südeuropas wild vor. Sie ist vor allem in den Alpen, aber auch im Alpenvorland anzutreffen. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Flachland bis in Höhenlagen von 2700 m.
Anders als die meisten anderen Heidekrautgewächse ist die Schneeheide in der Regel auf Kalkböden und besonders häufig auf Dolomitgestein (Karbonatgestein) zu finden. In Bergkieferbeständen, in trockenen Rotföhren-, Lärchen- und Schwarzkieferwäldern sowie kleinflächig in eigenen, von ihr dominierten Zwergstrauchheiden fühlt sich die Schneeheide wohl.
Die Schneeheide ist ein immergrünes Zwerggehölz mit einer Wuchshöhe von 15 bis 30 cm. Der reich verzweigte und teppichbildende Kleinstrauch trägt immergrünes, nadelartiges Laub. Seine niederliegenden Ästchen sind dünn und bogig.
Die nickenden, zwittrigen und schmalglockig geformten Blüten erscheinen in einem vielblütigen, traubigen Blütenstand von November/Dezember bis März/April. Sie sind, je nach Sorte, von weisser, rosafarbener oder roter Farbe und weisen eine Länge von etwa 5 bis 7 mm auf. Die braunroten Staubbeutel ragen aus der Krone heraus. Aufgrund der frühen Blüte ist die Schneeheide eine wichtige Nahrungsquelle für Insekten (Bienenweide).
Die Schneeheide ist vom Aussehen her leicht mit anderen Heidegewächsarten zu verwechseln. Von der bekannten Besenheide (Calluna vulgaris) unterscheidet sie sich durch die nadelförmigen Blätter, die jeweils zu viert in Quirlen an den verholzten Stängeln sitzen und einen hellen, knorpeligen, umgerollten Blattrand aufweisen.
Informationen zum Aussehen von weiteren Erika-Arten finden Sie hier.
Sonnige Standorte bis lichter Schatten werden vom Zwerggehölz bevorzugt. Es gedeiht gut auf humosen, durchlässigen und frischen Böden und erträgt auch Kalkböden.
Bei länger andauernden Trockenperioden sollte darauf geachtet werden, dass die Schneeheide immer mit genügend Feuchtigkeit versorgt ist.
Das Zwerggehölz wird seit dem frühen 19. Jahrhundert in Parks und Gärten verwendet. Ihre volle Wirkung entfaltet die Schneeheide, wenn sie flächig als Bodendecker oder in kleineren oder grösseren Gruppen verwendet wird.
Auch einzeln in gemischten Pflanzungen, Steingärten, Gefässen oder als Grabschmuck lässt sich dieses Zwerggehölz sehr gut arrangieren.
Die Schneeheide lässt sich gut kombinieren mit dem Besenginster (Cytisus), dem Wacholder (Juniperus) oder dem Rhododendron (Rhododendron). Aber auch eine Kombination mit kleinen Fichten (Picea) oder Föhren (Pinus) ist durchaus attraktiv. Ebenfalls lassen sich Blumenzwiebeln, Ziergräser, feinere Stauden oder Blattschmuckpflanzen gut dazu kombinieren. Passend sind auch verschiedene Grössen von Steinen und bizarres Wurzelwerk.
Damit die Schneeheide nicht auseinanderfällt und von innen her verkahlt, ist ein moderater Rückschnitt direkt nach der Blüte alle 2 bis 3 Jahre zu empfehlen. Auf mageren Standorten, bei älteren Pflanzen oder nach einem Rückschnitt bringt eine Düngergabe im Frühjahr die gewünschte Vitalität zurück. Ansonsten ist die frostharte und anspruchslose Schneeheide sehr pflegeleicht.
November/Dezember und März/April
15 cm bis 30 cm
Sonnig bis lichter Schatten