Die Wärme liebenden Tomaten (Solanum lycopersicum) geben den Salaten die schönste Farbe und sind die Stars einer leichten, mediterranen Sommerküche. Kombiniert mit dem würzigen und intensiven Aroma von Basilikum (Standort und Pflege wie Tomate) werden die Tomatengerichte zu einem wahren Genuss.
Mit der richtigen Pflege der Tomatenpflanze sowie dem Schutz vor Erkrankungen kann man eine reiche Ernte im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon erzielen. Übrigens, wussten Sie, dass die Tomate, auch liebvoll "Gartenpralinen" genannt, das "Lieblingsgemüse" des Schweizers ist? Der Verbrauch liegt bei 10.7 kg pro Person und Jahr. Davon wird rund die Hälfte der Tomaten importiert.
Die Tomate, wie z.B. auch die Kartoffel, werden in die Familie der Nachtschattengewächse eingeordnet. Botanisch gesehen, gehört die Tomate zu den Beeren, was viele wohl verwundern mag. Die Tomate ist also eine Frucht und kein Gemüse, wie oft fälschlicherweise behauptet wird. Die Frucht stammt aus Mittel- und Südamerika, wo auch die grösste Vielfalt der in der Kultur befindlichen Formen zu finden ist. In Mittelamerika wurden die Tomaten schon von den Azteken und Inkas etwa 200 v. Chr. bis 700 n. Chr. als "xitomatl" kultiviert.
Erst um ca. 1500 brachte Christoph Kolumbus die Tomate nach Europa (Portugal und Spanien), wo sie anfangs nur als Zierpflanze angebaut wurde, da man die Früchte für giftig hielt. Das stimmt auch, da die Blätter und unreifen Früchte giftiges Alkaloid enthalten. Um 1900 wurde die Tomate auch in anderen europäischen Ländern bekannt und in der Küche zu Saucen, Suppen oder Salaten verarbeitet.
Lange betrachtete man den "Liebesapfel", "Pomme d'amour", "Love Apple", "Pommo d'oro" (Goldapfel) oder "Paradeiser" als Aphrodisiakum, ein Mittel zur Steigerung des sexuellen Lustempfindens. Aus dieser Betrachtung stammen die volkstümlichen Namen. Erst im 19. Jahrhundert erhielt die Frucht ihren heute gebräuchlichen Namen "Tomate".
Es gibt weltweit über 2500 Tomatensorten. Auch ist die Anzahl der neuen Sorten, die jedes Jahr hinzukommen, sehr gross. Die verschiedenen Sorten unterscheiden sich in der Fruchtform, Fruchtfarbe, Wuchstyp, Reifezeit, Verwendung und dem Geschmack. Hinsichtlich der Form unterscheidet man vier Hauptgruppen: Fleischtomaten, Flaschentomaten (Peretti), Rundtomaten (Ramati) und Kirschtomaten (Cherry).
Tomatenpflanzen sind kräftige, krautige Gewächse, die in unseren Breitengraden als einjährige und in den Tropen auch als zweijährige Pflanze angebaut werden. Die meist aufrecht wachsende Pflanze braucht schon am Anfang des Wachstums eine Kletterhilfe (z.B. Pfahl oder Spiralstab).
Kleine, gelbe Blüten in einfachen traubenförmigen Blütenständen schmücken die Pflanze. Die Frucht ist eine meist drei- bis zehnkammerige Beere, die oft rundlich ist. Die Farben der reifen Früchte variieren zwischen rot, dunkelrot-braun, rötlich-gelb, gelb-grünlich oder weißlich.
Tomaten lieben einen sonnigen, warmen, geschützten nährstoffreichen Standort mit humosem und wasserdurchlässigem Boden. Ein guter Standort wäre z.B. die Südseite eines Hauses mit grossem Vordach. In unseren Breitengraden sind selbst gebastelte oder gekaufte Tomatengewächshäuser/Tomatendächer aus einer einfachen Holz- oder Metallkonstruktion, welche mit Folie überzogen werden, für das ungestörte Wachstum und einen reichen Ertrag von Tomaten ideal. Sie gewähren höhere Temperaturen, Schutz vor Wind und Wetter und lassen sich gut belüften.
Wegen Frostgefahr sollten die Setzlinge erst ab Mitte Mai (nach den Eisheiligen) in ausreichenden Abständen im Garten in nahrhaften Boden, welcher im Voraus mit Kompost gefüttert wurde, gepflanzt werden. Auf dem Balkon oder der Terrasse werden die Setzlinge in grössere Töpfe gepflanzt. Damit der Boden stets feucht bleibt, kann eine Mulchschicht z.B. aus Stroh oder Kompost um die Pflanze ausgebracht werden.
Bei der Pflanzung der Tomatensetzlinge sollte auch auf eine gute Nachbarschaft geachtet werden. Die Entfernung zu den Kartoffeln sollte möglichst gross sein. Damit kann eine Übertragung der Kartoffelkrautfäule auf die Tomate vermindert werden.
Weitere Gefahren für die Aufzucht von Tomaten können Pilz- und Bakterienbefall, Nährstoffmangel oder tierische Schädlinge sein. Mit einer optimalen Pflege, richtigem Standort und Schutz können diese Gefahren vorbeugend stark reduziert werden. Ferner ist die Sortenwahl ein wichtiger Faktor.
Tomaten ertragen sehr schlecht kräftige Duschen von Oben. Diese können zu Pilz- und Viruserkrankungen (z. B. Krautfäule, Blätter haben braune Flecken) führen. Deshalb sollten Tomaten unbedingt vor Regen geschützt werden. Die Blätter sollten nie nass werden. Auch sollten die Blätter in Bodennähe bis ca. 30 cm über Boden den entfernt werden, da so die Infektion von Krankheiten, welche über das Aufspritzen von Bodenwasser erfolgt, geringer wird. Gegossen wird die Pflanze nur im Wurzelbereich regelmässig und ausdauernd. Gleichmässige Feuchtigkeit sichert ein ausgeglichenes Wachstum, gesunde Pflanzen und grössere Früchte. Bei unregelmässiger Wässerung besteht die Gefahr, dass die Früchte platzen.
Während des Wachstums müssen die Seitentriebe regelmässig ausgebrochen (=Ausgeizen) werden. Man lässt einen oder zwei Haupttriebe wachsen und bindet diese von Zeit zu Zeit am Pfahl oder Spiralstab fest. Alle kleinen Seitentriebe, die sich immer wieder bilden, werden entfernt, da sie sonst die Pflanze schwächen und die Früchte am Wachstum hindern würden.
Wenn die unteren Blätter der Pflanze gelb werden, dann ist das ein Zeichen dafür, dass es der Tomate an Nährstoff mangelt. Die Tomate braucht grundsätzlich viel Dünger, schon von Anfang des Wachstums an. Es gibt dazu speziellen Tomaten-Dünger.
Im Sommer und Herbst können die reifen Früchte laufend geerntet werden. Noch grüne, unreife Tomaten, welche im Herbst aufgrund sinkender Temperaturen geerntet werden mussten, kann man auf der sonnigen Fensterbank nachreifen lassen.
Tomaten schmecken frisch und reif am besten. Je länger sie an der Pflanze reifen, desto intensiver ist ihr Aroma.
Man kann Tomaten auch lagern, jedoch nicht im Kühlschrank, da sie dort rasch Ihr Aroma verlieren. Am besten werden die geernteten Früchte bei Raumtemperaturen von 12 bis 16 Grad gelagert.
Die Gewürzpflanze Basilikum (Ocimum basilicum) ist allgemein bekannt und Dank ihrem intensiven, würzigen Aroma in der Küche viel verwendet. Mit ihrem Duft regt sie den Appetit jedes Feinschmeckers an. Bereits vor tausenden Jahren kam dieses Gewürz von Indien über die Mittelmeerländer nach Europa. Basilikum gibt es in verschiedenen Sorten. Er gedeiht am besten unter den gleichen Standort- und Pflegebedingungen wie die Tomate, d.h. er ist auch sehr Wärme und Sonne liebend. In der Vergangenheit war die Erntezeit meistens sehr kurz. Dies hat sich glücklicherweise geändert. Es gibt heute neuere und aromatischere Sorten, welche durch Veredelung (wie z. B. bei Rosen oder Obst) robuster, kompakter im Wuchs und langlebiger sind. Auch tritt die Blüte später ein. Dadurch fallen die Erträge des veredelten Basilikums deutlich grösser aus.
Klein, gelb
Sonnig, warm und geschützt
Vor Regen schützen