Die Renaissance von altbewährten Klassikern der Beet- und Balkonpflanzen

Der Begriff «Beet- und Balkonpflanze» ist botanisch nicht definiert. Im gängigen Sprachgebrauch bezeichnet er eine Gruppe von Pflanzen, die für eine Anpflanzung im Beet oder in der Blumenkiste auf dem Balkon geeignet sind. Vor allem mit üppigen Blüten, prachtvollen Farben oder auffälligem Laub begeistern die Beet- und Balkonpflanzen jeden Pflanzenliebhaber.

Meistens handelt es sich bei Beet- und Balkonpflanzen um einjährige Sommerblumen, welche von Mai bis Oktober die Beete und Balkone mit ihrem Erscheinungsbild in zauberhafte Sommeroasen verwandeln. Sie sind meistens nicht winterhart und sehr frostempfindlich. Demzufolge werden diese Pflanzen erst Ende April oder nach den Eisheiligen ausgepflanzt. Bei guter Pflege und optimalem Standort blühen die Beet- und Balkonpflanzen den ganzen Sommer, bis im Oktober die ersten Nachtfröste auftreten.

Klassische Vertreter der Beet- und Balkonpflanzen sind schnellwüchsig und kompakt. Dieses Verhalten ist durch intensive Züchtung, die vor allem eine ausdauernde, üppige Blütenpracht zum Ziel hat, zustande gekommen.

Typische Beet- und Balkonpflanzen wie Geranien (Pelargonium), Petunien (Petunia) oder Zauberglöckchen (Calibrachoa) sind allgemein bekannt. An dieser Stelle möchten wir aber die alten, etwas in Vergessenheit geratenen Beet- und Balkonpflanzen wieder in den Vordergrund rücken. Denn die klassischen Beet- und Balkonpflanzen sind pflegeleicht und dauerhaft. Im Folgenden werden einige klassische Vertreter vorgestellt:

• Eisbegonie (Begonia semperflorens): Die Eisbegonie ist seit dem 19. Jahrhundert eine beliebte Zierpflanze, jedoch ein wenig in Vergessenheit geraten. Ihr Name hat seinen Ursprung in ihren leicht brechenden Laubblättern. Die kleiner wachsende Begonien-Art erreicht eine Wuchshöhe von etwa 30 cm. Sie wächst ausdauernd und krautig. Ihre fleischigen und zerbrechlichen Blätter sind auffällig und je nach Sorte von grüner, bräunlicher oder bronzener Farbe. Auch Sorten mit panaschiertem Laub sind im Handel erhältlich. Die zierlichen Blüten mit gelbem Zentrum präsentieren sich vom Frühjahr bis zum Herbst je nach Sorte in roter, rosaroter, weisser oder zweifarbiger Variante. Die Blüten können einfach, gefüllt oder halbgefüllt sein. Sie sind essbar und schmücken sehr dekorativ Salate und Desserts. An ihren Standort stellt die dankbare Eisbegonie keine besonderen Ansprüche.
  
  

• Japanische Scheinmyrthe (Cuphea hyssopifolia): Die Japanische Scheinmyrthe hat eine kompakte, strauchige Wuchsform und erreicht eine Wuchshöhe von 30 bis 60 cm. Die Pflanze trägt feine, buchsartige Blätter von dunkelgrüner Farbe. Das immergrüne Laub bildet einen schönen Kontrast zu den farbenfrohen Blüten. Die Pflanze ist den ganzen Sommer hindurch von einer Vielzahl kleiner, sternförmiger Blüten bedeckt. Je nach Sorte sind die Blüten violett, rosa oder weiss. Ihre Form ist ideal für Insekten. Somit ist die Japanische Scheinmyrthe eine wichtige Futterquelle für Bienen. Sie bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte.

• Vanilleblume (Heliotropium arborescens): Eine bienen- und schmetterlingsfreundliche Beet- und Balkonpflanze ist die Vanilleblume. Die einjährige Sommerblume hat einen kompakten, aufrechten Wuchs und erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 60 cm. Mit ihren oval zugespitzten Blättern bildet sie ein dichtes Blattwerk, das eine dunkelgrüne Färbung aufweist. Ihren Namen «Vanilleblume» verdankt die Pflanze ihren Blüten, welche einen angenehm süssen Vanilleduft verströmen. In den Abendstunden ist der Duft am intensivsten. Trotz des verlockenden Dufts ist die Vanilleblume nicht zum Verzehr geeignet. Von Mai bis September erscheinen die zahlreichen Blüten dicht nebeneinander in grossen Trugdolden. An einem sonnigen Standort fühlt sich die Vanilleblume sehr wohl.

• Lakritz-Strohblume (Helichrysum petiolare): Diese beliebte Beetpflanze hat einen flachen, hängenden Wuchs und wird 30 bis 50 cm hoch. In der Breite kann sie 60 bis 100 cm erreichen. Aufgrund ihrer speziellen Blätter ist sie sehr beliebt. Die herzförmigen Blätter sind gräulich-weiss und von einem
  wollig-filzigen «Pelz» überzogen. Die haarigen Blätter fühlen sich weich und geschmeidig an und sehen sehr dekorativ aus. Die Blattstiele sind auffallend lang (0.5 bis 2.5 cm). Die einjährige Pflanze trägt ab August bis September unzählige, cremeweisse Blüten. Die Blütenköpfe haben einen Durchmesser von 3 bis 5 mm und sind in dichten, bis zu 7 cm breiten Schirmrispen angeordnet. Sonnige Standorte mag die Lakritz Strohblume sehr.

• Aufrechte Studentenblume (Tagetes erecta): Mit einer Wuchshöhe von 50 bis 80 cm gehört das breit und buschig wachsende Gewächs zu den grösseren Beet- und Balkonpflanzen. Die Aufrechte Studentenblume trägt gefiederte Blätter von dunkelgrüner Farbe. Je nach Sorte bringt die Pflanze von Mai bis Oktober unterschiedlich gefärbte gelbe, orange oder orange-rote Blüten hervor. Die Blüten verströmen einen ganz typischen, bemerkenswerten Duft. Die Studentenblume fühlt sich an einem sonnigen bis halbschattigen Standort am wohlsten. Sie ist unter anderem auch eine beliebte Schnittblume.

Die oben vorgestellten Pflanzen können vielseitig verwendet werden, sei es im Gartenbeet oder auf dem Balkon im Gefäss.

Die Japanische Scheinmyrthe ist mit ihren vielen kleinen Blüten ein Blickfang schlechthin, sei es im Beet oder auf dem Balkon. Die Vanilleblume mit ihrem süssen Vanilleduft ist nicht nur optisch, sondern auch sinnlich einen Gewinn für jeden sonnigen Standort. Und die Aufrechte Studentenblume wird gerne als Beeteinfassung verwendet. Als Schnittpflanze wird sie in natürlichen Blumensträussen integriert. Dicht und teppichartig wächst die Eisbegonie. Daher eignet sie sich sehr gut für flächige Bepflanzungen im Gartenbeet oder als Grabschmuck. Weil diese Pflanze nicht wuchert, lassen sich mit ihr schöne Muster oder exakte Linien gestalten, wie z. B. farbenfrohe Bordüren für Gartenbeete, Gräber oder Wegränder. Die Lakritz-Strohblume wird als Beet- und Balkonpflanze wie auch im Steingarten oder in Gruppenpflanzungen verwendet.

Vor dem Kauf von Beet- und Balkonpflanzen sollte auf jeden Fall erst der Standort bestimmt werden, denn nicht jeder Sommerflor erträgt volle Sonneneinstrahlung oder mag schattige Standorte. In den Hauenstein Gartencentern hilft Ihnen das fachkundige Personal bei der Auswahl der passenden klassischen Beet- und Balkonpflanzen und zeigt Ihnen gerne die aktuelle Sorten-Auswahl.

Die vorgestellten Beet- und Balkonpflanzen fühlen sich grundsätzlich auf jedem normalen, nährstoffreichen und durchlässigen Gartenboden oder in jeder handelsüblichen und hochwertigen Balkonpflanzenerde wohl. Sie sind anspruchslos und sehr pflegeleicht.

Im Gefäss gehaltene Pflanzen müssen während den warmen Sommermonaten regelmässig morgens und abends gegossen  werden. Es sollte darauf geachtet werden, dass keine Staunässe entsteht: Hier kann mit einem guten Wasserabzug im Pflanzgefäss vorgebeugt werden. Auf eine Düngergabe bei Balkonpflanzen kann nicht verzichtet werden, da die Nährstoffe im Gefäss nur begrenzt verfügbar sind. Deswegen sollte zum Beispiel mit Flüssigdünger, der in den Hauenstein Gartencentern erhältlich ist, der Nährstoffhaushalt während der Blütenpracht reguliert und aufrechterhalten werden. Im Gartenbeet kann zum Beispiel mit Kompost den Dauerblühern neue Energie zugeführt werden.

Es lohnt sich, Verblühtes regelmässig zu entfernen, um so die Bildung neuer Blütenknospen zu fördern. Oft können verwelkte Blüten einfach abgezupft werden. Eine Gartenschere kann dabei auch hilfreich sein. Welke Pflanzenteile wie Blätter oder Triebe sollten regelmässig entfernt werden. So lässt sich ein Befall von Krankheiten schon im Vorfeld vermeiden.