Judasbaum – Cercis

Aus der Fülle von Frühlingsblühern sticht der Judasbaum hervor. Er ist ein aussergewöhnliches und imposantes Blütengehölz, bei dem als Einzigen während dem Frühling die Blüten nicht nur am jungen Holz, sondern auch an kräftigen Ästen, bisweilen sogar am dicken Stamm spriessen (Stammblütigkeit). Der attraktive Judasbaum setzt mit seiner Blütenpracht zweifellos in jeden Garten einen farblichen Akzent.

Der Blühreichtum ist bei allen Sorten des Judasbaumes einmalig.
Der Blühreichtum ist bei allen Sorten des Judasbaumes einmalig.

Herkunft

Der Judasbaum (Cercis) ist eine Pflanzengattung, die zur Familie der Hülsenfrüchte (Fabaceae=Leguminosae) gehört und der Unterfamilie Johannisbrotgewächse (Caesalpiniaceae) zugeordnet wird. In Europa, Asien und Nordamerika sind 7 Arten dieser Gattung verbreitet. Seit 400 Jahren ist der Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) aus dem Mittelmeerraum bei uns verbreitet und damit der Bekannteste seiner Gattung.
Der deutsche Name „Judasbaum“ leitet sich aus einer Legende ab, nach der sich der Apostel Judas Ischariot, einer der Jünger des Jesus von Nazareth, nach seinem Verrat an einer „Cercis“ erhängt haben soll und dessen Blüten dann vor Scham erröteten. In einer anderen Geschichte werden die fast kreisrunden Blätter vom Judasbaum mit jenen Silberstücken verglichen, die Judas für seinen Verrat erhielt.

Aussehen

Der sommergrüne, mehrstämmige Strauch oder kleine Baum wächst in unseren Breitengraden relativ langsam und bildet eine breite, trichterförmige bis schirmartige Krone aus. Je nach Art und Sorte kann das Laubgehölz bis zu 6 m hoch werden.
Die Blüten entspringen in sitzenden Büscheln oder kurzen Trauben an zweijährigen Zweigen oder auch an älteren Ästen und sogar am Stamm von April bis Mai. Sie erscheinen in purpurrosa Farbe (es gibt auch Sorten mit weissen Blüten) vor dem Blattaustrieb und ähneln sehr stark jenen von Ginster (Genista). Abgesehen vom Kuchenbaum (Cercidiphyllum japonicum) mit unauffälligen, winzigen Blüten, ist der Judasbaum der einzige Stammblüter unserer Gartengehölze. Diese Stammblütigkeit (Kauliflorie) tritt bei Gehölzarten im mitteleuropäischen Raum sehr selten auf.
Aus der Blütenpracht entwickeln sich die 5 bis 6 cm langen, ledrigen und braun bis rotbraunen Fruchthülsen. Sie bleiben bis in den Winter an den Zweigen hängen und zeugen von der vergangenen Blütenpracht.
Mit dem Abklingen der Blüte erscheinen die mehr oder weniger nierenförmigen und kurzgestielten, grünen bis bläulich grünen Blätter (Blattfarbe ist arten- und sortenabhängig) mit der charakteristischen und selten vorkommenden, handförmigen Nervatur. Das Laub verfärbt sich im Herbst gelb.

Standort/Verwendung

Optimal für den wärmebedürftigen und sonnenhungrigen Judasbaum ist ein geschützter, nach Süden ausgerichteter Standort auf eher trockenem, durchlässigem und nährstoffreichem Gartenboden. Der Gemeine Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist in der Jugend frostempfindlich. Deswegen empfiehlt sich ein Winterschutz. Ältere Pflanzen sind robuster, können aber in strengen Wintern oder an exponierten Lagen leiden. Frosthärter und damit auf der Alpennordseite während der kalten Jahreszeit idealer, sind die beiden Arten Chinesischer Judasbaum (Cercis chinensis) und Kanadischer Judasbaum (Cercis canadensis).
Lassen Sie sich in einem der Hauenstein-Gartencentern über die verschiedenen Arten, Sorten und Eigenschaften des Judasbaumes informieren und beraten. So werden Sie die richtige Art und Sorte für den vorgesehenen Standort wählen.
Die auffallenden Blüten und das eigenwillige Blühverhalten machen alle Arten des Judasbaumes zu sehr attraktiven Frühjahrsblühern. Er zählt zu den interessantesten und zugleich aufregendsten Sträuchern im Frühjahr. Der Judasbaum ziert mit seinen Blüten nicht nur den Randbereich der Krone, sondern auch das Innere der Pflanze. Das ganze Gehölz erstrahlt somit in einem wunderbaren Farbenmeer.
Seine ansprechende Gestalt, moderate Grösse und überwältigende Blütenfülle machen den Judasbaum zu einem exzellenten Gartengehölz in Einzelstellung (Solitärgehölz) oder in Gruppen. In Kombination mit einer entsprechenden Unterpflanzung aus Frühjahrsblühern, Blumenzwiebeln, Stauden oder Bodendeckern, wird das Gehölz zu einer Attraktion in jedem Hausgarten oder öffentlichen Grünanlagen.
Auch als Solitär für den Innenhof ist der Judasbaum gut geeignet, weil aufgrund der lockeren Struktur des Habitus viel Licht auf den Boden fällt. Prädestiniert ist das Gehölz hier vor allem durch den geringen Platzbedarf.
Die Verträglichkeit gegenüber grösseren Hitze- und Trockenperioden verschafft diesem Frühjahrsblüher einen klaren Vorteil an extremen Standorten wie zum Beispiel in Grossgefässen und auf Dachgärten, sofern der Standort geschützt ist. Der Judasbaum lässt sich auch gut als Spalierpflanze an einer Südmauer verwenden.

Pflege

Grundsätzlich sollte der Judasbaum, wie auch der Japanische Ahorn (Acer palmatum), die Magnolie (Magnolia) oder die Zaubernuss (Hamamelis) nicht geschnitten werden, weil dadurch der malerische Wuchs leiden würde. Allfällige Schnittmassnahmen beschränken sich auf das Entfernen abgestorbener oder durch Frost beschädigter Zweige. Die Ausnahme ist die Spalierform, die jährlich einen Formschnitt braucht, damit das Gehölz auch als Spalier wirkt. Ansonsten ist das Gehölz, am richtigen Standort gepflanzt, sehr pflegeleicht.

Stammblütigkeit

Der Judasbaum ist ein europäisches Gehölz, bei dem die Stammblütigkeit ausgezeichnet beobachtet werden kann. Stammblütigkeit, auch Kauliflorie genannt, tritt jedoch fast nur bei tropischen Pflanzenfamilien, welche auf anderen Kontinenten heimisch sind, auf. Beispiele dafür sind folgende Pflanzen: Kakaobaum (Theobroma cacao), Papaya (Carica papaya), Johannisbrotbaum (Ceratonia) sowie der Kanonenkugelbaum (Courouptia). Die Blütenstände befinden sich hier an sämtlichen verholzten Pflanzenteilen, also auch am Stamm.
Nicht nur für kriechende Säugetiere sind die Blüten so zur Bestäubung und später zum Fressen der Früchte besser erreichbar. Auch kriechende Insekten haben damit eine bessere Chance zum Erreichen der Blütenstände.
Man erklärt diese Blütenanordnung bestimmter Pflanzenarten mit der Konkurrenzsituation bei der Bestäubung im oberen Kronenbereich der Urwälder. Es handelt sich um eine Überlebensstrategie hinsichtlich der Fortpflanzung. Eigentlich einleuchtend, aber ob dies der von der Natur tatsächliche oder einzige zugedachte Grund ist, bleibt dahingestellt.

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Die in dem Artikel beschriebene Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.

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Der Blühreichtum ist bei allen Sorten des Judasbaumes einmalig.
Der Blühreichtum ist bei allen Sorten des Judasbaumes einmalig.

Blütezeit 

Mai bis April

Höhe

Bis 6 m

Standort

Sonnig und warm

Cercis chinensis 'Avondale'
Cercis chinensis 'Avondale'
Die Sorte 'Avondale' wird nur 3 – 4 Meter hoch und eignet sich dadurch auch für kleinere Gärten.
Die Sorte 'Avondale' wird nur 3 – 4 Meter hoch und eignet sich dadurch auch für kleinere Gärten.
Die schotenförmigen Früchte zieren den Judasbaum den ganzen Herbst und Winter.
Die schotenförmigen Früchte zieren den Judasbaum den ganzen Herbst und Winter.

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