Steppenkerzen sind stattliche, wirkungsvolle Stauden mit grossen, kerzenartigen Blütentrauben. Zusammen mit anderen sonnenliebenden Blütenstauden und kleinen Sträuchern lassen sich stimmungsvolle Gartenpartien gestalten.
Die prachtvolle und winterharte Solitärpflanze mit ihrer exotischen Gestalt kann jeden Gartenliebhaber Jahr für Jahr mit einer reichen Blütenpracht erfreuen.
Die Steppenkerze (Eremurus), auch Wüstenschweif, Lilienschweif oder Kleopatranadel genannt, ist eine Pflanzengattung in der Unterfamilie der Affodillgewächse (Asphodeloideae). Die Pflanzengattung umfasst etwa 45 Arten. Natürlich beheimatet sind die Steppenkerzen-Arten hauptsächlich auf kalten Hochebenen des zentralen und westlichen Asien (Iran, Irak, Afghanistan). Ausserdem reicht das Verbreitungsgebiet östlich bis China, westlich bis zur Türkei und der Ukraine. In der natürlichen Beheimatung wächst die Staude in sonnigen, trockenen und offenen, also vegetationsarmen, subalpinen Gegenden oder auf Grassteppen.
Die Steppenkerze ist eine ausdauernde, krautige Staude, die je nach Art respektive Sorte eine Wuchshöhe von 100 bis 250 cm erreichen kann. Ihr Wuchs ist horstartig.
Die Steppenkerze hat dickfleischige Wurzeln, die nach allen Seiten zeigen und somit ein seesternartiges Aussehen haben.
Die grundständigen, lanzettlichen Laubblätter stehen in Büscheln zusammen oder formen Rosetten.
Zur Blütezeit im Mai bis Juli (artenabhängig) begeistern uns die imposanten Steppenkerzen mit ihrer extravaganten Wirkung und bilden einen Höhenpunkt in jedem Garten. Auf sehr langen, unverzweigten Stängeln sind die zahlreichen Blüten in einem grossen kerzenförmigen Blütenstand angeordnet. Sie ragen wie spitze Türme aus dem Staudenbeet himmelwärts. Die Blüten stehen dicht, traubig zusammen und öffnen sich von unten nach oben. Sie bilden Kapselfrüchte. Die dreiteilige Frucht enthält braune bis schwarze Samen, die meist geflügelt sind.
Im Hauenstein-Sortiment sind verschiedene gartentaugliche Steppenkerzen erhältlich. Die Arten unterscheiden sich durch die Wuchshöhe (100 bis 250 cm), die Blütenfarbe (weiss, rosa, gelb, orange), die Länge des mit Blüten besetzten Stängels (30 bis 150 cm) und die Blütezeit (Mai bis Juli). Lassen Sie sich von einer Fachperson im Hauenstein-Gartencenter über die Eigenschaften und das Aussehen der Steppenkerzen beraten.
Die gut winterharte Steppenkerze liebt sonnige, trockene Lagen mit gut durchlässigem, tiefgründigem Boden. Bei schweren Böden ist eine Drainage aus grobem Sand oder Kies bis auf eine Tiefe von 30 bis 40 cm ratsam.
Im Topf gewachsene Pflanzen können von Frühling bis Herbst ausgepflanzt werden. Hier empfiehlt es sich, die Staude leicht erhöht im Pflanzbeet auszupflanzen (Hügelpflanzung). Damit ist ein guter Abfluss des Wassers, insbesondere während den Wintermonaten, gewährleistet. Ist die Jungpflanze jedoch wurzelnackt, kann diese von Anfang August bis Anfang Oktober folgendermassen ausgepflanzt werden: Das Pflanzloch sollte etwa 20 cm tief sein, wovon etwa 5 cm aus Sand oder Schotter bestehen. Auf diese mineralische Unterlage werden die wurzelnackten Setzlinge gelegt. Anschliessend werden die restlichen 15 cm mit lockerer Erde aufgefüllt.
Um den Boden mit Nährstoffen anzureichern, empfiehlt es sich, bei der Pflanzung organische Stoffe wie zum Beispiel Kompost zu verwenden. Der Standort der Pflanzung wird mit einem Bambusstab markiert, um ungewollte Störungen wie zum Beispiel das Hacken zu vermeiden.
Die Steppenkerze ist eine Solitärpflanze und wirkt am besten ausgepflanzt in Einzelstellung oder in Gruppen. Sie macht im Garten wie auch in Parkanlagen eine gute Figur.
Bereits während der Blüte beginnt das Laub der Steppenkerze mit dem Einziehen und wird unansehnlich. Eine geschickte Begleitpflanzung verdeckt das Laub und zeigt dem Betrachter lediglich die Blüte. Schöne und exzellente Blühpartner für die Staude sind Diptam (Dictamnus), Türkischer Mohn (Papaver orientale), Eisenkraut (Verbena), Ochsenzunge (Anchusa), Bärenklau (Acanthus), hohe Schwertlilien (Iris barbata-elatior) und ähnliche, trockene Standorte bevorzugende Stauden.
Eine grosse Rolle in der Steppenkerzen-Umgebung spielen auch Gräser. Man kann sie zum Beispiel aus silbrigen, silberblauen, grünlichen oder gräulichen Schwingel-Teppichen (Festuca) aufsteigen lassen. Auch der flächendeckende Atlasschwingel (Festuca mairei) oder das Reiherfedergras (Stipa barbata), das seine bezaubernden Halme erst zur Wirkung kommen lässt, wenn die Steppenkerze schon längst eingezogen ist, lassen sich gut kombinieren. Kombiniert mit Ziergräsern kann man Steppenkerzen sogar zwischen Rosen setzen. Die reich mit Früchten ausgestatteten Stängel haben auch nach der Blüte eine sehr dekorative und zierende Wirkung.
Besonders prachtvoll wirken die hoch aufragenden Blütenkerzen der Steppenkerze vor einem dunklen Hintergrund, zum Beispiel einer dunklen Hecke oder verschiedenen Föhrensorten (Pinus).
Steppenkerzen sind auch sehr dekorative Schnittblumen für grosse Vasen, zum Beispiel kombiniert mit Rittersporn (Delphinium) oder auch ganz allein.
Für die kalte Jahreszeit kann eine Schicht verrotteter Kompost, Mulch oder Tannenreisig als Winterschutz aufgebracht werden.
Bezüglich Wasserzufuhr mag es die Steppenkerze ab April ausreichend feucht. Ab Herbst ist jedoch ein Schutz vor übermässiger Nässe zu bieten. Dazu eignet sich trockenes Laub und Tannenreisig. Damit wird verhindert, dass die unterirdischen Wurzelteile faulen.
Manchmal treibt die sonst anspruchslose Steppenkerze schon im März oder April aus. Dann besteht die Gefahr, dass die entwickelnden Blätter bei Spätfrösten Schaden erleiden. Um das zu verhindern respektive diesem vorzubeugen empfiehlt es sich, die Staude mit Tannenzweigen oder Vlies abzudecken. Ein Abdecken der Staude bereits im Winter und bis in den April hinein, verhindert nicht nur Erfrierungen, sondern führt auch dazu, dass die Steppenkerze erst später, das heisst wenn die Spätfröste vorüber sind, austreibt.
An windigen Standorten ist es manchmal notwendig, die zum Teil sehr hohen Blütenstängel anzubinden, um ein Umknicken zu verhindern.
Mai bis Juli
1 bis 2,5 m
Sonnig und trocken