Ein Hochbeet schont den Rücken und erübrigt die mühsamen Arbeiten in der Hocke. Vor allem für ältere Gartenliebhaber ist ein Hochbeet sehr angenehm. Aussäen, pikieren, pflegen oder ernten kann man am Hochbeet bequem im Stehen und oft sogar vom Gartenstuhl wie auch Rollstuhl aus. So können auch Menschen mit körperlicher Behinderung an den beglückenden Erfahrungen und Erlebnissen teilhaben, die ein Garten uns schenkt. Wer ein Hochbeet hat, wünscht sich meistens ein zweites oder ein drittes. Denn Hochbeete erleichtern nicht nur die Gartenarbeit, sondern bringen auch eine üppige Ernte, sei es im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse. Dank der heutigen grossen Vielfalt gibt es für jeden Ort, jeden Geschmack und für alle Bedürfnisse das passende Hochbeet.
Unter einem Hochbeet versteht man ein Gartenbeet, das nicht ebenerdig angelegt ist, sondern sich über das übliche Beetniveau hinaus erhebt.
Hochbeete sind keinesfalls eine Modeerscheinung, sondern die Weiterentwicklung der jahrtausendealten, aus China stammenden Hügelbeet-Kultur. Um den Ertrag zu steigern, werden im Fernen Osten verschiedene Materialien wie Zweige, Äste, Laub, Mist, Kompost und Erde aufgeschichtet und bepflanzt. Durch das Verrotten der einzelnen Schichten entsteht Wärme und die Bepflanzung gedeiht. Das ist besonders im Frühjahr, wenn die Wärme, insbesondere die Bodenwärme noch mangelhaft ist, ein grosser Vorteil. Zudem kann das Wasser dank den verschiedenen Schichten besser ablaufen, was insbesondere in regenreichen Regionen praktisch ist.
Hochbeete haben viele Vorteile. Ein Entscheidender ist, dass man das Beet rückenschonend bearbeiten kann. Dies schätzen insbesondere jene Hobbygärtner und -gärtnerinnen, die nach einem Gartentag unter einem schmerzenden Rücken leiden. Des Weiteren bleibt bei einem Hochbeet das Unkraut fast aus, da der Hauptsamenflug am Boden stattfindet. Das «klassische» Hochbeet ist aus verschiedenen Schichten verrottbarem Material aufgebaut. Dadurch entsteht bei der Verrottung erhebliche Wärme, die den Pflanzen zugute kommt und die Dauer der Anbau-Saison verlängert. Die Verrottungswärme von unten durch den schichtartigen Aufbau beschleunigt wesentlich das Wachstum der Bepflanzung. Aber auch die Wärme, welche durch seine vielseitige Exposition (Besonnung von 1 Pflanzfläche und 4 Seitenwänden) im Innern des Hochbeetes generiert wird, führt zu üppigerem Wachstum. Durch das Anbringen einer zusätzlichen Abdeckung kann das Hochbeet auch als Frühbeet genutzt werden. In einem Garten mit schlechter Bodenqualität können Hochbeete schnell gute Erträge liefern. Nicht zu vergessen sind Standorte ohne Gartenboden, zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse
Weil die Nachfrage an Hochbeeten steigt, werden seit ein paar Jahren immer mehr Modelle und Grössen auf dem Markt angeboten: So zum Beispiel solche aus Holz, Betonelementen, Ziegelsteinen, Recyclingmaterial, Kokosmatten, synthetischen Stoffen oder Chromstahl. Sogar «modische» Hochbeete, einfach aufzubauen und in den verschiedensten Grössen, Formen und Farben, sind heutzutage erhältlich. Sie passen auch auf kleinere Balkone und zu modischen Gefässen sowie trendigen Accessoires.
Hochbeete lassen sich mit etwas handwerklichem Geschick aber auch selber bauen.
Selbstverständlich sind auch in den Hauenstein Gartencentern verschiedenste Hochbeete erhältlich. Unser Fachpersonal berät Sie gern.
Beim Aufbau eines «klassischen» Hochbeetes wird die natürliche Bodenschichtung umgekehrt. Das heisst, die normalerweise an der Bodenoberfläche stattfindende Verrottung des Streumaterials (Pflanzenreste) wird in die Tiefe verlegt. Hier finden, bedingt durch das geringere Sauerstoffangebot, andere Abbauwege (Gärungen) statt. Die Zersetzung des organischen Materials beim klassischen Hochbeet geht mit einer Volumenverminderung einher, so dass sich das Hochbeet in den ersten Jahren stark setzt und gegebenenfalls Erde nachgefüllt werden muss.
Häufig werden Hochbeete einfach mit qualitativ guter Erde aufgefüllt, was durchaus Sinn macht und genauso zum Erfolg führt. Bei einer Auffüllung mit reiner Erde aus dem Garten empfiehlt es sich, die Erde noch mit einem Anteil Kompost und besonders bei schweren, lehmigen Böden noch zusätzlich mit grobem mineralischem Lockermaterial, wie zum Beispiel Lecca (Blähton), zu verbessern.
Das Hochbeet stimmt man am besten auf jene Person ab, die es am meisten nutzt, denn die Höhe richtet sich nach dieser Person. Der obere Hochbeetrand sollte bis zur Hüfte reichen. Die Mitte des Beetes muss von beiden Seiten aus gut erreichbar sein. Die Breite sollte also nicht mehr als maximal zweimal die Armlänge, sprich rund 120 cm, betragen.
Für den Bau eines Hochbeetes sind, wie in den vorangegangenen Abschnitten geschildert, verschiedene Materialien (witterungsbeständiges Holz, Betonelemente, Kunststoff etc.) geeignet. Zum Schutz der Innenwand des Hochbeetes, besonders wenn sie aus Holz besteht, empfiehlt es sich, folgende Materialien zu verwenden: Teichfolie, Noppenfolie oder Styroporplatten.
Damit es von unten nicht faulen kann, wird das Hochbeet auf einen Steinsockel oder auf Gartenplatten gebaut.
In einem Hochbeet muss das Wasser stets gut abfliessen können, weshalb der unterste Teil der Auffüllung als Drainage dient. Diese kann entweder aus Steinen, aus Holz oder aus Holzschnitzeln bestehen. Bei einer Drainageschicht aus Holz und Schnitzeln braucht es am Boden ein feinmaschiges Gitter, damit keine Mäuse ins Beet gelangen. Nach der Drainage folgt die organische Auffüllung, das heisst, das Hochbeet wird mit Erde (Humus) aufgefüllt. Zwischen der Drainageschicht und der Erde sollte stets ein Vlies eingelegt werden, damit die Drainageschicht nicht durch die darüber liegende Schicht verschmutzt, respektive verstopft wird.
Ein sonniger Standort ist von Vorteil. Um beste Lichtausnutzung zu gewährleisten, ist eine Nord-Süd-Ausrichtung optimal. Eine Ost-West-Ausrichtung ist auch sehr gut möglich.
Ein Hochbeet kann im Garten, auf dem Gartensitzplatz, Balkon oder der Terrasse angelegt werden. Bei der Wahl des Standortes und der Grösse des Hochbeetes ist darauf zu achten, dass genügend Platz um das Beet für die Pflege und Bearbeitung vorhanden ist.
Aus verschiedenen Gründen und Motivationen kann ein Hochbeet verwendet werden. Zum einen bietet es ein rückenschonendes und behindertengerechtes Betreiben des Gartens, vor allem für ältere und handicapierte Gartenliebhaber oder solche, die es gerne bequem haben und die Gartenarbeit kein «Chrampf» sein soll. Auf der anderen Seite bietet es bei ungeeignetem, also nicht tiefgründigem oder nährstoffarmem Gartenboden, einen «Bodenersatz». Auch auf dem Balkon oder der Terrasse, wo üblicherweise keine Grünfläche zum Bepflanzen vorhanden ist, kann mit einem Hochbeet ein Stück Garten hingezaubert werden. Des Weiteren kann mit einem Hochbeet der Gartenabfall optimal verwertet werden (siehe «klassisches Hochbeet»).
Grundsätzlich ist ein Hochbeet genau gleich zu pflegen wie jedes andere, ebenerdige Beet. Da die Exposition eines Hochbeetes und damit die Erwärmung des Erdreiches klar grösser ist als bei einem ebenerdigen Gartenbeet, ist auch die Verdunstung grösser. Demzufolge muss das Hochbeet öfters gegossen werden als ein normales Beet. Durch seine Exposition erwärmt sich jedoch das Hochbeet schneller und kann die Wärme speichern, was wiederum zu einem schnelleren, aber dennoch qualitativ sehr gutem Wachstum der Pflanzen führt.
Ein «klassisches» Hochbeet muss gegebenenfalls nach den ersten paar Jahren aufgefüllt werden (Volumenverminderung durch Verrottungsprozess). Dafür kann man auf zusätzlichen Dünger verzichten, da die Verrottung des organischen Aufbaus genügend Nährstoffe liefert.
Um die beste Wirkung und einen guten Ertrag zu erzielen, sollte das Hochbeet alle fünf bis sieben Jahre komplett entleert und danach wie bei einer Neuanlage wieder aufgefüllt werden.