Wolfsmilch – Euphorbia

Die Arten und Sorten der Wolfsmilch sind prachtvolle, manchmal dezente, aber immer spannende Stauden mit einer sehr grossen Vielfalt. Letztere hört nicht bei unterschiedlichen Höhen, Blattfarben, Wuchsformen und Blütezeiten auf. Auch gestalterisch haben sie grosse Vorzüge. So lassen sich mit ihnen ganzjährig eindrucksvolle Stimmungsbilder im Garten erzeugen. Mit ihrer langen Blütezeit und ihren vielen winterharten Sorten sind sie verlässliche Gestalter über das ganze Gartenjahr.

Die lange Blütezeit von bis zu drei Monaten, mit dem sortenabhängigen Beginn im April und ihrem Ende im Juli, macht die Wolfsmilch so attraktiv.
Die lange Blütezeit von bis zu drei Monaten, mit dem sortenabhängigen Beginn im April und ihrem Ende im Juli, macht die Wolfsmilch so attraktiv.

Herkunft

Die Gattung Wolfsmilch (Euphorbia) gehört zur Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae). Diese umfassen rund 250 Gattungen mit insgesamt etwa 6'000 Arten. Ihr hoher Verbreitungsgrad, welcher von den gemässigten Zonen bis in die Tropen reicht, macht sie artenreich und vielgestaltig. Der botanische Name Euphorbia leitet sich aus dem Namen Euphorbus ab. Letzterer war Leibarzt von König Juba II von Mauretanien (25 v.Chr.) Laut Überlieferung heilte er die Hautkrankheit seines Herrn mit einem Wolfsmilchgewächs aus dem Atlasgebirge. Der Name Wolfsmilch nimmt Bezug auf ihren weissen, milchartigen Pflanzensaft. Laut Volksmund ist er so gefährlich wie ein Wolf, da er starke Reizungen hervorrufen und ätzend wirken kann.

Aussehen

Die Wolfsmilch ist eine Pflanze, welche je nach Art und Gattung von 20 cm bis zu einer Grösse von 120 cm werden kann. Dabei ist ihr Habitus sehr unterschiedlich von kriechenden, bodendeckenden Arten bis hin zu strauchartig wachsenden. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Lebensformen lässt sich die Wolfsmilch in verschiedene Gruppen einteilen. So gibt es ein- und zweijährige Arten, staudige Arten mit horstigem Wuchs, staudige Arten mit Ausläufern sowie Kleinsträucher und Sträucher. Zu den charakteristischen Erkennungsmerkmalen der Wolfsmilchgewächse gehören die eingeschlechtlichen Blüten. Diese stehen in doldenartiger Stellung dicht zusammen und bilden den Blütenstand. Dabei ist die Einzelblüte stark reduziert und was so aussieht wie Blütenblätter, sind auffällig ausgebildete Nektardrüsen oder blütenblattähnliche Hochblätter. Die Blütenfarbe variiert von gelbgrün über gelb bis orange. Die lange Blütezeit von bis zu drei Monaten, mit dem sortenabhängigen Beginn im April und ihrem Ende im Juli, macht die Wolfsmilch so attraktiv. Im Anschluss an die Blüte kommt der charakteristische Samenstand, welcher im Reifestadium in drei Teile zerfällt. Dabei werden zum Teil die Samen richtiggehend herausgeschleudert. Bei einigen Sorten ist auch der Samen sehr interessant geformt oder gefärbt. Das breite Spektrum zeigt sich ebenfalls in den unterschiedlichen Blattformen, Blattfarben und Blattstrukturen. So gibt es Sorten mit Blättern in blaugrünen oder graugrünen Farbtönen, immergrüne Sorten sowie solche mit sehr schöner Herbstfärbung. Viele Sorten haben auch eine markant auffällige Blattzeichnung, beispielsweise in Form einer Mittelrippe. Andere Arten weisen starke Kontraste auf wie zum Beispiel bei Formen mit roten Stängeln und blaugrau überhauchten, dreieckigen Hochblättern. Hohe Wolfsmilchsorten wachsen straff aufrecht und sind trotzdem sehr standfest. Lassen Sie sich von einer Fachperson in den Hauenstein Gartencentern über die genauen Eigenschaften und das Aussehen einzelner Sorten beraten.

Standort und Verwendung

Der immense Vorteil der Wolfsmilchgewächse ist ihre grosse Vielfalt. So kann man für jeden Gartenplatz die richtige Pflanze finden. Die Blattschmuckwirkung, die lange Blütezeit, die intensive Blütenausfärbung und der Blühzeitraum ausserhalb des Hochsommers lassen für die Gartengestaltung ein riesiges Potenzial entfalten. Am Ende ist eines sicher: nur wenige Blütenpflanzen schaffen es so ausdauernd dekorativ zu wirken wie die Wolfsmilch.
Diese attraktiven Pflanzen mögen sonnige bis halbschattige Lagen und nährstoffreiche, durchlässige Böden. Sie sind anpassungsfähig an trockene wie mässig feuchte Böden. Eine Ausnahme stellt die Sumpfwolfsmilch (Euphorbia palustris) dar. Sie liebt Uferzonen und Sumpfgärten. Für viele Sorten empfiehlt sich eine Frühjahrspflanzung, damit sie das Jahr über gut einwachsen und damit robuster in den Winter gehen können. Sollte die Bodenbeschaffenheit nicht optimal sein, zum Beispiel bei schwerem Lehmboden, so empfiehlt es sich mit entsprechenden Massnahmen wie dem Untermischen von Sand nachzuhelfen. Bodendeckende Arten sind sehr robust, haben einen schönen Blattschmuck und sind zudem Langzeitblüher. So gedeihen sie wunderbar an warmen, trockenen Plätzen, unter lichten Gehölzen oder in Innenhöfen. Auch in sogenannten immergrünen oder mediterranen Gärten sind sie attraktive Bodendecker. Einige Sorten besiedeln mit Vorliebe auch Problemstandorte wie sehr sonnige, trockene Plätze. So zum Beispiel die Walzenwolfsmilch (Euphorbia myrsinites). Als Pflanzpartner eignen sich hier Zierlauch (Allium), Katzenminze (Nepeta), Lichtnelke (Lychnis), Schwertlilie (Iris barbata-elatior) oder Spornblume (Centranthus). Die Blütenstände der Wolfsmilch entwickeln eine eindrucksvolle Leuchtkraft, die man wunderbar nutzen kann, um dunklere Gartenpartien aufzuhellen. Die eindrucksvollen Kontraste, welche die Wolfsmilchsorten zu bieten haben, kann man zum Beispiel bei den zinnoberroten Blüten und den dunkelgrünen Blättern der Himalajawolfsmilch (Euphorbia griffithii) sehen oder bei der Kombination von Walzenwolfsmilch (Euphorbia myrsinites) mit der Netzblatt-Schwertlilie (Iris reticulata). Im Herbst sind die wintergrünen Blätter eine wirkliche Bereicherung, da sie mit den warmen Rosttönen wie zum Beispiel einer Hainbuchenhecke (Carpinus betulus) kontrastieren. Ein anderes bedeutendes Gestaltungspotenzial haben die unterschiedlichen Wuchsformen einzelner Arten. Dabei sind die aufrechten Sorten gut für die Strukturierung einer Pflanzung, denn sie setzen vertikale Akzente und erzeugen Höhe in wenig differenzierten Staudenpflanzungen. Die Mittelmeerwolfsmilch (Euphorbia characias) hingegen stellt mit ihrem buschigen Wuchs und dem immergrünen Habitus der Blätter einen spektakulären Blickfang dar. Auch die Unterschiedlichkeit der Blatttexturen ist eine hervorragende Möglichkeit um Spannung durch Gegensätze zu erzeugen. So zeigt sich eine solche z. B. bei einer Pflanzung von Wolfsmilchgewächsen, welche eine eher nadelförmige Belaubung besitzen, mit grossblättrigen Stauden. Aber auch das ruhige, verbindende Element dieser Stauden macht ihre Vielfältigkeit aus. Sie können zurückhaltend, aber keinesfalls langweilig zwischen grossblütigen Stauden eingesetzt werden oder sie sorgen im Hintergrund für Ruhe und lassen andere Stauden richtig zur Geltung kommen. Viele von ihnen fühlen sich auch in Pflanzgefässen sehr wohl. So sorgen sie auf der Terrasse oder auf dem Balkon mit ihrer Vielfalt und den langen Blühzeiten für schöne Akzente. Schlussendlich präsentieren sie sich auch in einer Vase mit viel Charme. 

Pflege

Da alle Wolfsmilcharten einen milchartigen, ätzenden Saft aufweisen, welcher aber nur bei Verletzungen der Pflanze austritt, empfiehlt es sich bei der Arbeit mit ihnen Handschuhe zu tragen. Der Saft kann starke allergische Reaktionen auslösen und ein Kontakt mit den Schleimhäuten sollte aufgrund der Giftigkeit vermieden werden. Im Fall, dass Wolfsmilchsaft trotzdem auf die Haut gelangt ist, empfiehlt sich kein Wasser zu verwenden, sondern eine fetthaltige Handcreme bzw. Vollmilch zum wegreiben.
Nur wenige Sorten neigen auch zu Blattkrankheiten wie Rost oder Mehltau. Dem kann man durch einen sofortigen Rückschnitt der verblühten Blütenstände entgegenwirken und hat dadurch auch den Vorteil eines zweiten Austriebes. Zudem erzielt man eine Einschränkung bei der zum Teil starken Versamung einzelner Sorten. Da einige Wolfsmilcharten besonders bei unter -15 °C frostgefährdet sind, sollte man die Pflanzen mit einem Winterschutz aus Reisig oder Tannenästen versehen. Die Struktur des Bodens, ihre Durchlässigkeit und eine zurückhaltende Nährstoffversorgung sind gerade für mediterrane Wolfsmilchgewächse elementar. Daher muss man bei einer suboptimalen Bodenbeschaffenheit mit entsprechenden Massnahmen wie dem Untermischen von Sand, nachhelfen. Möchte man gewisse Sorten als Schnittblumen in der Vase verwenden, so ist es wichtig, die Stiele nach dem Schnitt kurz in heisses Wasser zu tauchen. Diese Massnahme stoppt den Austritt des Milchsaftes.

Wolfsmilch in der Medizin

Schon im 1. Jh.v.Chr. wurde mit dem Wolfsmilchsaft versucht Hautkrankheiten zu behandeln. Laut Überlieferung war diese Methode in manchen Fällen auch erfolgreich. So verwendete man später den Saft zum Wegätzen von Warzen oder auch zur Aufbereitung von Lösungen. Die Anwendung des Samens als Brechmittel oder Abführmittel dagegen, führte zu schlimmen Krämpfen, Blutungen und Vergiftungen. In der heutigen Medizin hofft man auf den erfolgreichen Einsatz des Wolfsmilchsaftes bei der Bekämpfung von weissem Hautkrebs. Dieser Erfolg würde dem so gescholtenen Wolf den Schafspelz anziehen und ihm die Möglichkeit schaffen, etwas Nützliches und Heilendes zu bewirken. In unseren Gärten macht sich die Wolfsmilch mit ihrer strahlenden Vielfältigkeit jedenfalls schon lange viele Freunde.

Diese Pflanze im Hauenstein-Pflanzenshop

Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.

Euphorbia im Online-Shop

Die lange Blütezeit von bis zu drei Monaten, mit dem sortenabhängigen Beginn im April und ihrem Ende im Juli, macht die Wolfsmilch so attraktiv.
Die lange Blütezeit von bis zu drei Monaten, mit dem sortenabhängigen Beginn im April und ihrem Ende im Juli, macht die Wolfsmilch so attraktiv.

Blüte

April bis Juli

Höhe

20 bis 120 cm

Standort

Sonnig bis halbschattig

Euphorbia amygdaloides robbiae
Euphorbia amygdaloides robbiae
Euphorbia amygdaloides 'Purpurea'
Euphorbia amygdaloides 'Purpurea'
Euphorbia martinii
Euphorbia martinii
Die Blütenfarbe variiert von gelbgrün über gelb bis orange.
Die Blütenfarbe variiert von gelbgrün über gelb bis orange.
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