Den Garten oder auch nur einzelne Pflanzen zu bewässern kann zeitlich und finanziell aufwendig sein. Die günstigste Bewässerung liefert nach wie vor Petrus frei Haus. Aus persönlicher Sicht empfinden wir dieses Geschenk manchmal als zu gross oder als zu klein. Beim Letzteren hilft nur ein zusätzliches Bewässern, damit die Pflanzen optimal gedeihen. Worauf muss dabei geachtet werden? Hier ein paar Tipps.
Es gibt verschieden Möglichkeiten, die das Bewässern auch während Trockenperioden nicht nötig machen oder zumindest stark reduzieren können.
Als erster Punkt muss sicher die Bodenbeschaffenheit erwähnt werden. Sandige, leichte Böden können das Regenwasser schlecht speichern. Damit ist der Vorrat für Trockenperioden klein. Mit lehmhaltiger Erde kann eine Verbesserung erzielt werden. Auch regelmässige Kompostgaben verbessern solche Böden langsam aber stetig.
Eine bewachsene Erdoberfläche erhöht das Wasserspeichervermögen, reduziert die Verdunstung, verbessert die Bodenstruktur und sieht erst noch besser aus. Das Gleiche kann mit dem Mulchen der Beete und Rabatten erreicht werden.
Nach einem starken Regen verliert die Erdoberfläche die krümelige Struktur. Vielmals gleicht sie dann einem Deckel. Während der anschliessenden Austrocknung bilden sich feine und auch grössere Risse, die weit ins Erdreich reichen können. Durch diese Risse verdunstet viel Wasser und steht der Pflanze nicht zur Verfügung. Gleichzeitig wird die Bodenkapillarität ausser Betrieb gesetzt. Sie ist sehr wichtig, weil durch diese natürliche «Einrichtung» stetig Wasser aus tieferen in obere Schichten transportiert wird, wo es den Pflanzenwurzeln dann zur Verfügung steht. Das funktioniert aber nur, wenn die Erdoberfläche keinen festen Deckel bildet und auch keine Risse hat. Darum ist ein regelmässiges Hacken der obersten Bodenschicht sehr wichtig. Damit erreichen Sie zwei Ziele auf einmal: Die Verdunstung wird stark eingeschränkt und die Bodenkapillarität funktioniert wieder.
Sie möchten das ganze Jahr nie bewässern müssen, aber dennoch einen interessanten Garten besitzen? Auch dafür gibt es eine Lösung! Verwenden Sie einfach trockenheitsliebende Pflanzen. Besonders für sonnige Lagen gibt es eine grosse Auswahl an winterharten Pflanzen, die dekorativ sind und vielmals auch intensiv blühen. Im «Hauenstein Pflanzenbuch» finden Sie unter dem Kapitel «Pflanzenverwendung» in der Rubrik «Pflanzen für vollsonnige, trockene und heisse Lagen» konkrete Vorschläge. Weitere Informationen erfahren Sie auch in den Artikeln zu Trockenkünstlern für den Garten und Pflanzen für trockene Standorte.
«Was kann ich falsch machen beim Bewässern? Das ist doch nicht so schwierig?» Vielleicht haben Sie sich diese Fragen auch gestellt, als Sie den Titel gelesen haben. Sie haben recht: schwierig ist es nicht! Trotzdem können die folgenden Tipps die Arbeit erleichtern helfen, die Bedingungen für die Pflanzen optimieren und erst noch die Umwelt und den Geldbeutel schonen.
Abends oder morgens, wann ist die beste Zeit zum Giessen? Für die Pflanzen ist der Abend die bessere Zeit, weil das Wasser während der kühlen Nacht aufgenommen werden kann. Ungünstig ist das Giessen bei heisser Sonne, weil sogleich viel verdunstet und empfindliche Kulturen wie Gurken, Melonen und Paprika den Temperaturunterschied schlecht vertragen. Nachteilig ist, dass bei einer Abendbewässerung auch die Schnecken besser leben.
Sinnvoll ist es, weniger häufig zu giessen, dafür aber jeweils ausgiebig. Giessen Sie lieber ein- bis zweimal pro Woche gründlich mit 20 Litern Wasser pro Quadratmeter als täglich und nur oberflächlich. Wichtig ist, dass das ganze Erdreich nass wird. Damit können alle Wurzeln Wasser aufnehmen und nicht nur die in den obersten Schichten. Als angenehmer Nebeneffekt bei dieser «Taktik» sind die Wurzeln gezwungen, tiefer ins Erdreich hinein zu wachsen, weil sie die Feuchtigkeit nicht nur in den obersten Schichten finden. Damit werden sie widerstandsfähiger und halten Trockenheiten besser aus. Eine Ausnahme gilt bei frisch gepflanzten Setzlingen oder Ansaaten. Dort sind die Wurzeln erst in den obersten paar Zentimetern der Erde und diese Zone trocknet selbstverständlich schnell aus.
Giessen Sie das Wasser mit einer weichen Brause gezielt an die Basis der einzelnen Pflanzen und überbrausen Sie nicht alles flächig. Das spart Wasser, hält das Unkraut zurück, erschwert den Schnecken das Leben und der Boden bleibt locker, weil er nicht verschlämmt. Zusätzlich können sich weniger Schadpilze (Mehltau usw.) entwickeln, weil die Blätter nicht nass werden. Das Gleiche kann erreicht werden, wenn ein Blumentopf (Durchmesser ca. 15 cm oder mehr) aufrecht neben der Pflanze eingegraben wird. Das Wasser giessen Sie dann direkt in den leeren Topf. Durch die Löcher im Boden versickert es langsam in den Wurzelraum der Pflanze. Bewährt hat sich diese Methode besonders bei Tomaten, Gurken und Paprika.
Wasser sparen lässt sich auch mit einer Regentonne oder einem Regenfass, welche das Regenwasser vom Dach auffängt. Regenwasser ist nicht kalkhaltig und damit besser für viele Pflanzen. Auch ist es in der Regel wärmer als Wasser aus der Leitung.
Auch im Haushalt kann Wasser gespart werden. Wenig verschmutztes Wasser, z.B. beim Salat waschen, kann aufgefangen werden und später im Garten verwendet werden. Auch ungebrauchtes Wasser, z.B. bis das warme Wasser kommt in der Dusche und Küche, kann aufgefangen werden und sinnvoll gebraucht werden.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Pflanzen zu bewässern. Am Meisten verbreitet ist sicher die altbekannte Giesskanne. Für flächige Bewässerungen eignen sich Regner («Wassersprenger»). Es gibt sie in vielen Variationen vom Minigerät bis zum Grossregner. Auch Rieselschläuche sind im Einsatz. Eine sehr wassersparende Einrichtung ist die Tröpfchenbewässerung, welche das Wasser gezielt direkt an die gewünschten Stellen abgibt.
Alle diese Hilfsmittel finden Sie in den Hauenstein Gartencentern. Dort erhalten Sie auch eine gezielte Beratung, die auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. Genaueres über richtiges Giessen im Garten finden Sie anschaulich und detailliert im diesem Video.