Einen schönen Garten zu besitzen erfüllt den Hobbygärtner mit Freude und Genugtuung. Doch manchmal bleibt für das Geniessen fast keine Zeit mehr, weil die Gartenarbeit zuviel Zeit in Anspruch nimmt und auch körperlich anstrengend ist. Doch es gibt Wege, wie Sie einen Arbeits-Garten in einen Geniesser-Garten umwandeln können.
Vielleicht glauben Sie jetzt, dass ein Geniesser-Garten nur mit viel Geld erreicht werden kann, indem ein Profigärtner alle Arbeiten übernimmt. Das ist eine Möglichkeit, muss aber nicht grundsätzlich teuer sein. Gute Gartenbau-Unternehmen bieten in der heutigen Zeit einen gestuften Pflegeplan an, der individuell auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse zugeschnitten ist. D.h. Sie bestimmen, wie oft und für welche Arbeiten Sie den Profi-Gärtner beanspruchen möchten. So macht es vielleicht Sinn, dass Sie körperlich schwere oder schwierige Arbeiten vergeben, leichtere aber selber erledigen.
Eine andere Möglichkeit besteht im Konzept "Lazy Gardening". Das ist ein Gartenkonzept für Geniesser, welches Ihre Zeit und zugleich den Geldbeutel schont. Es baut auf der Philosophie auf, dass ein Garten Spass machen und nicht eine Plagerei sein soll. Kurzum, Sie sollen sich in Ihrem Garten wohl fühlen, erholen und die Natur erleben können. Dabei ist die Grösse des Gartens nicht entscheidend. Auch ein kleines Stück Land oder ein Balkon kann ein idyllisches Paradies sein.
Zum "Lazy Gardening" gehört in erster Linie die innere Einstellung. Diese sagt mir: "Ich darf meinen Garten geniessen!" Das ist der erste Schritt. Der zweite Schritt besteht darin, dass ich mir überlege, wie ich mir zukünftig viel (unnötige) Arbeit ersparen kann. Unter anderem liegt ein grosses Problem bei der Wahl der Pflanzen. Eine Beratung durch den Fachmann/-frau, z.B. in unseren Gartencentern oder durch ein Gartenbau-Unternehmen hilft über Unsicherheiten hinweg. Auch praxisbezogene Literatur, z.B. "Hauenstein's Pflanzenbuch" oder diverse Artikel auf unserer Homepage unterstützen Sie bei der Planung und bei der Auswahl.
Klare und realistische Vorstellungen über den künftigen Garten ist die Grundvoraussetzung, damit sich das "Projekt" in die richtige Richtung entwickelt. Hier werden die wichtigen Weichen gestellt. Dazu ein Beispiel zum besseren Verständnis:
"Ich habe eine grosse Birke (Betula) in meinem Garten, welche mein ganzer Stolz ist. Um den Stamm herum möchte ich ein ca. 5 m² grosses Rosenbeet mit der Rosensorte XYZ pflanzen."
Hier sind die Probleme und damit auch viel Arbeit bereits vorprogrammiert. Im Wurzelbereich von einer grossen Birke wachsen nur wenige Pflanzen befriedigend, weil der Baum in verschiedener Hinsicht eine sehr grosse Konkurrenz ist (Wasser, Nährstoff, Licht, Wurzeldruck). Die Rosen hätten ein schweres Leben, würden sich schlecht entwickeln und von Pilzkrankheiten befallen werden. Dazu kommt, dass die Rose XYZ nicht zu den robusten Sorten zählt. Für Sie würde das bedeuten, dass Sie immer wieder wässern, düngen und Pflanzenschutzmittel spritzen müssten und dennoch kein befriedigendes Resultat erreichen. Wahrlich keine guten Voraussetzungen um den Garten geniessen zu können. Doch es geht auch anders.
Die folgenden Vorschläge lassen die Gartenarbeit nicht hundertprozentig verschwinden. Sie helfen aber mit, dass sie sich stark reduziert und vereinfacht. Ganz ohne Arbeit lässt sich kein Garten aufrecht erhalten. sie müssen sich darüber bewusst sein, dass ein Garten immer mehr oder weniger ein von Menschenhand geschaffenes Gebilde ist. Wir können wohl die Natur mitberücksichtigen, trotzdem geht sie manchmal ihren eigenen, für uns überraschenden Weg. Und das ist auch gut so.
Wenn Sie nur schon einen Teil dieser Tipps umsetzen, dann reduziert sich die Gartenarbeit auf ein Minimum und Sie können Ihren Garten vermehrt geniessen. Denn es stimmt nicht, dass nur harte Arbeit einen Garten schön macht und Befriedigung bringt.