Efeu ist im Garten sowie auf dem Balkon und der Terrasse eine sehr dankbare und beliebte Kletter- und Bodendeckerpflanze. Das immergrüne, anspruchslose und dekorative Gehölz ist sehr vielseitig verwendbar. Vor allem in der kalten und laublosen Jahreszeit bietet der mit Hilfe von Haftwurzeln kletternde Efeu mit seiner immergrünen Belaubung Sichtschutz, verschönert Hauswände und Mauern oder bedeckt den kahlen Boden mit kräftig grünen oder panaschierten Blättern.
Auch zu dekorativen Zwecken wird Efeu gerne verwendet. Mit viel Kreativität lassen sich schöne Blumengestecke, aber auch Tischdekorationen und Haustürschmuck zusammenstellen.
Der Efeu (Hedera) ist eine Pflanzengattung aus der Familie der Araliengewächse (Araliaceae). Die in Mitteleuropa mit Abstand bekannteste, heimische Art ist der Gewöhnliche Efeu (Hedera helix). Die Gattung umfasst, je nach Zuordnung, 6 bis 15 Arten, die in Europa, Nordafrika und Ostasien beheimatet sind.
Efeu kann 400 bis 500, vermutlich sogar bis zu 1'000 Jahre alt werden.
Der Gattungsname leitet sich von dem griechischen Wort „hedra“ (= sitzen) ab und bezieht sich auf die Hafteigenschaften des Efeus.
Der Efeu ist ein kletterndes Lianengewächs. Der Haupttrieb der Pflanze kriecht an Mauern und Bäumen hoch und klammert sich mit Haftwurzeln fest. Diese Eigenschaften des Rankens und Umschlingens sind der Grund dafür, dass der Efeu häufig mit Liebe und Freundschaft in Verbindung gebracht wird.
Auf Arabisch bedeutet das Wort „hcischc“ Liebe und ist abgeleitet aus „iscloqua“, dem arabischen Wort für Efeu.
Der Efeu ist ein immergrünes, kriechendes oder mit Haftwurzeln kletterndes Gehölz, das sehr anspruchslos ist. Die wechselständigen und gestielten Laubblätter sind, je nach Art und Sorte, von grüner oder panaschierter Farbe. Nach etwa zehn Jahren erreicht der Efeu die Altersform, die an ganz eigenen Blättern zu erkennen ist. Die Blätter sind dann nicht mehr gezackt, sondern nur schwach gelappt. An derselben Pflanze können beide Arten Blätter vorkommen (Jugend- und Altersform). Auch verlegt dann der Efeu sein Wachstum auf die Bildung von Büten und Früchten. Es gibt nur wenige Pflanzen, bei denen die Altersform so ausgeprägt anderes ist. Die Altersform des Efeus kann auch strauchartig kultiviert werden. Wir führen verschieden Sorten im Angebot.
An genug belichteten Standorten beginnt der Efeu im September bis Oktober in grünlich gelben Dolden zu blühen. Das geschieht aber nur bei der Altersform. Die Jugendform blüht nicht. Der Nektar ist beim Efeu nicht das einzige Lockmittel für die Blütengäste. Die Blüten strömen auch einen für uns leicht unangenehmen, fauligen, leicht süsslichen Geruch aus, der neben den gängigsten Insekten besonders Aasfliegen anzieht. Man bezeichnet solche Blüten als „Ekelblüten“. Nichtsdestotrotz ist die Blüte in ihrem Anblick sehr schön. Sie sind für Bienen, Hummeln und andere Insekten eine wichtige Nahrungsquelle in dieser nahrungsarmen Zeit. Darum wird der Efeu auch als Nahrungstankstelle bezeichnet.
Nach der Blüte entwickeln sich schwarze, etwa erbsengrosse Beeren. Diese helfen vor allem Amseln, Gartenrotschwanz und Rotkehlchen über die kalte Jahreszeit hinweg. Die Samen werden nach dem Verzehr wieder ausgeschieden und sorgen so für eine natürliche Verbreitung.
Der Efeu liebt einen humusreichen, lockeren und nährstoffreichen Boden an sonnigen bis schattigen Lagen. Besonders hervorzuheben ist seine Schattenverträglichkeit und sein Vermögen, dem Wurzeldruck von Bäumen standzuhalten.
Efeu ist dekorativ und sehr vielseitig verwendbar. Er kann flächendeckend als Vor- oder Unterpflanzung von Bäumen und Strauchgürteln oder in Gefässen mit Stauden oder Wechselflor arrangiert eingesetzt werden. Oft wird Efeu auch bei Grabbepflanzungen verwendet, was auch schon zur Zeit der Ägypter und Griechen gemacht wurde.
Als Sichtschutz kann das Gehölz in Kisten gepflanzt mit berankten Wänden eingesetzt werden. Je nach Möglichkeiten der Einsicht in den Garten oder auf den Sitzplatz kann der in Kisten gepflanzte, mobile Sichtschutz umplatziert werden.
Mit Efeu können auch Mauern, Fassaden und Lauben begrünt werden. Häufig beobachtet man, dass Efeu gerne an Wänden und Bäumen empor klettert. Wichtig zu wissen ist, dass Fassaden mit einem intakten Putz vom heraufkletternden Efeu nicht beschädigt werden. Die Haftwurzeln des Efeus dienen nur zum Festklammern. Sie nehmen keine Nahrung oder Wasser auf.
Der Efeu wächst, wo vorhanden, vielmals ins Dunkel. Um Schäden am Mauerwerk zu vermeiden sind Wände, die mit Schindeln, Schiefer etc. verblendet sind, zur Efeuberankung nicht geeignet.
Der Efeu ist eine sehr anspruchslose und schnittverträgliche Pflanze. Falls Schnittmassnahmen nötig sind, empfiehlt es sich, diese im Frühjahr auszuführen. Sie können aber auch durch das ganze Jahr gemacht werden.
Schon die alten Ägypter und Griechen verehrten den Efeu als Symbol der Unvergänglichkeit, Jugend und Kraft. Sowohl der griechische Gott des Weins „Dionysos“ wie auch „Osiris“, der altägyptische Gott des Totenreiches, wurde mit einem Efeukult verehrt. Die ersten Christen betteten ihre Toten auf immergrüne Efeublätter.
„Dionysos“ trägt eine Efeukrone und hält den mit Efeu und Weinlaub umwundenen Thyrsusstab in der Hand. Dieser Stab, mit dem Blitz und Donner in Verbindung gebracht wurden, galt als die siegreiche Waffe der Götter. Die Darstellung des efeubekränzten Bacchus kann somit als das Symbol des Sieges oder der Prophezeiung verstanden werden.
Beständige Liebe und Treue sind die Attribute, die man dem Efeu zuschreibt. Einige Organisationen, darunter auch die Republikanische Partei Italiens, haben den Efeu zu ihrem Symbol gemacht.
Efeu gilt als eine der ältesten Heilpflanzen überhaupt. Die Pflanze enthält Gerbstoffe, Saponine, organische Säuren und Jod. Medizinisch verwendet werden nur die getrockneten Blätter von nicht blühenden Zweigen. Die Wirkstoffe beeinflussen die Durchlässigkeit der Blutgefässe und somit auch die Herztätigkeit. Ausserdem besitzen sie eine schleimlösende und auf die Bronchien eine krampflösende Wirkung. Die Wirkstoffe von Efeu sind oft in den Präparaten zur Behandlung von Entzündungen der Atemwege, reiz- und krampfartigem Husten sowie von Lungenerkrankungen enthalten.
In der Homöopathie wird Efeu bei Bronchialasthma, Gallenerkrankungen und Schilddrüsenüberfunktion regelmässig eingesetzt.
Für den Mensch ist der Efeu giftig und sollte nicht gegessen werden.
Die in dem Artikel beschriebene Pflanze können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.
immergrün
September bis Oktober
Sonnig bis schattig