Fuchsien sind ausgesprochen beliebte Kübelpflanzen für Terrassen und Balkone, aber leider nicht winterhart. Daneben gibt es auch winterharte Fuchsien, auch Freilandfuchsien genannt. Beide erregen grosses Aufsehen durch ihre interessant geformten Blüten, die häufig an elegante, schmal geschnittene Glockenröcke erinnern.
Vor allem dem Herbst verleihen die Freilandfuchsien eine besondere Note. Denn wenn die anderen Herbstblüher schon verblüht sind, blühen die Freilandfuchsien unbeirrt bis zum ersten stärkeren Frost weiter. Für den Gartenliebhaber haben Freilandfuchsien einige überzeugende Vorteile, die eine häufigere Verwendung rechtfertigen.
Die Fuchsien (Fuchsia) sind eine artenreiche Gattung in der Familie der Nachtkerzengewächse (Onagraceae). Heute sind etwa 100 Arten bekannt, von denen die meisten aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas stammen. Einige wenige Arten kommen auf Tahiti und in Neuseeland vor.
Auch die Vorfahren der Freilandfuchsie (Fuchsia magellanica / Fuchsia Hybriden) kommen aus Südamerika (Süd- bis Zentral-Anden, Patagonien) und können in ihrer Heimat bis 300 cm grosse Sträucher bilden.
In Europa sind Fuchsien seit dem frühen 18. Jahrhundert bekannt. Im 19. Jahrhundert wurden sie zu einer begehrten Zierpflanze. Das bezieht sich vor allem auf die nicht winterharten Fuchsien. Auch heute noch werden sie nördlich der Alpen häufig als Kübel- und Balkonpflanzen gepflegt. Die winterharte Freilandfuchsie ist noch nicht so verbreitet, wird aber beim Hobbygärtner wie auch beim Profi immer beliebter.
Freilandfuchsien sind mehrjährige, verholzende, in raueren Gegenden auch nur staudig wachsende Pflanzen. Die Lebensdauer der Pflanze ist nicht wie bei vielen Stauden begrenzt, sondern sie werden bei guten Bedingungen je älter desto schöner. Die Freilandfuchsie ist also sehr langlebig und als lang blühende Staude bekannt. Sie bildet während der Jahreszeit Blüten, also von Anfang Juli bis zum ersten Frost. Viele Sorten machen in heissen, trockenen Sommerwochen eine Art "Blühpause" (reduzierte Blütenbildung), blühen dann aber ab Ende Sommer bis Ende Herbst umso reicher.
Das Farbenspektrum geht von rot über weiss, bis zur Zweifarbigkeit, z.B. rot-weiss, rot-violett. Die Laubblätter sind mehrheitlich elliptisch, lang gestielt und weisen einen schwach bis mittel gezahnten Blattrand auf. Die vierzähligen Blüten der Freilandfuchsien hängen an relativ langen Blütenstielen. Ihre charakteristischen Stempel und Staubgefässe ragen weit aus der Blütenkrone heraus. Die Freilandfuchsie kann je nach Sorte 50 bis 100 cm gross werden.
Freilandfuchsien gedeihen bei uns gut auf humosem und nährstoffreichem Boden. Sie sind keine Schattenpflanzen, wie vielfach angenommen wird. Idealerweise werden die Freilandfuchsien im warmen Halbschatten gepflanzt. Die Lage sollte warm sein, damit der Austrieb im Frühjahr früh erfolgt und die Pflanzen zügig wachsen können. Je früher sich die Pflanzen entwickeln, umso früher und länger blühen sie. Die Freilandfuchsien ertragen volle Sonne, wenn sie genügend Bodenfeuchtigkeit haben. Allerdings sollte die Lage nicht brennend heiss sein, und eher feuchte Luft ist von Vorteil. Ein Standort, wo die Pflanze einige Stunden Sonne erhält, aber im Sommer in den heissen Mittags- und Nachmittagsstunden von einem Baum beschattet wird, ist zu empfehlen.
Freilandfuchsien, welche im Garten ausgepflanzt wachsen, ertragen normale Winter in Mitteleuropa gut. Allerdings empfiehlt es sich, insbesondere in den ersten Jahren, den Boden zum Beispiel mit einer Mulchschicht (Laub, Kompost usw.) abzudecken. Der Mulch oder das Laub hält die Intensität und Tiefe des eindringenden Frostes in Grenzen und bewirkt meist ein früheres und stärkeres Austreiben, weil die Pflanze in den kalten Wintermonaten weniger tief zurück friert.
Bei Berücksichtigung der Standortansprüche können die Freilandfuchsien vielseitig verwendet werden, sei es als Solitär zwischen niederen Pflanzen, in Kombination mit farblich abgestimmten Stauden und Sträuchern, als kleine Hecke oder sogar als grössere Gruppe, im natürlich gestalteten Garten.
Blühen die meisten Halbschatten-Stauden vom Frühling bis Sommer, können Freilandfuchsien die Lücke mit kräftigen Farben vom Spätsommer bis Spätherbst schliessen.
Da sich Freilandfuchsien aus unter dem Boden liegenden Triebteilen erneuern, empfiehlt es sich, sie tief zu pflanzen. Dabei dürfen die untersten Triebe einige Zentimeter in lockerem Boden liegen.
Während der Wachstumsperiode im Sommer sind die Freilandfuchsien bei Trockenheit reichlich zu giessen. Der Boden darf niemals völlig austrocknen. Wenn die Pflanze ihre Blüten fallen lässt, dann leidet sie an Wassermangel.
Damit Freilandfuchsien schön buschig bleiben, werden sie erst im Frühjahr, wenn die ersten Blätter erscheinen, stark zurückgeschnitten. Das kann sogar bis ganz auf den Boden sein. Sie treiben nachher sehr willig aus der Basis wieder aus.
Ein erfolgreiches Überwintern der im Garten ausgepflanzten Freilandfuchsie hängt vor allem von zwei Punkten ab. Erstens muss die Sorte wirklich gut winterhart sein. Als Zweites sollte die Pflanze einen genügend grossen Wurzelstock besitzen, aus dem sie sich im Frühjahr gut regenerieren kann. Deshalb empfiehlt es sich im Allgemeinen, nicht zu junge Pflanzen zu setzen. Sicher ist es, wenn die verwendete Pflanze schon etwa ein Jahr alt ist.
Über die Verwendung sowie das Sortiment geeigneter Sorten und Standorte geben Ihnen die Hauenstein Gartencenter gerne Auskunft.
Anfang Juli bis zum ersten Frost
50 bis 100 cm
Halbschattig und warm