Kornelkirsche, Tierlibaum – Cornus mas

Eigentlich müsste dieser Grossstrauch in aller Munde sein, bei so viel Talent, guten Eigenschaften und tollem Aussehen! Im zeitigen Frühling kann er nicht übersehen werden, wenn er noch vor dem Blattaustrieb mit goldgelben Blüten übersät ist und einen leichten Honigduft verströmt. Ohne je geschnitten zu werden, entwickelt sich dieses Gehölz zu einem wunderbaren Solitär mit einem lockeren und doch kompakten, unverwechselbaren Wuchs. Kaum ein anderes Gehölz lässt sich so vielfältig verwenden wie der Tierlibaum!

Cornus mas 'Aurea' Foto © PlantaPro
Cornus mas 'Aurea' Foto © PlantaPro

Die essbaren Früchte werden nicht nur von uns Menschen genutzt und geschätzt, sondern auch von Vögeln und Insekten. Könnten diese mitbestimmen was in unseren Gärten wächst und gedeiht, es wären unter Garantie viele Kornelkirschen dabei. Die Pflanze zählt im Frühling mit zu den wichtigsten Nährgehölzen für Honig- und Wildbienen. Die im Spätsommer heranreifenden Früchte werden zudem von Vögeln überaus geschätzt.

Herkunft

Der botanische Name Cornus mas lässt sich aus dem Lateinischen ableiten. «Cornu» steht für «hart wie Horn» und der Artname «mas» bedeutet männlich, zusammengesetzt lässt sich Cornus mas mit «männlicher Hornstrauch» übersetzen. Dies kommt nicht von ungefähr, denn sein Holz ist so hart und schwer, dass es im Wasser nicht schwimmt, sondern untergeht! So wurde früher das Holz für Werkzeugstiele und Spazierstöcke verwendet.
Die Kornelkirsche ist ein einheimischer Grossstrauch oder kleiner Baum. An warmen, sonnigen Waldrändern, in lichten Hecken und Gebüschen ist er bei uns anzutreffen.
Früher war die Kornelkirsche eine vielverwendete Frucht, aus der Speisen und Getränke hergestellt wurden. Der Strauch wurde im Mittelalter bereits nachweislich in Klöstern kultiviert. Schon die berühmte Klosterfrau Hildegard von Bingen (1098 – 1179) kannte die Kornelkirsche und empfahl diese gegen Gicht und für den Magen. Gelegentlich sind die Pflanzen auch aus den Kulturen verwildert, so dass sie ein grösseres Verbreitungsgebiet gefunden haben. In unseren Breiten ist die Verwendung der Früchte bis zurück in die Jungsteinzeit und Bronzezeit durch verschiedene Funde der «Kirschensteine» in der Nähe von Pfahlbausiedlungen belegt.

Aussehen

Der Wuchs ist breit und aufrecht, die Höhe beträgt im Alter 4–5 m. Die goldgelben Blüten erscheinen je nach Witterungsverlauf im Februar bis April, in kleinen zahlreichen Dolden am nackten Holz. Die Blütenknospen bilden sich schon im Herbst und sind mit ihrer kugeligen Form gut erkennbar. Die Blattknospen dagegen sind länglich geformt und unterscheiden sich so gut von den Blütenknospen. Die dunkelgrünen Blätter sind eiförmig, ganzrandig und bis zu 8 cm lang. Im Spätsommer, August bis September, reifen die schönen, dunkelroten Früchte heran. Diese haben einen tollen Glanz und die Grösse von Kirschen. Die Früchte sind essbar und verfügen über einen angenehmen süss-säuerlichen Geschmack. Sie sind ausserdem reich an Vitamin C.

Standort und Ansprüche

Hat dieser einheimische Strauch einen Platz an der Sonne und einen normalen, durchlässigen Gartenboden, dann ist er ein sehr angenehmer und pflegeleichter Zeitgenosse. Er wächst aber auch im Halbschatten. Die Anzahl und die Grösse der Blüten werden dann aber kleiner ausfallen.
Die Kornelkische ist sehr gesund, Krankheiten sind praktisch unbekannt.
Die Pflanze sollte nicht geschnitten werden, ausser bei der Verwendung als formierte Hecken. Der Tierlibaum ist sehr langlebig.

Verwendung

Als einheimisches Gehölz ist die Kornelkirsche eine perfekte Wahl für den Naturgarten. Aber auch in anderen Gärten ist dieser Strauch eine vorzügliche Besetzung und ideal als Solitärgehölz geeignet. Stimmungsvolle Partner während der Blüte sind Unterpflanzungen mit Krokus (Crocus) oder mit Schneeglöckchen (Galanthus).
Vor allem zur Blütezeit im Frühling ist er eine Bereicherung für jeden Garten, ob freistehend gepflanzt oder in der Verwendung als Hecke. Gerade hierbei entpuppt sich die Kornelkirsche als Multitalent. Die Pflanze eignet sich einerseits für frei wachsende, gemischte Blütensträucherhecken oder in lockerer Kombination mit anderen einheimischen Sträuchern als Wildhecke. Anderseits lässt sich die Kornelkirsche auch sehr gut als klassische Heckenpflanze verwenden, die regelmässig geschnitten wird. Besonders im Frühling während der Blütezeit bilden solche Hecken einen Blickfang der Extraklasse!
Es gibt die Kornelkirsche auch als Alleebaum. Dank ihrem eher kleinen Kronendurchmesser (bis 2 Meter), eignet sie sich besonders gut für kleinere Gärten.
Der Tierlibaum hat ein sehr feines, verzweigtes Wurzelwerk und ist damit ideal zur Bodenbefestigung an Böschungen geeignet.
Wird die Kornelkirsche als Wildfrucht angepflanzt um Gelee, Konfitüre, Kompott, Saft und Likör herzustellen, sollte die Sorte 'Jolico' verwendet werden. Diese Sorte zeichnet sich durch grössere Früchte aus, was die Ernte sehr erleichtert. Ansonsten unterscheidet sich 'Jolico' nicht von der «normalen» Kornelkirsche.

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Cornus mas 'Aurea' Foto © PlantaPro
Cornus mas 'Aurea' Foto © PlantaPro

Blüte

Goldgelb

Höhe

Im Alter 4 bis 5 m

Standort

Sonnig bis halbschattig

Cornus mas
Cornus mas
Früchte des Cornus mas 'Kasanlaker'
Früchte des Cornus mas 'Kasanlaker'
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