Verschiedene Gehölze wachsen in der Baumschule nicht in Töpfen (Container), sondern auf dem Feld (Freiland). Sie werden teilweise mit nackten Wurzeln verpflanzt oder aber mit einem Erdballen. In diesem Artikel werden die Vorteile und Nachteile und das richtige Pflanzen von Gehölzen mit Erdballen beschrieben.
Bei Gehölzen aus dem Freiland überwiegen die Vorteile. Im Vergleich zu Gehölzen, welche im Töpfen gewachsen sind, sind folgende Pluspunkte zu erwähnen:
Folgende Nachteile können bestehen:
Das Pflanzen von Gehölzen mit Erdballen ist grundsätzlich gleich wie bei Pflanzen, welche im Topf gewachsen sind. Auch hier gilt: Lieber etwas zu hoch pflanzen als zu tief! Das heisst, dass die Oberkante des Erdballens auf der gleichen Höhe liegen sollte wie die Umgebung.
Damit der Erdballen als Ganzes hält, das heisst keine Risse bekommt oder gar auseinander fällt, wird er bei uns in der Baumschule mit einem Jutetuch eingepackt. Grössere Erdballen werden zusätzlich mit einem Maschendraht stabilisiert. Beides, das Jutetuch und der Maschendraht werden immer direkt mitgepflanzt. Sie dürfen nie entfernt werden. Die Gründe sind darin zu finden, dass das Jutetuch wie auch der Maschendraht ihre Funktion während dem Pflanzen und auch während der Anwachszeit weiterhin erfüllen müssen. Ein gerissener Erballen oder gar ein auseinander gebrochener sind für die Pflanze sehr negativ.
Vielleicht stört es Sie, dass Sie damit "Fremdkörper" in Ihren Garten eingraben. Da können wir Sie beruhigen. Wir verwenden nur 100% natürliche Jute, welche sich bereits im ersten Jahr zu Humus zersetzt. Auch der Maschendraht ist unbehandelt und wird in ein bis zwei Jahren verrostet sein. Eisen kommt in allen Böden vor und ist für das Pflanzenwachstum von Bedeutung.
Sollte das Jutetuch oder der Maschendraht sehr eng um den Stammansatz gebunden sein, dann können nach dem Pflanzen mit einem Messer respektive einer Drahtschere die engsten Stellen etwas gelockert werden.
Selbstverständlich müssen die fertig gepflanzten Gehölze mit kräftigen Pfählen oder Erdankern verankert werden. Der Pfahl sollte dabei schräg eingeschlagen werden, damit der Erdballen nicht tangiert wird. Die Verankerung bleibt mindestens zwei Jahre bestehen, damit sich das Gehölz gut einwachsen kann. Manchmal bekommt man den Eindruck, dass ein Gehölz auch ohne Pfahl auskommen könnte. Das ist nur bei kleinen Gehölzen möglich (bis 150 cm). Bei allen andern ist eine zusätzliche Verankerung zwingend. Würde auf diese Verankerung verzichtet, wäre das sehr nachteilig für das Anwachsen. Der Wind würde das Gehölz hin und her wiegen oder gar umwinden. Durch diese ständigen Wiegebewegungen könnte der Ballen Risse bekommen oder gar auseinander brechen. Was noch viel schwerer wiegt ist die Tatsache, dass die sich neu bildenden Wurzeln ständig wieder abgerissen oder zumindest beschädigt werden. Das zügige Anwachsen wäre gefährdet. Auch hier gilt der Grundsatz: Wenn das Wurzelwerk nicht stimmt, kann auch oberirdisch nichts Erfreuliches wachsen. Genaueres finden Sie anschaulich und detailliert im Video über die Pflanzung von Container- und Ballenpflanzen.