Die Rose ist ein attraktives Gehölz, welches uns viele Jahre mit einer reichen Blütenpracht erfreut. Voraussetzung dafür ist unter anderem ein jährlicher, korrekter Schnitt im frühen Frühjahr. Das ist keine Hexerei und kann leicht erlernt werden. Die nachfolgenden Erklärungen helfen Ihnen weiter. Ergänzend bieten wir Ihnen Rosenschnittkurse an, welche jährlich in der zweiten Winterhälfte stattfinden. Sie werden von qualifizierten Hauenstein-Fachleuten geleitet.
Mit dem regelmässigen Schnitt bestimmen wir die Anzahl Jungtriebe, respektive schaffen die Voraussetzung, dass eine genügende Anzahl Jungtriebe gebildet werden. Das ist sehr wichtig für die Vitalität der Rose bis ins hohe Alter. Ferner steuern wir massgeblich die in der Pflanze vorhandene Kraft, beeinflussen die Form und nehmen entscheidend Einfluss auf die Lebensdauer. Darum ist der korrekte Schnitt eine der wichtigsten Tätigkeiten während des ganzen Rosenjahres. Genaueres finden Sie im Video über die Rosenpflege im Sommer.
Die nachfolgenden Hinweise geben eine Schnitttechnik wieder, welche einfach ist und, nach unseren jahrzehntelangen Erfahrungen, viele Jahre Erfolg bringt. Selbstverständlich ist uns bekannt, dass auch andere Schnittmethoden existieren. Vielmals beziehen sich diese auf die Verwendung. D.h. dass z.B. eine Beetrose (Floribunda, Polyantha) als Strauch gezogen wird. In solchen Fällen wird die Rose selbstverständlich nicht so stark zurück geschnitten, oder zumindest nicht jährlich.
Der Schnitt erfolgt im frühen Frühjahr. Der Zeitpunkt ist von Gegend zu Gegend verschieden (milde oder rauhe Lagen, Föhntäler, Witterung usw.). Sobald die Knospen im unteren Bereich der Pflanze zu schwellen beginnen, ist der optimale Schnittzeitpunkt gekommen. In der Regel ist das Mitte Februar bis Mitte März. Ein zu früher Schnitt kann zur Folge haben, dass bei nachfolgend sehr tiefen Temperaturen die geschnittenen Triebe zurück frieren können.
Wildtriebe, d.h. Austriebe aus dem Wurzelstock (unterhalb der Veredlungsstelle) werden nicht abgeschnitten, sondern müssen abgerissen werden. Am besten geht das, wenn diese Stelle von der Erde freigelegt wird und der Wildtrieb nach unten abgerissen wird. Diese Massnahme sollte eigentlich laufend während des Jahres stattfinden, sobald ein Wildtrieb sichtbar wird. Je früher desto besser.
Das Schnittwerkzeug sollte in gutem Zustand sein (scharfe, robuste Schere), damit ein sauberer Schnitt (Schnittstelle) gewährleistet ist. So geht es auch für Sie einfacher und Sie schonen gleichzeitig Ihre Finger- und Handgelenke.
Als erster Schritt werden bei allen Rosenklassen überalterte und kranke Triebe, dürres Holz, sowie dünne und schwache Triebe herausgeschnitten. Dabei muss die Schnittstelle so angesetzt werden, dass keine Stummeln zurückbleiben.
Schwache Triebe, altes Holz usw. werden weggeschnitten, so dass noch 4 – 5 kräftige Haupttriebe, welche aus der Basis herauswachsen, übrigbleiben. Die kräftigsten Triebe werden auf 5 Augen (Knospen) und die übrigen auf 3 – 4 Augen zurückgeschnitten. Schwache, dünne Triebe werden bis auf 3 mm über der Anwachsstelle zurückgeschnitten (Astring). Daraus bilden sich für das Folgejahr wieder vitale Jungtriebe. Grundsätzlich sind Vergabelungen (Verzweigungen) zu vermeiden, respektive stark vergabelte Triebe sollten nach Möglichkeit ganz entfernt werden. Detaillierte und anschauliche Tips finden Sie im Video über den Schnitt von Bodendeckerrosen und Beetrosen.
Der Schnitt beschränkt sich auf das Auslichten , weil diese Rosengruppe am alten, also mehrjährigen Holz blüht. Überflüssige, alte, kahle und dürre Triebe werden mit der Schere, oder bei grösseren Durchmesser mit einer Säge, an der Basis entfernt. Schnittmassnahmen, die nicht an der Basis, sondern im oberen Teil erfolgen, fördern die Verkahlung. Es wird eine jährliche, d.h. schrittweise und regelmässige Verjüngung angestrebt, ohne die charakteristische Wuchsform zu zerstören. Detaillierte und anschauliche Tips finden Sie im Video über den Winterschnitt von Strauchrosen.
Hier kann nach dem gleichen Prinzip wie bei der Rosenklasse "Edelrosen, Beetrosen, Zwergrosen" geschnitten werden. Der einzige Unterschied liegt in der Schnitthöhe. Die starken Triebe werden um ca. die Hälfte bis ein Drittel der Länge zurückgeschnitten, weniger starke auf 4 – 5 Augen (Knospen). Eine zweite Möglichkeit besteht darin, dass die 4 – 5 stärksten Haupttriebe gar nicht geschnitten werden. Damit erreichen die Strauchrosen eine grössere Höhe und zeigen mehr ihren charakteristischen Wuchs. Bei dieser Schnittmethode müssen jährlich 1 – 2 der ältesten Triebe an der Basis weggeschnitten werden, damit die Pflanze nicht vergreist. Detaillierte und anschauliche Tips finden Sie im Video über den Winterschnitt von Strauchrosen.
Die Pflanzen dieser Rosenklasse werden als einzige im Sommer (Juli/August) geschnitten. Dabei werden sämtliche Seitentriebe, welche Blüten getragen haben, auf ca. 20 cm eingekürzt. Die kräftigen Haupttriebe werden stehen gelassen. 1 – 2 überalterte Triebe können jährlich an der Basis entfernt werden zugunsten von ebenso vielen Jungtrieben (Verjüngung).
Bei Pflanzen dieser Rosenklasse dürfen pro Jahr maximal 1 – 2 Haupttriebe ganz entfernt werden. Damit wird Platz geschaffen für 1 – 2 Jungtriebe welche die Vitalität mittel- und langfristig garantieren. Die an den Haupttrieben befindlichen Seitentriebe werden auf 4 – 5 Augen zurückgeschnitten. Detaillierte Angaben und Tips über den Winterschnitt von Kletterrosen finden Sie im Video.
Ab dem zweiten, eventuell dritten Standjahr ist eine regelmässige Verjüngung der Pflanzen durchzuführen. Alte und überzählige, sowie stark aufrecht wachsende Triebe sind wie bei Strauchrosen an der Basis zu entfernen. Die verbleibenden Triebe können je nach Bedarf respektive Verwendungszweck eingekürzt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, nur alle 3 – 5 Jahre einen starken Verjüngungsschnitt auf 3 – 5 Augen (Knospen) zu machen. Das empfiehlt sich insbesondere bei grossen Flächen. Genaueres finden Sie detailliert und anschaulich im Video über den Schnitt von Bodendeckerrosen.
Die Kronen der Stammrosen werden exakt wie die Rosen der Klasse "Edelrosen, Beetrosen, Zwergrosen" geschnitten. Einzig die Hängerosen werden, in Anlehnung der gewünschten Wirkung und ihrer Wuchseigenschaft, nur leicht in Form gebracht. Selbstverständlich werden auch bei den Hängeformen dürre und überalterte Triebe weggeschnitten.
Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.