Blumen sind wie Sonnenschein: Sie hellen das Gemüt auf und sind deshalb unverzichtbar am Krankenbett. Ein Blumenstrauss ist eine nette Geste, um "Gute Besserung" zu wünschen.
Als kleine Aufmunterung oder Mitbringsel ist jedoch nicht jeder Blumengruss beim Patienten und den Verantwortlichen des Spitals willkommen. Wer Blumen ans Krankenbett bringt, sollte bei der Wahl des Blumengrusses wissen, worauf zu achten ist.
Die medizinische Wissenschaft weiss heute, dass ein grosser Teil der Krankheiten seelische Ursachen hat. Mangel an Zuneigung und menschlichem Kontakt lassen dies deutlich werden. Die herzliche, verständnisvolle Pflege früherer Zeit ist teilweise dem Krankenhaus-Computer gewichen. Der Kranke bleibt teilweise sich selbst, seiner Einsamkeit und seinen Sorgen überlassen. Seine Gedanken und seine Augen wandern. Finden sie einen schönen Blumenstrauss, worauf sie ausruhen können, so wird sich das Denken des Patienten langsam entspannen. Er hat die Chance, zu einer inneren Ruhe zu kommen, aus der sich auch seine physischen Kräfte regenerieren können. Die Genesung geht schneller voran.
Pflanzen in Töpfen sind generell in Krankenhäusern untersagt, da in der Erde Keime und Bakterien stecken können, die im Krankenhaus grossen Schaden anrichten können. Deshalb empfiehlt es sich, keine Topfblumen, egal ob Hydrokultur oder mit Pflanzenerde gefüllt, zu schenken.
Blumensträusse sind auf verschiedenen Stationen der Spitäler erlaubt. Jedoch sollte man darauf achten, keine stark duftenden Blumengrüsse zu verschenken. Intensiv duftende Blumen, wie zum Beispiel Hyazinthen oder Lilien können gerade in kleineren Krankenzimmern ihren starken Duft verbreiten und bei Patienten Kopfschmerzen und Schwindel auslösen. Deshalb sind sie als Geschenk nicht geeignet. Sind die Schnittblumen jedoch dezent duftend, dann sind sie als Blumengruss sehr willkommen.
Man sollte aber nicht vergessen, an eine geeignete Vase zu denken. Denn nicht überall stehen genug Wasserbehälter für die Schnittblumen zur Verfügung. Um sicher zu gehen, nimmt man am besten eine Leihgabe von zu Hause mit.
Eine Alternative zum Blumenstrauss ist ein dezentes Blumengesteck, mit dem man meistens richtig liegt. Ein Gesteck hält nicht nur lange, sondern benötigt keine Vase und kaum Pflege.
Falls sich der Patient in einer Intensivstation befindet, sollte man die Blumen erst dann bringen, wenn der Kranke auf die Pflegestation verlegt wird. In Intensivabteilungen sind jegliche Blumengrüsse verboten. Im Zweifelsfall hilft eine telefonische Vorabklärung bei den Spitalverantwortlichen.
Am Krankenbett ist sicher nicht jede Blumensorte gleichermassen geeignet. Blumen sagt man eine gewisse Symbolik nach. So ist zum Beispiel die Winteraster (Chrysanthemum) eher als Friedhofsblume bekannt und fürs Krankenbett respektive für eine Genesung sicher nicht die richtige Blumensorte.
Blumen, welche mit einem "zu" umschreibbar sind, das heisst zu stark duftend und zu farbig, sind fürs Krankenbett auch nicht geeignet.
Da sich Kranke praktisch rund um die Uhr im Krankenzimmer aufhalten, sollte man Blumen wählen, die nicht aufdringlich, sondern – wenn überhaupt – dann nur zart duften. Dies sind beispielsweise Anemonen (Anemone), Ringelblume (Calendula), Gerbera (Gerbera), Margeriten (Leucanthemum), Ranunkeln (Ranunculus), Rosen (Rosa) und Tulpen (Tulipa).
Am besten wählt man eine optimistische Blumenfarbe wie gelb, rot oder orange. Damit schenkt man gleich auch noch eine Portion Lebensfreude mit. Bei schwer kranken und betagten Menschen eignen sich weisse oder sehr dunkle Farben weniger. Wenn die Lieblingsfarbe des Patienten bekannt ist, so macht es Sinn und dem Patienten sicher Freude, wenn er einen Blumengruss in seiner bevorzugten Farbe bekommt.
Der Strauss aus dem eigenen Garten oder bei einem Floristen persönlich zusammengestellt, ist beim Patienten stets willkommen. Blumen sind immer Lebenssymbol. Werden sie selbst zusammengestellt, so ist die Symbolkraft viel intensiver. Sie bereiten dem Patienten über längere Zeit viel Freude und übermitteln ihm Kraft.
Freude bringen auch kleine Blumengestecke. Davon gibt es wahre Hingucker, von romantisch bis modern, mit wiesenhafter bis exotischer Blütenpracht. Blumensträusse der Jahreszeit angepasst sind auch immer gerne gesehen. Auch einige wenige halb erblühte Rosen sind wunderschön. Halb erblüht sollten sie sein, damit sie auch wirklich völlig in der Vase aufblühen und nicht in der Knospe welken.
Bei der Zusammenstellung von Blumensträussen und Blumengestecken sollte man auch immer die geänderte Perspektive berücksichtigen, aus der der liegende Patient die Blumen betrachtet. Das Arrangement sollte im Idealfall immer so gestaltet sein, dass die Blumen sich über den Gefässrand beugen, das heisst sich dem Betrachter zuwenden.