Frisches Gemüse ist was Feines! Vor allem dann, wenn es aus dem eigenen Garten kommt. Wer die Möglichkeit hat, Gemüse selbst anzubauen, sei es im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse, der sollte darauf nicht verzichten.
Der Anbau von veredeltem Gemüse macht noch viel mehr Spass, denn er bringt klare Vorteile mit sich: kraftvolles Wachstum, deutlicher Mehrertrag, grössere Früchte und eine bessere Qualität. Profigärtner sind seit langem begeistert vom Anbau von veredeltem Gemüse. Mit dem folgenden Artikel möchten wir Sie begeistern, in Ihrem Garten veredeltes Gemüse selber anzupflanzen.
Bei einer Gemüseveredelung wird eine robuste Unterlagenpflanze (Wurzelteil) mit einer edlen Gemüsesorte, auch Edelreis genannt, verbunden.
Die Unterlagenpflanze weist Eigenschaften auf wie starkes Wurzelwerk, kraftvolles Wachstum und Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge.
Die Gemüse-Edelsorte ist eine ertrags- und geschmacksstarke Pflanze.
Veredeltes Gemüse hat die Vorteile, dass es eine höhere Widerstandsfähigkeit sowie eine breitere Resistenzeigenschaft aufweist. Es ist auch weniger empfindlich gegen Kälte und Hitze.
Wenn der Platz im hauseigenen Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse begrenzt ist, bieten veredelte Gemüsesorten dem Hobbygärtner genau das Richtige: mehr Erträge auf gleichem Raum und auf längere Zeit, schnelleres und besseres Wachstum und grössere Früchte mit besserer Fruchtqualität.
Im Bereich Gemüseanbau werden am häufigsten Tomaten und Gurken veredelt. Es können aber auch Auberginen, Kürbisse, Peperoni, Peperoncini und Melonen veredelt werden.
Eine Gemüseveredelung funktioniert nur, wenn eine Verwandtschaft der beiden Pflanzen (Unterlage und Edelsorte) gegeben ist. Auf Tomaten als Unterlage werden neben Tomaten auch Auberginen, Peperoni und Peperoncini veredelt. Alle vier Gemüsearten gehören zur Familie der Nachtschattengewächse.
Zucker-, Wassermelonen und Gurken werden auf Kürbissen veredelt. Alle drei Gemüse-Arten gehören zur Familie der Kürbisgewächse.
Veredelte Gemüse-Setzlinge sind in den Hauenstein Gartencentern erhältlich. Sie können auch selber versuchen, mit der sogenannten Kopfveredelung Gemüse zu veredeln. Um Gemüse veredeln zu können braucht es eine Unterlage (Wurzelteil) und die Pflanze (Edelsorte), die aufgesetzt wird. Je nach Wachstum kann man die beiden Pflanzen gleichzeitig aussäen. Wächst eine Pflanze schneller, muss diese später ausgesät werden. Nach rund zwei Wochen kann man mit der Veredelung beginnen. Dazu werden beide Pflanzenteile am Stängel zu zwei Dritteln eingeritzt und zwar so, dass man sie zusammenstecken kann. Der Schnitt muss also entgegengesetzt erfolgen. Die Schnittstelle wird dann mit einer Klammer (z.B. Wäscheklammer) oder einem Band fixiert, damit die Pflanzen gut zusammenwachsen können. Idealerweise gibt man danach eine durchsichtige Plastiktüte über die Pflanze, damit die Luftfeuchtigkeit hoch bleibt. Ein Gewächshaus hat den gleichen Effekt. Die veredelte Pflanze sollte immer schön feucht gehalten werden. Rund eine Woche später kann man die Fixierung entfernen. Die überflüssigen Pflanzenteile, also von der Unterlage das Oberteil, kann man abschneiden. Dann wird der veredelte Setzling draussen im Gemüsebeet ausgepflanzt.