Die Verwendung von Staudenmischungen bietet eine einfache Möglichkeit vielgestaltige und dynamische Pflanzgemeinschaften zu schaffen. Die Mischungen sind nach dem Vorbild der Natur, aufeinander abgestimmte, wandelnde Pflanzungen. Eine Vielzahl an Farbe, Strukturen und Texturen bietet Abwechslung zu jeder Jahreszeit.
Die Mischpflanzung (Staudenmischung) ist eine gute Möglichkeit anstelle von monotonen Einheitspflanzungen, eine langlebige und attraktive Staudengemeinschaft zu etablieren. Diese vom Frühjahr bis zum Spätherbst attraktiven Kompositionen blühen in faszinierenden Farben und sogar im Winter sorgen interessante Strukturen und Fruchtstände für abwechslungsreiche Aspekte. Durch die Folge von kurz- und langlebigen Stauden entsteht Dynamik über viele Jahre hinweg. Alle Staudenkompositionen eignen sich eher für grössere Flächen (ab 10 m²) und können in Mehrfamilienhausanlagen, öffentlichen Grünanlagen und Privatgärten (Böschungen, Vorgärten, usw.) angepflanzt werden. Durch die Vielfalt an Pflanzen ist der ökologische Aspekt klar grösser, als bei einer Bepflanzung mit einer einzigen oder wenigen Arten. Aus ökologischer Sicht, lässt sich der Vorteil vor allem in der Verwendung von Stauden mit Wildstaudencharakter und in der Art und Weise der Pflege begründen. Durch eine Reduktion der Pflegeeingriffe und durch das Stehenlassen der Pflanzstruktur über das Winterhalbjahr, ergibt sich ein Vorteil für die Fauna. Bei der Bepflanzung werden die Stauden in Gerüststauden (Leitstauden), Gruppenstauden (Begleitstauden), Bodendecker, Streustauden (Pendler) und Zwiebelpflanzen unterschieden. Sie werden unter Berücksichtigung ihrer charakteristischen Wuchseigenschaften in der Fläche angeordnet. Konkret heisst das, dass Gerüststauden und Gruppenstauden eher in der Mitte und/oder im hinteren Teil der Fläche, Bodendecker eher am Rand platziert werden. Streustauden und Zwiebelpflanzen werden zum Auffüllen von Lücken verwendet. Bei einigen Staudenmischungen werden im ersten Jahr, zur schnellen Bodenabdeckung, zusätzlich einjährige Pflanzen eingesät.
Staudenmischungen gibt es für viele Standorte. Die Lichtverhältnisse sind zu berücksichtigen. Mittel- und langfristig würde eine Abweichung davon, der Entwicklung der ganzen Bepflanzung schaden und sie unter Umständen in ein Ungleichgewicht bringen.
Eine wichtige Voraussetzung ist eine gute Bodenvorbereitung. Die Erde muss frei von Wurzelunkräutern sein. Verdichtete Böden müssen sehr gut gelockert werden. Schwere Böden (Lehmböden) lassen sich mit Sand, Splitt oder feinem Kies auflockern. Dabei ist eine tiefgründige, gute Durchmischung sehr wichtig. Eine Grunddüngung mit organischem Material, wie zum Beispiel Kompost oder Hornspänen ist nur bei sehr nährstoffarmen Böden (Sandboden) zu empfehlen.
Die Pflanzung/Platzierung der Stauden erfolgt nach einem festen Schema. Das hat den Vorteil, dass sich die Stauden ihrer individuellen Wuchskraft entsprechend entwickeln können und dass sich später ein harmonisches Bild ergibt. Dabei werden die Pflanzen nach der Reihenfolge ihrer Funktion, beginnend mit den Leitstauden (Gerüststauden), ausgelegt. Wie eine Bepflanzung angelegt werden kann, zeigen folgende Schemas:
Für Beete, die von allen Seiten zu sehen sind, wird das Pflanzschema A angewendet. Pflanzschema B ist ein Beispiel, wie Beete, die an einem Zaun, eine Mauer oder eine Hecke grenzen, bepflanzt werden können.
Leitstauden (Gerüststauden): Pflanzabstand ca. 60 cm zu den benachbarten Stauden
A: einzeln in rhythmischer Anordnung über die ganze Pflanzfläche verteilt, nicht an den Rand pflanzen, Ansichtsrichtung beachten, Bild ansehen
B: einzeln, in rhythmischer Anordnung im Hintergrund, Bild ansehen
Begleitstauden (Gruppenstauden): Pflanzabstand ca. 45 cm zu den benachbarten Stauden in Gruppen von 3 – 10 Pflanzen
A und B: über die gesamte Fläche bandartig verteilen, A Bild ansehen und B Bild ansehen
Bodendecker: Pflanzabstand ca. 30 cm zu den benachbarten Stauden.
A: flächig am Rand oder in Bändern in die Pflanzung hinein verteilen, andere Pflanzen umfliessen, Bild ansehen
B: flächig im Vordergrund oder in Bändern in die Pflanzung hinein, Bild ansehen
Streupflanzen (Pendler): Sind nur bei vereinzelten Mischungen enthalten (A und B) einzeln über die ganze Pflanzung verteilen, allfällige Lücken im Innern der Pflanzung schliessen, nicht direkt an den Rand setzen, Bild ansehen und B Bild ansehen
Blumenzwiebeln (Geophyten): (A und B) in lockern Tuffs von 10 bis 100 Stück zwischen die anderen Stauden. Die Zwiebeln werden erst ausgelegt, wenn die anderen Stauden gepflanzt sind! A Bild ansehen und B Bild ansehen
Sind alle Stauden verteilt, kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Um ein optimales Wachstum zu gewährleisten, sind folgende Punkte zu beachten:
Die Pflegeintensität kann bei optimaler Bodenvorbereitung und plangemässer Umsetzung des Pflanzkonzepts stark reduziert werden. Die Pflege der Staudenmischpflanzungen erfordert gewisse Kenntnisse und Disziplin, denn entscheidend ist das zeitgerechte Eingreifen. Zum Beispiel Unkräuter ausjäten, bevor sie im Samenstadium sind. Darum empfehlen wir eine kontinuierliche Pflege. Eine Pflege in zu grossen Abständen kann zu stärkerem Unkrautdruck führen.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der wichtigsten Pflegeschritte, für erfolgreiche, langlebige und ausdauernde Staudenmischpflanzungen:
Diese verschiedenen Staudenmischungen sind von verschiedenen Forschungsanstalten entwickelt, optimiert, geprüft und in Testpflanzungen erprobt. Sie eröffnen wunderbare Möglichkeiten unsere Gärten und öffentlichen Anlagen in blühende, artenreiche Bilder zu verwandeln. Die Planungs- und Anwendungssicherheit, sowie geringe Pflegekosten durch perfekte Kombinationen überzeugen!