Der anspruchslose Rote Sonnenhut, auch Igelkopf genannt, ist eine sehr dekorative und beliebte, mehrjährige Blütenstaude mit stark auffälligen Blüten, welche gerne Schmetterlinge und andere Insekten anzieht. Als unkomplizierter Dauerblüher kann er im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse vielfältig verwendet werden. Er lässt sich gut mit anderen Stauden oder auch Ziergräsern kombinieren. Mit der inzwischen grossen Sortenvielfalt ist dem Profi- wie auch Hobbygärtner bezüglich Sortenwahl und Kombination freien Lauf gelassen.
Der Rote Sonnenhut (Echinacea purpurea), auch Roter Scheinsonnenhut oder Roter Igelkopf genannt, ist eine der bekanntesten Arzneipflanzen zur Kräftigung des Immunsystems und wurde bereits von den Indianern als Heilpflanze gegen Husten und Atemwegbeschwerden, sowie bei Verletzungen (Verbände mit Pflanzenbrei) geschätzt. Heute ist eine ganze Reihe von Produkten auf der Basis dieser Naturheilpflanze erhältlich.
Die Staude ist in Nordamerika (USA: Südosten und Mittlerer Westen) heimisch, wo sie in lichten Wäldern und Prärien wild vorkommt. Leider ist sie, wie andere Sonnenhut-Arten, an ihrem Wildstandort gefährdet.
Der Rote Sonnenhut wird auf der ganzen Welt als Arznei- und Zierpflanze angebaut und gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Er ist nah verwandt mit der Gattung Rudbeckia (Sonnenhut), zu welcher der Rote Sonnenhut früher, botanisch gesehen, auch hinzugezählt wurde.
Der aus dem Griechischen entlehnte Gattungsname Echinacea (altgriechisch «echinos») bedeutet übersetzt Igel oder Seeigel und und bezieht sich auf die braunrote, igelähnliche Blütenmitte, von der die Zungenblüten abstehen oder leicht herunterhängen.
Es besteht eine grosse Sortenvielfalt. Die Blütenstaude ist mittlerweile nicht nur in rot, sondern auch in weiss, rosa, orange, gelb und in anderen Schattierungen erhältlich. So gesehen stimmt der Name «Roter Sonnenhut» eigentlich nicht mehr ganz und kann vielleicht den Unwissenden sogar verwirren.
Die auffällig grossen Blütenköpfe, welche an einen Igel erinnern, sitzen einzeln an langen, wenig oder nur im oberen Teil verzweigten, steifen Stängeln. Am Blütenrand finden sich 3 bis 4 cm lange Zungenblüten, welche hängend, teils auch straff waagrecht stehend um den grossen Blütenkopf angeordnet sind. Die Farbe der Zungenblüten ist je nach Sorte rot, rosa, weiss, aber auch orange oder gelb.
Die Blätter sind breit, zugespitzt und fühlen sich rau an.
Die aufrechte, je nach Sorte 40 bis 100 cm hohe, winterharte Staude blüht von Juli bis September und gehört damit zu den Langblühern. Sie ist bei Bienen sehr beliebt - eine richtige Bienenweide.
Die igelartigen Samenstände sind, vor allem im Winter, bedeckt mit Schnee oder Raureif, sehr dekorativ. Sie bieten verschiedenen Vögeln zur kalten Jahreszeit eine willkommene Futterquelle.
Der rote Sonnenhut ist anspruchslos, aber dankt mit reicherer Blüte bei nährstoffreichen, durchlässigen und nicht zu trockenen Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. Zu viel Schatten reduziert die Blütenbildung.
Der ausdauernde, langlebige und winterharte Rote Sonnenhut ist eine wertvolle Schnitt- und Beetstaude. Kombinationen mit nicht bedrängenden Begleitstauden, wie zum Beispiel halbhohe Ziergräser oder Stauden, sind die beste Voraussetzung für eine lange Lebensdauer.
Als traditionelle Bauerngarten- und Medizinalpflanze der Klostergärten eignet sich die Staude ausgezeichnet in gemischten Pflanzungen mit Kräutern und auch Gemüse. Ungeordnet oder wohl geplant und farblich abgestimmt, können zum Beispiel bunte Gemüsesorten zwischen die mehrjährigen Roten Sonnenhüte und Kräuter, wie zum Beispiel Salbei (Salvia), Oregano (Origanum), Thymian (Thymus), Lavendel (Lavandula) oder Zierlauch (Allium) gepflanzt werden. Auch für naturnahe Pflanzungen in Kombination mit verschiedenen Ziergräsern, Astern (Aster), Blutweiderich (Lythrum), Eisenhut (Aconitum), Kugeldistel (Echinops), Flammenblume (Phlox), Rittersporn (Delphinium) und weiteren Stauden eignet sich der Rote Sonnenhut hervorragend.
Die Rabatte sollte allerdings eine gewisse Grösse und Grosszügigkeit aufweisen, damit der Präriecharakter der Staude gut zur Geltung kommt. Der Rote Sonnenhut ist durchaus auch als Solitärstaude verwendbar. Zum Beispiel auf dem Balkon oder der Terrasse in grösseren Töpfen gepflanzt und mit weiteren ausdauernden und winterharten Pflanzen arrangiert, ist diese Blütenstaude ein Augenschein.
Der Rote Sonnenhut ist auch eine gute Schnittstaude, vor allem der dekorative Samenstand wird gerne in einem Herbststrauss verwendet.
Da diese Blütenstaude einen relativ späten Austrieb hat, empfiehlt es sich, Frühlingsblüher, wie zum Beispiel Nieswurz (Helleborus), Tränendes Herz (Dicentra) Strahlenanemone (Anemone blanda) oder verschiedene Frühlingszwiebeln, wie Krokusse (Crocus), Narzissen (Narcissus), Tulpen (Tulipa) oder Schneeglöckchen (Galanthus) zwischen die Roten Sonnenhüte zu pflanzen.
Die Staude ist sehr gut frosthart und benötigt keinen Winterschutz. Im Frühling kann dem Roten Sonnenhut ein wenig Kompost zugefügt werden. So entwickelt er sich über Jahre prächtig und behält seine Vitalität und Blühfreudigkeit.
Die in dem Artikel beschriebene Pflanze können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.
Juli bis September
40 bis 100 cm
Sonnig bis halbschattig