In der Adventszeit sind die Weihnachtssterne überall im Angebot. Doch was ist mit dem pflegeleichten Weihnachtskaktus? Der Weihnachtskaktus ist neben dem Weihnachtsstern eine beliebte Zimmerpflanze.
Das ganze Jahr hindurch sieht der Weihnachtskaktus unscheinbar aus, bis er ab November bis im Januar seine prächtigen Blüten zeigt und an Weihnachten sogar die Gäste begeistert. Das Kaktusgewächs bringt mit seinen bunten Blüten viel Farbe in die triste Winterzeit, sei es im Wohnraum, im Wintergarten oder im Büro.
Der Weihnachtskaktus (Schlumbergera) gehört zur Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Seine natürliche Heimat befindet sich in den Regenwäldern und Gebirgsregionen Brasiliens. Dort wächst er epiphytisch. Das heisst, dass das Kakteengewächs auf anderen Pflanzen wächst. Jedoch ist der Weihnachtskaktus kein Parasit, denn er entzieht seinen Wirtspflanzen keine Nährstoffe. Er profitiert nur von der grösseren Verfügbarkeit von Licht in den Baumkronen. Inzwischen ist die Pflanze in ihrer Heimat fast ausgestorben.
Der botanische Name 'Schlumbergera' ehrt den französischen Kakteensammler und -züchter Frédéric Schlumberger (1823–1893). Die Bezeichnung 'Weihnachtskaktus' deutet auf die in unseren Breitengraden übliche Blütezeit der Pflanze hin. In Frankreich spricht man vom 'Cactus de Noel', in Spanien vom 'Cacto de Navidad', und in den USA kennt man die Pflanze unter dem Namen 'Thanksgiving Cactus'. Hingegen ist in der brasilianischen Heimat oft die Rede von der 'Flor de Maio', also von der Maiblume. Somit wird deutlich, dass der Weihnachtskaktus unterschiedliche Bezeichnungen hat, da der Zeitpunkt seiner Blüte auf der nördlichen und südlichen Halbkugel unterschiedlich ausfällt.
In unseren Breitengraden wird der Weihnachtskaktus als klassische Zimmerpflanze kultiviert, da die Pflanze bei uns nicht winterhart ist.
Das immergrüne Kakteengewächs hat eine strauchige Wuchsform und erreicht eine Wuchshöhe von 20 bis 40 cm. Ältere Pflanzen haben eine überhängende Wuchsform. Die sukkulente Pflanze ist reich verzweigt und hat zahlreiche Triebe. Charakteristisch für den Weihnachtskaktus sind die Triebe, welche aus mehreren unterschiedlich geformten, grünen Blattgliedern bestehen. Die einzelnen Glieder sind länglich bis eiförmig und abgeflacht. Trotz seiner Zugehörigkeit zu den Kakteengewächsen trägt der Weihnachtskaktus an den Trieben keine Stacheln, sondern nur feine Borsten.
Die Blüten erscheinen von November bis Januar an den Spitzen der Triebabschnitte in einer ausgeprägten Blütenröhre, die eine Länge von bis zu 10 cm erreichen kann. Diese Blütenröhre ist mit blütenblattartigen Schuppen besetzt. Ihre Farbe variiert von purpur- bis rosafarben über rot, orange, gelb bis weiss. Die Staubblätter sind zu einer kurzen Röhre verwachsen und ragen aus der Blütenröhre heraus. Die Blüten sind nicht langlebig und halten im Schnitt etwa 5 bis 7 Tage. Jedoch werden die Blüten in grossen Mengen gebildet. So hat die Blütenpracht eine fast dreimonatige Dauer. Warum blüht die Pflanze bei uns gerade im Winter? Der Weihnachtskaktus braucht für die Blütenbildung täglich mehr als 8 Stunden Dunkelheit. Die Temperatur spielt bei der Farbe der Blüte eine grosse Rolle: Neu gekaufte Pflanzen tragen oft orange oder gelbe Blüten. Steigt am neuen Standort der Pflanze die Temperatur auf über 15 Grad, kann eine orange Blütenpracht auch ins Rosa umschlagen.
Der Weihnachtskaktus bevorzugt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Auf einer Fensterbank, worunter sich ein Heizkörper befindet, ist ist er schlecht platziert. Der Wurzelballen wird dort zu stark erwärmt.
Er fühlt sich im Gefäss am wohlsten in normaler Blumen- oder Kakteenerde. Damit ist die Durchlässigkeit garantiert.
Der Weihnachtskaktus ist ideal für Innenraumbegrünungen, sei es für den Wohnraum, den Wintergarten oder das Büro. Mit dem prächtigen Blütenschmuck zur Winterzeit und dem interessanten Blattschmuck ist das Kakteengewächs ein Hingucker schlechthin.
Wegen seinen Blüten während der Weihnachtszeit wird der Weihnachtskaktus auch gerne als Teil weihnachtlicher Dekorationen verwendet.
Die herabhängenden Triebe von älteren Exemplaren bieten sich für das Begrünen von hohen Gefässen oder Blumenampeln an, wo die Triebe mit den üppigen Blüten über den Rand hängen können.
Den Sommer hindurch kann der Weihnachtskaktus nach draussen auf die Terrasse oder den Balkon gestellt werden. Kräftige Sonneneinstrahlung sollte jedoch bei der Wahl des Standortes vermieden werden. Wenn im Herbst das Gefäss wieder nach drinnen verschoben wird, muss darauf geachtet werden, dass der Temperaturunterschied zwischen aussen und innen maximal 10 Grad beträgt.
Die Pflanze wird wöchentlich wenig gegossen, so dass der Wurzelballen schön feucht ist, sich jedoch kein Wasser im Unterteller ansammelt. Welke Blätter sind ein Zeichen von zu feuchter Erde.
Es empfiehlt sich, den Weihnachtskaktus etwa alle 2 bis 3 Wochen und während der Blütenbildung mit Flüssigdünger für Kakteen zu versorgen.
Von November bis Januar blüht das Kaktusgewächs in voller Pracht. Nach der Blühphase folgt eine Ruhephase von etwa 6 Wochen. Während dieser Zeit soll die Wassergabe reduziert und das Düngen eingestellt werden. Ab dem Monat März beginnt von neuem die vegetative Wachstumsphase, in der sich neue Triebe bilden. Der Weihnachtskaktus kann jetzt wieder wie gewohnt wöchentlich gegossen werden. Die Wachstumsphase dauert bis zur erneuten Blütenbildung im Frühherbst.
Ein Rückschnitt der Pflanze ist grundsätzlich nicht nötig. Wenn die Pflanze jedoch zu gross geworden ist, können nach Bedarf nach dem Ende der Blütezeit einzelne Glieder abgetrennt werden.
Purpur- bis Rosa, Rot, Orange, Gelb und Weiss
Immergrün
Hell, ohne direkte Sonne