In fast jedem Garten sind Hecken zu finden, meist als Sichtschutz entlang der Grundstücksgrenze. Es gibt die frei gewachsenen Blütenhecken, bestehend aus verschiedenen Blütensträuchern. Diese Hecken verlangen keinen regelmässigen Schnitt, sondern nur alle paar Jahre einen Auslichtungsschnitt, damit die Sträucher nicht überaltern. Die formierten Hecken bestehen aus einer Gehölzart und müssen regelmässig geschnitten werden, um in “Form“ zu bleiben. Dabei gibt es ein paar Punkte zu beachten. Mehr über Schnitt und Pflege von Hecken finden Sie auch anschaulich und detailliert im Video.
Bei sommergrünen Laubgehölzen erfolgt der Hauptschnitt in der zweiten Winterhälfte, von Januar bis im März. Damit wird erreicht, dass die schlafenden Augen gut vorbereitet sind und es zu einem regelmässigen, zeitigen Austrieb kommt. Im Sommer sollte ein zweites Mal geschnitten werden. Der sogenannte Schnitt zu Johanni (ende Juni) gilt als besonders empfehlenswert, da dann eine kleine Wachstumspause einsetzt und die Pflanzen im Juli / August mit vermindertem Wachstum die entstandenen “Wunden“ harmonisch schliessen. Die Hecke wird optisch gut aussehen und ein weiterer Schnitt erübrigt sich.
Immergrüne Hecken können den ganzen Sommer über geschnitten werden. Vorsicht ist geboten an sehr heissen Tagen. An denen sollte nicht geschnitten werden, da die Pflanzen Schaden nehmen können. Wie bei uns Menschen kann es zu Verbrennungen kommen. Geniessen Sie an solchen Tagen Ihren Garten besser vom Liegestuhl aus!
Bei Buchsbaumhecken oder Buchskugeln und – pyramiden (Buxus) gilt die Faustregel: Schnitt in den Monaten ohne ein „R“, d.h. von Mai bis August. Gerade beim Buchs gilt: je häufiger er geschnitten wird, umso perfekter ist das Ergebnis. Bis Ende August sollten die Arbeiten abgeschlossen sein.
Hecken sind auch im Garten von grosser ökologischer Bedeutung. Viele Tiere finden dort Unterschlupf. Igel, Siebenschläfer und am Boden brütende Vögel, wie der Zaunkönig, sind nicht selten am Fuss einer dichten Hecken zu finden. Im verzweigten Geäst finden viele Vögel ideale Bedingungen für den Nestbau. Deshalb ist es wichtig, nicht zu früh mit dem Heckenschnitt zu beginnen und zu warten, bis die Jungvögel ausgeflogen sind. Es lohnt sich, die Hecke gut zu beobachten und mit zu verfolgen, wer dort alles ein und aus geht, bzw. fliegt. Diese Naturerlebnisse sind eine Bereicherung für jeden Garten und sie dürfen stolz sein, dass sich diese Tiere ihren Garten ausgesucht haben und sich dort wohl fühlen.
Eine Hecke soll gleichmässig dicht sein, ohne kahle Stellen und Löcher. Es sollten ausgeglichene Lichtverhältnisse herrschen, vor allem auch im unteren Bereich. Deshalb empfiehlt sich ein Schnitt, der im Querschnitt trapezförmig ist. Also unten breiter als oben, so gelangt genügend Licht auch an die unteren Äste.
Die am häufigsten gewählte Form ist die Trapez- Form. Doch es lassen sich auch ganz andere Formen schneiden. Sie dürfen ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die klassischen Heckenpflanzen zeichnen sich ja gerade durch eine sehr gute Schnittverträglichkeit aus. Es spielt also keine Rolle welche Form sie wählen. Sehr zu empfehlen ist unser „Hauensteins Pflanzenbuch“, dort finden sie eine übersichtliche Zusammenstellung von geeigneten Hecken –und Einfassungspflanzen und auch Ideen für die Formenwahl. Je nach Garten kann eine Hecke in eine unregelmässige, runde, organische oder wellenförmige Form geschnitten werden. Oder die Hecke wird gegliedert in verschiedene Höhen. Durchgänge in Form von Bögen sind machbar, oder man lässt einen Trieb höher wachsen und formiert diesen zu einer Kugel, oder……….die Möglichkeiten sind fast unerschöpflich!
Wenn sie eine kleine, kurze Hecke haben eignet sich eine Handheckenschere sehr gut. Bei grösseren Hecken sind elektrische Heckenscheren sinnvoll, auch werden sie vielleicht eine Leiter brauchen. Doch Vorsicht, es passieren immer wieder Unfälle. Diese lassen sich vermeiden, wenn sie den Stand der Leiter gut prüfen, das Kabel vor Schnittbeginn der Hecke entlang sorgfältig auslegen, oder sie erledigen diese Arbeit zu zweit. In unseren Garten Centern finden sie passendes Werkzeug und gute fachliche Beratung, so dass auch diese Gartenarbeit durchaus Spass machen kann. Übrigens, breitet man vor dem Schneiden ein altes Laken oder eine Plastikfolie entlang der Hecke aus, dann lässt sich das Schnittgut leichter zusammen nehmen.
Um die Hecke in der gewünschten Höhe und Breite zu halten, ist es erforderlich, jeden Schnitt möglichst nah an der vorherigen Schnitthöhe zu halten. Man schneidet also den Neuzuwachs weg. Soll die Hecke noch wachsen, wird ein Teil des Neuzuwachses stehen gelassen. Die Hainbuche (Carpinus betulus), die Eibe (Taxus baccata) und auch der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) vertragen einen starken Rückschnitt. Bei der Rottanne (Picea abies) und dem Lebensbaum (Thuja occidentalis) sollte nur im grünen Bereich geschnitten werden. Aus dem holzigen Teil werden sie nicht mehr austreiben. Beim Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus), der relativ grosse Blätter hat, lohnt sich die Arbeit mit einer Rebschere auszuführen, um so die Blätter nicht zu zerschneiden. Denn entlang den Schnittstellen können sich unschöne braune Ränder bilden.
Bei geometrischen Formen ist das Spannen von Schnüren sehr hilfreich, um eine exakte Form zu erhalten.
Die in dem Artikel beschriebenen Pflanzen können Sie in unseren Gartencentern oder direkt in unserem Pflanzenshop beziehen.