Wasser besitzt eine ganz eigene Magie, ob in der Natur oder im Garten. Unsere Blicke wandern automatisch zum Wasser und verweilen dort in einer lustvollen Entdeckungslaune und trotzdem sind das Momente der Ruhe. Es gibt kaum einen anderen Lebensraum über den es sich so vortrefflich sinnieren und philosophieren lässt.
Die Teiche in unseren Gärten unterscheiden sich von ihren natürlichen Vorbildern in einem wesentlichen Punkt. Den künstlich angelegten Wasserflächen liegen klare Gestaltungsideen und Bilder einer «intakten» Natur zugrunde. Um diese Ziele zu erreichen gibt es einiges zu beachten und zu befolgen, damit sich Flora und Fauna wohl fühlen. Genaueres über die allgemeine Teichpflege finden Sie detailliert und anschaulich im Video.
Der Winter ist die grosse Ruhepause für alle Gartenbegeisterten. Jetzt stehen andere Dinge im Vordergrund. Wer kennt es nicht, das Lied: «Leise rieselt der Schnee, still und starr ruht der See...».
Nur bei Teichen mit einem Fischbesatz muss zu Beginn des Winters bedacht werden, dass der Teich nicht total zufrieren darf. Das ist wichtig, damit die am Grunde des Teiches sich natürlich bildenden Faulgase entweichen können. Dieser Luftaustausch ist für Fische überlebensnotwendig, da sie sich in den unteren Wasserschichten in einer Winterruhe befinden. Es gibt vielfältige Möglichkeiten, ein Loch im Eis frei zu halten. Gut bewährt hat sich eine Styroporplatte, oder ein grösseres Stück Holz. Aber auch Halme von Schilf, Rohrkolben und anderen Pflanzen aus der Flachwasserzone erfüllen diesen Zweck. Diese Halme sind meistens nicht starr eingefroren, sie bewegen sich immer noch leicht und fördern so den Luftaustausch. Deshalb muss bei sehr grossen Teichen mit einem grossen Schilfvorkommen nichts unternommen werden. Sollte aber ein kleiner Teich mit Fischen doch einmal komplett zugefroren sein, so darf auf keinen Fall ein Loch mit einem Pickel oder einer Axt ins Eis gehauen werden. Durch diese Schläge entstehen Druckwellen, die für die Fische tödlich sein können. Besser ist, mit warmem Wasser ein Loch ins Eis zu schmelzen und dann ein Stück Styropor einzusetzen.
Die Tage werden wieder länger und die Natur rüstet sich für ihr jährliches Comeback. Jetzt, im zeitigen Frühjahr, müssen alle braunen und dürren Pflanzenteile zurückgeschnitten und entfernt werden. Bei älteren Teichanlagen können jetzt Pflanzen entfernt, bzw. reduziert werden, die sich zu stark ausgebreitet haben. Insbesondere gilt das für Seerosen. Eine Faustregel besagt, dass maximal ein Drittel der Wasseroberfläche mit Schwimmpflanzen und Seerosen bedeckt sein sollte, um ein natürliches Gleichgewicht zu erhalten. Auch für Ergänzungs- und Neupflanzungen ist nun ein passender Moment. Der Bepflanzung kommt eine grosse Bedeutung zu. Unterwasserpflanzen und Schwimmpflanzen entziehen dem Wasser ihre zum Wachstum benötigten Nährstoffe und beugen so einer Fadenalgenplage vor. Obwohl Fadenalgen auch in natürlichen Teichen vorkommen, so kann man sie doch als unerwünscht behandeln und dementsprechend laufend mit einem Kescher abfischen. Dieses manuelle Entfernen ist äusserst sinnvoll und sollte im Frühling, bei Bedarf, alle paar Tage gemacht werden. Diese Algen sind ein Indikator für einen relativ hohen Nährstoffanteil im Wasser. Es gilt also, Vorsicht mit allem walten zu lassen, was Nährstoffe ans Wasser abgeben könnte – das können z.B. Blätter von Uferpflanzen oder Erde bei Neupflanzungen sein. Generell empfehlen wir, die Finger von Düngemitteln für Wasserpflanzen zu lassen. In unserem umfangreichen Archiv finden sie unter der Überschrift: «Gartenteich: düngen oder nicht» und «Klares Wasser im Gartenteich» zwei ausführliche Artikel zu diesen Themen.
Bei allen Arbeiten am Teich sollte man Vorsicht walten lassen, wird dieser Lebensraum doch von unzähligen Lebewesen bevölkert.
Nun ist es Zeit, den Garten und die Teichanlage so richtig zu geniessen! Durch die hohen Aussentemperaturen wird jegliches Wasser im Garten noch attraktiver. Alles, was Abkühlung verspricht, ist willkommen und wirkt anziehend. Was gibt es Schöneres, als vom Schatten aus den Flug von Libellen und anderen Tieren am Teich zu beobachten. Die glitzernde Wasseroberfläche im Kontrast mit den Wasserpflanzen… Und das Schönste kommt noch, es gibt nicht viel zu schaffen am Teich. Nur die Fadenalgen verlangen nach Aufmerksamkeit. Wie im Frühling gilt es, diese zu entfernen. Auch abgestorbene, ins Wasser reichende Pflanzenteile sollten entfernt werden. Ist der Sommer trocken und warm, kann bei Teichen ohne Wasserzufuhr die Verdunstung so stark sein, dass der Wasserpegel stark absinkt und sich somit ein Nachfüllen mit Wasser aufdrängt. Nach Möglichkeit sollte Regenwasser und nicht Leitungswasser verwendet werden.
Die grösste und wichtigste Arbeit im Herbst ist das Fernhalten und Entfernen von fallendem Laub. Würde dieses Laub nicht abgefangen, würde sich am Grund des Teichs Jahr für Jahr eine dicker werdende Schlammschicht bilden. Diese Schicht würde ein enormes Nährstoffdepot bilden, das für das biologische Gleichgewicht des Teiches gefährlich werden könnte. Auch kann es passieren, dass Unterwasserpflanzen regelrecht ersticken. Es bildet sich so oder so eine Schicht mit Teilen der abgestorben Wasserpflanzen und diese Düngeschicht ist ausreichend für einen gesunden Pflanzenwuchs im Wasser. Ein über den Teich gespanntes Laubnetz ist sehr hilfreich, dieses sollte aber ab und zu geleert werden, damit das Laub nicht zu lange im Wasser liegt und der Zersetzungsprozess beginnt.
Wie das zeitige Frühjahr ist auch der Herbst geeignet, um ein «Zuviel» an Pflanzen zu entfernen. Noch einmal gilt es, alles, was ins Wasser ragt und verfault, abzuschneiden.
Und was ist mit dem generellen Zurückschneiden der Uferpflanzen? Natürlich ist es Geschmacksache, ob man diese Arbeit im Herbst oder im Frühling erledigt. Doch gerade die standfesten Pflanzentriebe werden den Garten im Winter schmücken, wenn sie mit Raureif und Schnee überzogen sind und so ein zweites Mal «blühen»!