Anders als vor wenigen Jahren ist die individuelle Grabpflege der Angehörigen in vielen Gemeinden erlaubt. Die Gestaltungsmöglichkeiten sind zwar meistens auf kleine Flächen und niedrige Höhen reduziert. Doch selbst auf kleinsten Flächen ist es möglich, eine liebevoll gestaltete Bepflanzung im Gedenken an die verstorbenen Angehörigen zu schaffen. Wer vorhat, ein Grab selber zu bepflanzen, sollte sich unbedingt zuerst auf der Gemeinde nach dem örtlichen Friedhofsreglement erkundigen.
In vielen Gemeinden werden bis zu 95 Prozent der Gräber von den Friedhofsgärtnerinnen und -gärtnern bepflanzt. Dies obwohl die Angehörigen rechtlich die Möglichkeit hätten, die Grabstätten selber zu bepflanzen. Es gibt gute Gründe, dies nicht selber zu tun: Häufig ist die Distanz zum Friedhof für eine regelmässige Pflege zu gross. Zeitmangel, aber auch gärtnerische Unkenntnis führen dazu, dass die Bepflanzung lieber dem Profi übergeben wird.
Friedhöfe sehen nicht nur in grossen, sondern auch in vielen kleineren Gemeinden der Deutschschweiz ähnlich aus. Zwei- bis dreimal jährlich wird die Bepflanzung mit Wechselflor erneuert. Die identischen Bepflanzungen auf allen Gräbern und die strengen Formen wirken uniform. Dies scheint aber nach wie vor einem Wunsch vieler Angehöriger zu entsprechen, die sich schlicht gestaltete Friedhöfe und ruhige Anlagen wünschen.
In einigen Friedhöfen, vor allem in grösseren Städten, werden naturnahe Grabbepflanzungen mit Wildstauden angeboten, die vermehrt Anklang finden. Mit der naturnahen Bepflanzung von Friedhöfen werden Lebensräume für Tiere geschaffen, Unterhaltskosten können gesenkt werden und für Angehörige und QuartierbewohnerInnen entstehen wertvolle Parkanlagen.
Wer sich entschliesst das Grab der eigenen Angehörigen selber zu bepflanzen, sollte sich nach dem Friedhofsreglement der Gemeinde erkundigen. Häufig wird die Pflanzenwahl mit limitierten Wuchshöhen und Breitenwachstum eingeschränkt. Ganz allgemein gilt es bei der Bepflanzung zu überlegen, ob man eine Dauerbepflanzung (mit Stauden und Kleingehölzen) einer Wechselflor-Bepflanzung, die mehrmals im Jahr erneuert wird, vorzieht. Es ist auch möglich, eine Kombination zu wählen mit z.B. einer dauerhaften niedrigen Umrandung und einer jeweils nach Jahreszeit wechselnden inneren Pflanzfläche. Als Ergänzungen sind Grabkerzen, Kränze, Gestecke oder Grabkissen denkbar. Manchmal werden auch persönliche Dinge des Verstorbenen in die Grabgestaltung integriert.
Vor der Bepflanzung sollte erst einmal abgeklärt werden, ob es sich um eine schattige oder sonnige Fläche handelt. Das ist für die Pflanzenwahl enorm wichtig. Nur eine standortgerechte Bepflanzung gibt die Voraussetzung für ein gutes Gedeihen. Verwenden Sie nur pflegeleichte Pflanzen. Damit reduziert sich der Pflegeaufwand beträchtlich.
Pflanzen mit einer langen und zeitlich verschiedenen Blütezeit helfen mit, dass das Grab über viele Wochen respektive Monate attraktiv bleibt. Aber es müssen nicht nur Blumen sein. Verwenden Sie auch Pflanzen mit interessanten Blattformen und –farben. Und für die Winterzeit sind immergrüne Pflanzen eine ideale Ergänzung.
Die Fachleute in den Hauenstein Gartencentern beraten sie gerne bei der Planung Ihrer individuellen Grabbepflanzung.
Auf manchen Friedhöfen sind die Pflanzflächen auf den Gräbern von Platten umrandet. Das hat den Vorteil, dass bei der Bepflanzung oder beim Unterhalt nicht die Pflanzen der Nachbarsgräber in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine gewisse Rücksichtnahme und Sorgfalt ist unbedingt nötig, damit keine Konflikte mit Nachbarn und Friedhofsverwaltung entstehen. So ist darauf zu achten, dass Pflanzen nicht zu stark wuchern oder sich versamen; Unkraut sollte regelmässig gejätet werden. Bei einer Wechselflor-Bepflanzung ist es wichtig, die Pflanzen zu düngen, da sie sonst bald kraftlos und unansehnlich wirken.
Der Unterhalt einer gut abgestimmten Dauerbepflanzung ist wesentlich kleiner. Einmal gepflanzt, wird die Bepflanzung von Jahr zu Jahr schöner. Allerdings müssen auch hier die Angehörigen bereit sein, einen gewissen Pflegeaufwand auf sich zu nehmen.
Ein anschauliches Video rundet dieses Thema optimal ab.