Der erste Teil des deutschen Namens drückt das aus, was der Mensch beim Betrachten eines blühenden Zaubernuss-Strauches empfindet. Es muss ein Zauber dahinter stehen, wenn eine Pflanze mitten im Winter ihre feinen, zerbrechlich wirkenden Blüten öffnet und über mehrere Wochen präsentiert! Da verwundert es auch nicht, dass die Zaubernuss auch als «Königin der Winterblüher» bezeichnet wird.
Die Zaubernuss (Hamamelis) ist in Nordamerika und Ostasien beheimatet. Die gartenwürdigen Sorten haben vielmals die gleichen Eltern. Sie entstanden aus Kreuzungen von Hamamelis japonica x Hamamelis mollis.
Den Ureinwohnern Nordamerikas waren die Wunden stillendenden Wirkstoffe längst bekannt. Auch bei uns findet man die Zaubernuss (Hamamelis) deshalb immer häufiger in Cremes, Deodorants oder Heilölen.
Hamamelis sind sommergrüne, (laubabwerfende), Sträucher. Die Blätter gleichen dem Haselnussblatt. Der Wuchs ist aufrecht, ausladend und eher offen, (vasenförmig). Er kann 2.5 – 4 m erreichen. Diese Höhe wird aber wegen des langsamen Wachstums erst in vielen Jahren erreicht. Die spinnenähnlichen, duftenden Blüten erscheinen, je nach Witterung und Standort, bereits im Januar an den kahlen Zweigen. Es gibt Sorten in den Farben gelb, orange bis rot. Bei starkem Frost rollen sich die Blütenblätter einzeln ein und können dadurch auch tiefe Temperaturen unbeschadet überstehen. Wenn die Minusgrade vorbei sind, rollen sich die Blütenblätter wieder aus.
Im Herbst verfärbt sich das grüne Laub in leuchtende Farben. Dabei verändern sich bei den gelbblühenden Sorten die Blätter zu gelb bis orange, bei den rotblühenden Sorten mehr zu orange bis kupferrot.
Ein sonniger Standort oder lichter Schatten sind unbedingt erforderlich. Schon Halbschatten dämpft die Wuchs- und Blühfreudigkeit erheblich. Der Boden sollte frisch bis feucht, humos und eher nährstoffreich sein. Trockenheit liebt die Zaubernuss gar nicht. Das wirkt sich schnell auf das Wachstum und Aussehen aus.
Verwendung findet die Hamamelis als Solitärstrauch, vorzugsweise an einem Platz, wo er im Winter gesehen werden kann, z.B. beim Eingang, vor dem Fenster, Sitzplatz u.s.w. Gelbblühende Sorten vor einem dunklem Hintergrund gepflanzt, verstärken den Effekt. Voll zur Geltung kommt die Hamamelis-Blüte auch bei einer Schneedecke.
Hamamelis ist ein anspruchsloser Strauch. Er ist dankbar für eine Kompostgabe im Frühjahr. Bei Trockenheit unbedingt giessen. Ein Schnitt ist nicht nötig, im Gegenteil. Durch einen Schnitt verliert dieser Winterblüher seinen typischen Wuchs, der erst nach vielen Jahren wieder typisch sein wird. Ein Schnitt rechtfertigt sich nur für die Verwendung als Vasenschmuck.
Hamamelis x intermedia 'Arnold Promise'
Blüte mittelgross, tief hellgelb, blühwillig, wüchsig, ausladender, buschiger Wuchs, leichter Duft, Herbstfärbung gelb.
Hamamelis x intermedia 'Diane'
Blüte mittelgross, karminrot, sehr wüchsig, leichter Duft, Herbstfärbung orange bis scharlachrot. Eine der schönsten rotblühenden Sorten!
Hamamelis x intermedia 'Jelena'
Blüte sehr gross, (3 cm), in grossen Büscheln, orange bis kupferfarben, starkwüchsig, ziemlich stark aufwärtsstrebend, Herbstfärbung orange bis scharlachrot.
Gelb, Orange, Rot
2,5 bis 4 m
Sonnig bis lichter Schatten