Wer kennt ihn nicht, den aromatischen, leicht harzigen Duft der Kiefernwälder? Unvergesslich bleibt er einem zart in der Nase hängen. So ist es nicht verwunderlich, dass das Holz der Kiefern gerne im Innenausbau verwendet oder zu einem besonderen Möbelstück verarbeitet wird. Aber nicht nur in der Bauindustrie, sondern auch in der Papier-, Harz- und Pechgewinnung ist Kiefernholz beliebt.
Unter der enormen Vielfalt der Kiefern gibt es ausser hervorragenden Wald- und Forstbäumen auch ganz spezielle Formen, die sich bestens für Ihren Hausgarten eignen. Gerne stellen wir einen besonderen Gartenschatz vor, die Japanische Zwergmädchenkiefer (Pinus parviflora 'Negishi'). Sie besticht durch ihren niederen Wuchs, welcher durch einen perfekten Aufbau glänzt und durch ihr einmaliges Nadelkleid. Vielfältig verwendbar und ohne grosse Ansprüche bereichert sie jeden Garten mit dem Besonderen.
Die Kiefern (Pinus) sind mit rund 100 verschiedenen Arten die vielfältigste Gattung der Nadelholzgewächse (Pinophyta). Besonders auffällig im Vergleich zu anderen Gattungen der Nadelgehölze sind die langen Nadeln, welche beispielsweise bei der Tränenkiefer (Pinus wallichiana) eine Länge von bis zu 20 cm erreichen können. Charakteristisch für alle Kiefern ist zudem, dass je nach Art zwei, drei oder fünf (selten sechs bis acht) Nadeln, zu einem Büschel angeordnet, am Zweig wachsen. Hingegen gedeihen bei Fichten oder Tannen die Nadeln immer einzeln an den Ästen. Kiefern gehören mit einzelnen Ausnahmen zu den einhäusigen Pflanzen. Somit befinden sich weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze. Der grössere Teil der zapfenförmigen Blüten ist männlich und befindet sich in Gruppen an den Zweigen. Dazwischen stehen einzeln die weiblichen Zapfen, welche in viel geringerer Zahl vorhanden sind. Erst ein bis zwei Jahre nach der Befruchtung erlangen sie dann ihre Reife und öffnen sich. Die Verbreitung der Samen erfolgt dann mit Hilfe des Windes oder durch Tiere.
Der strauchartige Wuchs der Japanischen Zwergmädchenkiefer (Pinus parviflora 'Negishi') zeichnet sich durch eine breite Kegelform aus. Sie ist unregelmässig, aber dennoch gut verzweigt und somit dicht und buschig. Umso älter die Pflanze wird, desto charakteristischer wird ihr Wuchs. Die Japanische Zwergmädchenkiefer erreicht in 15 Jahren eine Höhe und Breite von ca. 2 m, was einem jährlichen Zuwachs von ungefähr 10–15 cm entspricht. Insgesamt kann Sie eine Höhe von 3 bis zu 4 Metern erreichen, benötigt dafür aber die entsprechende Zeit. Im Vergleich zur verwandten blauen Mädchenkiefer (Pinus parviflora 'Glauca') überzeugt diese japanische Form mit einem noch kompakteren Aufbau und einem langsameren Wachstum.
Die 4–6 cm langen graublauen Nadeln bilden ein wunderschönes Kleid. Den Nadeln verleiht der auffallend blauweisse Verlauf auf der Unterseite einen speziellen Glanz. Zudem sind die Nadeln stark gedreht sowie unerwartet weich und sanft, so dass die Triebspitzen pinselartig erscheinen. Eine reiche Fülle an Zapfen ist bei der Zwergmädchenkiefer nicht zu erwarten, dafür erfreuen sie einen über zwei Jahre am Baum.
Die Japanische Zwergmädchenkiefer liebt einen hellen, sonnigen Ort, damit sich auch die Farben der Nadeln optimal entwickeln können. Ausserdem bevorzugt sie einen mässig trockenen bis frischen, gut durchlässigen, humosen Gartenboden. Trockene und sehr kalkreiche Standorte sollten gemieden werden.
Alleine und freistehend präsentiert sich die Japanische Zwergmädchenkiefer am besten. Doch nicht nur als prachtvolles Solitärgehölz oder in Kombination mit Rosen- und Staudenbepflanzungen kann dieses attraktive Nadelgehölz eingesetzt werden, besonders wertvoll ist sie auch in Heide,- Moor- oder japanischen Gärten. Durch ihren gedrungenen, kompakten Wuchs eignet sie sich zudem hervorragend für Tröge oder Kübelbepflanzungen auf Terrassen und Balkonen oder in Vorgärten.
Die Japanische Zwergmädchenkiefer verlangt keine grossen Pflegemassnahmen. Da sie zuverlässig winterhart ist, kann auf einen Schutz gegen Kälte im Winter verzichtet werden. Aufwändige Schnittmassnahmen fallen ebenfalls weg, denn die Zwergmädchenkiefer überzeugt schon von Grund auf durch die kompakte, dichte und buschige Wuchsform. Zudem bekommt sie mit dem Alter einen immer mehr ausgeprägten charakteristischen Wuchs.
Darauf geachtet werden sollte aber, dass der Boden stets gut wasser- und luftdurchlässig bleibt. Trotzdem ist die Japanische Zwergmädchenkiefer in trockenen, heissen Sommertagen dankbar um zusätzliche Wassergaben.
Kegelförmig
Gesamthaft 3-4 m
Hell und sonnig