Die Wahl des richtigen Substrats ist entscheidend für den Erfolg im Topfgarten, im Gemüse- und Gartenbeet. Aber angesichts der vielen Auswahlmöglichkeiten liegt die Frage nahe: «Welches Substrat brauche ich nun wirklich?» Bei der Entscheidung hilft es, die Eigenschaften und Zusammensetzung der Erden zu kennen – und diejenige auszusuchen, die wirklich auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzengattung zugeschnitten ist.
Erden und Substrate spielen auf Balkonen, im Teich oder bei der Aussaat von Tomatensamen eine entscheidende Rolle, wenn es um gesunde, robuste Pflanzen geht. Diese Blumenerden mit erdigem Charakter bestehen aus Mischungen diverser Rohstoffe und Düngemittel. Dazu gehören organische Stoffe wie Kompost, Holz- und Kokosfasern in Kombination mit mineralischen Komponenten wie Sand, Perlit, Bims oder Blähton. Durch ihre spezifischen biologischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften beeinflussen sie das Pflanzenwachstum. Entscheidend dabei sind Faktoren wie Nährstoff- und Salzgehalt, pH-Wert sowie Struktur.
Der Markt bietet eine breite Palette an Substraten, die sich hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Einsatzbereiche unterscheiden. Vor dreissig Jahren bestanden die meisten Blumenerden vor allem aus Torf – heute zum Schutze der Hochmoore glücklicherweise nicht mehr. Speziell im Hobbybereich haben sich torffreie Blumenerden etabliert. In ihnen ersetzen Materialien wie Kompost, Holzfaserstoffe, Faserxylit, Rindenhumus und Pinienerde den Torf.
Grundsätzlich lassen sich zwei Hauptgruppen an Blumenerden definieren: Universalerden und Spezialsubstrate. Eine grosse Auswahl beider Hauptgruppen bietet die Marke Ricoter, deren Produkte wir in unserem Sortiment haben – einen Einblick gewinnen Sie mit diesem Flyer.
Universalerden sind vielseitig einsetzbar und für verschiedene Pflanzentypen geeignet. In ihnen findet sich eine ausgewogene Mischung aus organischen Materialien und Nährstoffen, die förderlich fürs Pflanzenwachstum sind. Im Gegensatz zu Spezialsubstraten eignen sie sich für einen grossen Kreis pflanzlicher Gattungen – aber auch hier gibt es Unterschiede.
Freilanderde lässt sich für die Pflanzung von Blütenstauden, Ziergehölzen, Obst und Beeren einsetzen. Sie ist sehr strukturstabil und hat eine hohe biologische Aktivität. Deswegen eignet sie sich auch für Gefässe oder als Bodenverbesserer bei der Pflanzung im Freiland.
Eine ganze Reihe an Pflanzen hat besondere Bedürfnisse, um sich zu entfalten. Dafür benötigen sie Spezialsubstrate.
Anzuchterde wird für die Aussaat eingesetzt und besteht grösstenteils aus Humus und Sand. Es ist wichtig, dass sie nährstoffarm ist, denn dies fördert ein kompaktes Wurzelwachstum und verhindert, dass die Sämlinge zu schnell in die Höhe schiessen. Anzuchterde lässt sich auch für Kräuter einsetzen, die einen geringen Nährstoffbedarf haben, vor allem diejenigen mediterraner Herkunft. Generell bietet aber spezielle Kräutererde Kräutern in Gefässen ideale Wachstumsbedingungen. Sie ist sehr locker, weist aber dennoch eine gute Wasserspeicherfähigkeit auf.
Orchideen benötigen ein extrem luftiges und durchlässiges Substrat, das Staunässe verhindert. Daher besteht Orchideenerde häufig aus Rindenstücken, Blähton und Perlit – das gewährleistet eine hohe Durchlüftung der Wurzeln.
Im Gegensatz dazu wachsen Kakteen und andere Sukkulenten am besten, wenn man ihnen ein Substrat mit hohem Sandanteil und guter Drainage gibt – das verhindert Wurzelfäule. Kakteenerde enthält deswegen oft eine Mischung aus Sand, Lavagestein und Bims.
Gemüseerde ist speziell für Starkzehrer konzipiert, lässt sich aber auch für viele Küchenkräuter im Topf nutzen. Dieses Substratenthält oft einen erhöhten Humusanteil und organische Dünger wie Kompost oder Hornspäne.
Rasenerde als Spezialsubstrat wird zur Neuanlage oder Renovation von Rasenflächen verwendet. Speziell bei schweren, lehmigen Böden trägt dieses leichte Substrat – es ist eine Mischung aus Sand, Humus und mineralischen Bestandteilen – dazu bei, dass die Rasensamen verlässlich keimen und wurzeln.
Wasserpflanzen benötigen eine spezielle Erde, die nicht ausgewaschen wird und dennoch eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen gewährleistet. Teicherde ist daher besonders lehmhaltig und schwer, um im Wasser stabil zu bleiben. Zugleich ist sie sehr nährstoffarm, was die Bildung von Algen unterbindet.
Torf wird in Kultursubstraten traditionell wegen seiner stabilen Struktur und Wasserspeicherfähigkeit genutzt, doch sein Abbau zerstört wertvolle Moore. In der Schweiz ist der Torfabbau seit 1987 verboten. Gleichzeitig werden jährlich bis zu 500.000 m³ des Rohstoffs importiert. Torffreie Alternativen wie Rindenhumus oder Pflanzenfasern gewinnen zunehmend an Bedeutung, um eine nachhaltigere Substratproduktion zu gewährleisten. Bis 2030 soll der Torfanteil bei Zierpflanzen in der Schweiz maximal 5% betragen. Es ist gut zu wissen, dass auch im Hobbybereich die meisten Pflanzsubstrate mittlerweile frei von Torf und in Bio-Qualität erhältlich sind.